Den englischen Begriff Microgreens kann man am ehesten mit «kleines grünes Gemüse» übersetzen. Man versteht darunter sehr junge Pflanzen, die kaum über das Keimlingsstadium hinauskommen. Im Gegensatz zu Sprossen werden Microgreens wie «echte» Pflanzen in Erde gesät und an die Sonne gestellt, wo sie Blattgrün bilden. Der Anbau ist ähnlich wie Kresse. Nur sollte man Microgreens nicht ganz so dicht säen. Bei der Aussaat in Saatschalen, Töpfen oder mit Erde befüllten Eierkartons verwendet man etwa tausend Samen für eine Fläche von 20×30 Zentimetern. Man kann auch dünner säen, dann gibt es weniger, dafür kräftigere Pflänzchen. Die Samen müssen nach der Saat gut angedrückt werden, damit sie nicht in der Erde «verschwinden».Bedecken Sie die Samen anschliessend dünn mit Aussaaterde, wässern Sie vorsichtig und setzen Sie die Saat auf ein nach Süden ausgerichtetes Fenstersims. Nun muss man die Saat nur noch ständig feucht halten, also weder zu nass, noch zu trocken werden lassen. Je nach Temperatur können Microgreens bereits zwei bis drei Wochen nach der Saat geerntet werden. Die Ernte beginnt, wenn das erste Keimblatt sichtbar ist und endet, wenn das zweite echte Blatt gebildet wurde. Man schneidet die Sämlinge mit einer scharfen Schere so tief wie möglich ab. Der Schnitt ist endgültig, denn Microgreens wachsen nicht mehr nach. Wer Microgreens regelmässig als Salatzutat oder Brotbelag verwenden will, kann in zweiwöchigen Intervallen aussäen.Das Saatgut für Microgreens ist dasselbe wie für Salate, Gemüse und Kräuter, die in ausgewachsenem Zustand geerntet werden. Man kann Microgreens deshalb auch aus übrig gebliebenem (altem) Gemüsesaatgut ziehen. Einzig Nachtschattengewächse sollte man nicht verwenden und auch keine Gartenbohnen wie Busch-, Feuer- oder Stangenbohnen, da das Laub dieser Pflanzen giftig ist. Besonders würzige Microgreens liefern Kreuzblütler wie Kabis, Brokkoli, Senf oder Rucola. Farbe liefert Randensaatgut, roter Krautstiel oder rote Melde. Würze erzeugen Koriander, Dill, Minze, Basilikum oder auch mal Kapuzinerkresse. Ausprobieren ist erlaubt!Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch