19.01.2020

Mickey Mouse, Morricone und Piraten

Jugendmusik und Musikverein Rebstein nahmen die Besucher der Abendunterhaltung mit auf eine vielseitige Reise in die Filmmusik.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
«Willst du wirklich alle Solisten dieses Stücks vorlesen?», fragte eine Moderatorin der anderen, als der «Mickey Mouse March» anstand. Die Kollegin verwies auf das Programm, in dem alle aufgeführt seien – schliesslich waren es 15, die im Stück kurze Soli spielten. Der March begleitete die Besucher in die zweite Pause und war einer der Höhepunkte der Unterhaltung.Davon gab es einige. Die Moderatorinnen Flurina Gschwend und Irene Oberlin kündigten sie jeweils mit Humor an. Bevor die Western-Hymne «Moment for Morricone» erklang, sagten sie etwa, sie könnten sich die Atmosphäre mit Pistolenschüssen gut am Rebsteiner Berg vorstellen. Das Lied war stark interpretiert: Der MVR baute gekonnt den Spannungsbogen auf, der dann gipfelte und explodierte.Heroischer Einmarsch und ein Rock-MonumentDer dritte Teil begann mit dem mystischen «Conquest Of Paradise» von Vangelis. Die Bühne war zu Beginn bis auf die Perkussionisten leer, die Musikanten marschierten singend ein. Danach wagten sie sich an ein Monument des Rocks, «Bohemian Rhapsody» von Queen. Mit viel Gefühl und Ausdrucksstärke verdienten sich die Musikanten viel Applaus.Mit Höhepunkten, speziell mit schönen Soli, ging es dann weiter. Reto Kehl spielte bei «I Will Always LoveYou» von Whitney Houston an der Trompete die Hauptrolle, die verkleidete Christine Obrecht an der Handorgel bei «Gilberte De Courgenay». Und im letzten Programmpunkt sang Andi Kehl, begleitet von Damian Kehl am Klavier, das Lied «Love Changes Everything». Es folgten drei Zugaben, wobei das Rheintalerlied den Abschluss bildete.An der Unterhaltung zeigten die Musikanten die Vielfalt der Filmmusik. Unter dem Motto «Film ab!» griffen sie in die Kiste der Filmmusik-Klassiker, die sie mit weniger bekannten Stücken ergänzten. Eine besondere Würdigung kam der Tuba zu: «Sie ist immer im Hintergrund, legt die Basis für den Gesamtklang», sagte die Moderatorin, als sie Reto Benz’ Solo an diesem Instrument ankündigte. Es folgte ein witziges Spiel zwischen der Tuba und dem restlichen Ensemble.Lukas Würmlis MammutprogrammVor der «grossen» Musik spielte der Nachwuchs des MVR. Die beiden Ensembles haben etwas gemeinsam: Den Dirigenten. Lukas Würmli ist interimistisch auch musikalischer Leiter der Jugendmusik, hatte am Freitag und Samstag bei jeweils dreiteiligen Abendunterhaltungen ein Mammutprogramm. Er führte den Stab gekonnt – und verlieh seiner Freude über den Nachwuchs Ausdruck: «Sehe ich, mit wie viel Freude und Talent die Jungen dabei sind, habe ich für die Zukunft des MV Rebstein ein gutes Gefühl.»Vor diesen schönen Worten zeigten die Jungmusikantinnen und Jungmusikanten, weshalb Würmli diese aussprach. Bei «Avengers» von Alan Silvestri, «Perfect» von Ed Sheeran oder «Pirates Of The Caribbean» machte die Jungmusik eine gute Figur. Der Höhepunkt ihres Auftritts fand aber am Schluss statt, in Form eines sechsminütigen Disney-Medleys, in dem die jungen Musikanten mehrere Stilwechsel vollbrachten.

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