02.12.2019

Meister Kriessern entthront, aber nicht entmutigt

Der tragische Held des verlorenen Halbfinals gegen Freiamt war David Hungerbühler. Der 26-jährige Marbacher, der bei allen vier Kriessner Meistertiteln der «Neuzeit» (2011, 2016 – 2018) dabei war, hat sich im vorletzten Kampf von Andrej Maltsev auskontern lassen. Trainer Hugo Dietsche ärgerte sich: «So viel Risiko war gar nicht nötig.» Hungerbühler haderte: «Normalerweise liegt bei die-ser Aktion der Gegner auf dem Rücken.» Aber der erfahrene Ukrainer ist ein Fuchs.Nach dem neunten Kampf lag Kriessern sechs Punkte zurück, erst damit lag der vierte Schweizer Meistertitel in Folge ausser Reichweite. Aber schon zuvor hatten die Kriessner den Freiämtern zu viele Möglichkeiten geboten. Der Rückkampf, in dem die RSK zwei Punkte aufholen musste, hatte denkbar schlecht begonnen: Nach zwei Kämpfen lagen die Gastgeber mit 0:8 im Hintertreffen.Zwei Startniederlagen mit dem Maximalresultat sind gravierend, gerade weil das Siegverhältnis ausgeglichen war (vor der Pause 4:1 für Freiamt, danach 4:1 für Kriessern). Dass Freiamt im ersten Umgang vorlegt, war zu erwarten. Vielleicht lag es daran, dass sie zu Beginn hungriger wirkten – nicht überraschend, weil es für sie in den letzten Jahren wenig zu essen gab: Die Aargauer scheiterten in den Kriessner Meisterjahren dreimal im Halbfinal, in beiden letzten Saisons an den Rheintalern.Die Kriessner Stimmungslage fiel nach dem stimmungsvollen Kampf nahe an den Nullpunkt. Die Verantwortlichen hatten aber vor der Saison betont, dass die Titelverteidigung nicht mit allen erdenklichen Mitteln angestrebt werde. Trainer Hugo Dietsche setzte die Vorgabe um, junge Kämpfer auch im entscheidenden Moment einzusetzen.Diesmal zahlten Dorien Hutter und David Loher noch Lehrgeld. Aber sie stehen dafür, dass sich die RS Kriessern wieder darauf vorbereitet, um die Rückeroberung des Meistertitels zu kämpfen. Eine wichtige Funktion beim stetigen Auf-bau nimmt der Juniorenobmann ein. Sein Name: David Hungerbühler. (ys)

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