Das Meisterwerk ist mit Zwischenspielen angereichert, die das 18. mit dem 21. Jahrhundert verbinden. Es ist am 10., 11. und 16. Dezember in Teufen, Altstätten und Trogen zu erleben.
Händels Oratorium von Geburt, Tod und Auferstehung Jesu, 1742 uraufgeführt, ist eines der populärsten Chorwerke der Musikgeschichte. Alle kennen das «Hallelujah» – nicht weniger eindringlich und effektvoll sind aber viele andere Chorsätze und Soloarien.
Musik, die das Herz berührt
«Eine wunderbare Musik, die das Herz direkt berührt», sagt Dirigent Jürg Surber. Und zugleich stelle sich die Frage: «Wie hören wir Menschen des 21. Jahrhunderts dieses Werk und seine Botschaft?»
Zwischen der Ankündigung des Messias und der Auferstehung tun sich die grossen Themen der menschlichen Existenz auf. Ihnen wird in drei kurzen «Interludien» Raum gegeben.
Die Zwischenspiele nehmen musikalisch Motive von Händel auf und spiegeln textlich Vergangenheit und Gegenwart. In einem ersten Einschub geht es um die Geburt, damals und heute. «Und Friede auf Erden»: Das grosse Versprechen im Engelschor, aktueller und gefährdeter denn je, ist eine zweite Kippstelle. Das dritte «Interludium» schliesslich setzt am Tiefpunkt der Passion, nach der Kreuzigung ein und fragt nach Glaubens- und Zukunftsperspektiven.
Dass sich auch ein anspruchsvolles Meisterwerk wie der «Messiah» mit seinen virtuosen Koloraturen und schnellen emotionalen Wechseln von engagierten Laienensembles aufführen lässt, davon ist Dirigent Jürg Surber überzeugt. Zugleich sei es das Anliegen der Aufführenden, bei aller musikalischen Pracht nicht über die Inhalte hinwegzuhören.
Die ‹Interludien› sollen ‹im positiven Sinn Betroffenheit› auslösen.
Dem Aufführungstermin vor Weihnachten entsprechend erklingt der «Messiah» in einer gekürzten Fassung. Der «chorwald» und das Appenzeller Kammerorchester musizieren unter der Gesamtleitung von Jürg Surber.
Aufführungen: Samstag, 10. Dezember, 19.30 Uhr, reformierte Kirche in Teufen; Sonntag, 11. Dezember, 17 Uhr, katholische Kirche in Altstätten; Freitag, 16. Dezember, 19.30 Uhr, Kirche Trogen. Eintritt frei, Kollekte. Mehr auf www.chorwald.ch und www.kammerorchester-ar.ch