Bevor die Pläne und der Kostenpunkt für den Umbau des Kirchgemeindehaus zur Sprache kamen, lud die Kirchenvorsteherschaft gestern Abend zu einem Rundgang ein. Denn im Haus Sonnenhalde wurde eine leer stehende Wohnung renoviert.Entstanden sind ein freundliches Büro für Diakon Armin Elser und ein Schulzimmer für den Religionsunterricht. Seit dem Frühjahr ist Sonja Suhner mit den Unterstufenschülern nicht mehr im Luftschutzraum des Kirchgemeindehauses einquartiert, sondern in einem hellen, gemütlichen Zimmer. Mit diesem gelungenen Umbau im Rücken stellte die Kirchenvorsteherschaft das nächste Bauprojekt vor.«Wir platzen aus allen Nähten»Dort, wo gebaut werden soll, nahmen die Anwesenden Platz – im Kirchgemeindehaus. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1965 und ist in die Jahre gekommen. «Es muss dringend auf den neusten Stand gebracht werden», sagt Kirchgemeindepräsident Hans-peter Rohner. «Beginnend bei der Technik, Heizung, über die Beleuchtung bis hin zur Gebäudehülle.» Es sei eine ständige Herausforderung, um Veranstaltungen, Anfragen von Vereinen und der eigenen Nutzung zu entsprechen. Bei den beliebten Seniorentreffen werde es eng und in der Küche stosse man mit der Infrastruktur an Grenzen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage, das Kirchgemeindehaus benützen zu dürfen. Wie der Umbau aussehen kann, wurde mit Plänen gezeigt. Sie sind noch nicht im Detail ausgearbeitet, machen jedoch den Handlungsbedarf deutlich und zeigen auf, welche Punkte die Vorsteherschaft mit der kantonalen Denkmalpflege aushandelte.Aufstocken mit einem PultdachAuffällig ist der neue Stock oberhalb des Saals. In Holzbauweise sollen Schulungsräume entstehen, gedeckt mit einem Pultdach und Fenstern in Richtung zur Kirche. Natürlich hätte auch ein Neubau gefallen, gibt Hanspeter Rohner zu. Allerdings wären damit Auflagen verbunden gewesen, die zu erheblichen Platzeinbussen geführt hätten. Genau diesen wolle man doch entgegenwirken. Mit dem geplanten Umbau wäre eine moderne, attraktive Nutzung des Kirchgemeindehauses gewährleistet. Grosse Beachtung erhielt die anschliessende Kostenschätzung. Die gesamten Umbauarbeiten belaufen sich auf 2,2 Millionen Franken. Das Eigenkapital werde nicht angetastet und der Steuerfuss bleibe unverändert, antwortete Hanspeter Rohner auf eine entsprechende Frage eines Anwesenden. Die Kantonalkirche hat bereits eine finanzielle Unterstützung zugesichert. Wie hoch sie sein wird, ist noch nicht bestimmt. Die Kostenaufteilung werde im Amtsbericht ersichtlich, der vor der Kirchbürgerversammlung Anfang nächsten Jahres erscheint, sagt Hanspeter Rohner. Die geschätzte Bauzeit für den Umbau beträgt acht Monate und könnte nächsten Sommer beginnen. Vorausgesetzt die Stimmbürger befürworten das Projekt an der Kirchbürgerversammlung am 31. März.Ein Abendmahltisch für den ChorraumNebst diesem grossen Projekt stand ein anderes, Kleineres, etwas im Schatten. Ein Abendmahltisch für den Chorraum ist gewünscht, der die Platzprobleme entschärfen soll. Bisher steht vorne in der Mitte der Kirche prominent der Taufstein. Er bietet kaum Platz um den liturgischen Ablauf der Gottesdienste würdig zu gestalten. Oft wird er zweckentfremdet und dient als Ablagefläche. Gestern Abend konnten die Interessierten zwei verschiedene Tisch-Modelle begutachten, die dem Pfarrteam um Renato Tolfo künftig mehr Platz und Möglichkeiten eröffnen soll. Ob Modell A oder B, die Tische konnten noch nicht eindeutig überzeugen. Bis zur Kirchbürgerversammlung, wo innerhalb des Budgets auch über dieses Geschäft beschlossen wird, sind die Modelle der Abendmahltische versuchsweise im «Testbetrieb.»