Menzi Muck montiert künftig anders

Gert BrudererFliessmontage heisst: Es sind vier Arbeitsplätze eingerichtet - je einer für das Bagger-Fahrgestell, den Mittelteil, den Arm und die Kabine. Jeder Bagger, ganz gleich welcher Typ, wird in vier Schritten gefertigt - in viermal zweieinhalb Tagen, total also in zehn.Nicht die Mitarbeiter bewegen sich, sondern das Material wandert nach der Vormontage von einem Arbeitsplatz zum nächsten.Mehr Ordnung, mehr EffizienzGeschäftsführer Hansjörg Lipp nennt als Vorteile der Fliessmontage den Qualitätsgewinn, das Mehr an Ordnung und die Möglichkeit, eine flexiblere Arbeitseinteilung vorzunehmen. Auch eine Effizienzsteigerung ist zu erwarten, wobei sich nicht abschätzen lasse, wie gross diese sei, sagt der Chef.Nach dem neuen Herstellungsprinzip werden rund 80 Prozent der Bagger hergestellt. Ergänzend gibt es weiterhin die Standplatzmontage, wo Maschinen an einem Ort vollständig zusammengebaut werden.Genug Platz und ein Kafi MuckIm früheren WZW-Gebäude am Rüthner Binnenkanal hat Menzi Muck eineinhalb Mal so viel Platz zur Verfügung wie am alten Ort in Kriessern. Bei einer Hallenfläche von 9000 Quadratmetern ist reichlich Platz vorhanden, es gibt somit Reserven.In der Schweiz hat Menzi Muck gut 100 Mitarbeiter. Fast alle, nämlich etwa 90, sind in Rüthi tätig. Hier gibt es ausser der riesigen, fast zehn Meter hohen Halle für die Montagearbeiten die (zwecks Lärmeindämmung eingekapselte) Wasch- und Testhalle, eine mechanische Werkstatt, eine Endkontrolle, einen Raum für Neuentwicklungen sowie alle üblichen Räume: Büros, ein grosses Lager, die Lackierkabine, Garderoben und zwei von den Mitarbeitern kreativ benannte Orte - das Kafi Muck samt grosser Dachterrasse und die Menzi-Büezerstube, also die Kantine.Langfristig in der Gemeinde wirkenMit dem Schreitbagger M545x hat Menzi Muck eine Neuheit, die erst dreimal ausgeliefert wurde. Das Modell kann seine Räder und Füsse dank diverser Hydraulikzylinder jedem Gelände anpassen. In manchen Ländern wird der Menzi Muck deshalb auch Spinnenbagger genannt.Das Unternehmen zügelte vor ein paar Wochen, wendete seither parallel zum Tagesgeschäft viel Zeit auf, um sich einzurichten und bereit derzeit die Fliessmontage vor, mit der im nächsten Monat angefangen wird.Die Belegschaft feierte am Freitag die Ankunft des Baggerherstellers in Rüthi zusammen mit Gästen. Hansjörg Lipp hob hervor, dass Menzi Muck in der Gemeinde ein langfristiges Engagement anstrebe, was Gemeindepräsident Philipp Scheuble freut. Die Bezeichnung WZW-Areal sei nun Geschichte, sagte er, nun habe Rüthi ein Menzi-Muck-Areal.Der von den «attraktiven Arbeitsplätzen» beeindruckte Gemeindepräsident hatte eine Pflanze mitgebracht - für eine Firma zweifellos ein passendes Symbol. HinweisDie Bevölkerung bekommt im nächsten Jahr Gelegenheit, sich alles anzusehen. Der Tag der offenen Tür ist für Anfang Mai geplant.