11.11.2021

Meiste Rheintaler Drittligisten spielen eine gute Rolle

Das Rheintaler Quartett Altstätten, Diepoldsau, Rebstein und Rüthi verfolgt Buchs. Es gibt aber auch Abstiegsangst.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Fussballrückblick, 3. Liga Es war ein Erdbeben, als der FC Altstätten in die 3. Liga abstieg. Nun ist er mit 26 Punkten erster Buchs-Verfolger. Und er hat gezeigt: Ein Abstieg kann auch positive Energie freisetzen. So sagt Trainer Adrian Brunner: «Ich konnte in dieser Hinrunde Entscheidungen treffen, die ich in der 2. Liga vielleicht nicht getroffen hätte.» Dazu gehört das blutjunge Mittelfeld mit Tobia Walt und Manuel Stüdli, das sich schon etabliert hat. Mit ihnen hat der FCA acht von elf Spielen gewonnen.Brunner sagt auch, wo Altstätten sich verbessern kann: «Spielerisch und mentalitätsmässig sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen.» Ab und zu fehle die letzte Konsequenz, wodurch Punktverluste resultierten. Die neuen Teamleader seien noch nicht ganz gereift, die Spielphilosophie brauche noch Zeit, bis sie wirklich greift.Diepoldsau und Rebstein überraschten positivEinen Rang, aber sieben Punkte dahinter steht der FC Diepolds­au-Schmitter als eine positive Überraschung der Saison. «Wir haben viel in die Teambildung investiert, das hat sich ausbezahlt», sagt Trainer Patrik Riklin. Das ist sichtbar; in Diepolds­aus Spiel ist eine klare Struktur und viel Teamgeist erkennbar. Zudem stellt der FCD einen der Liga-Topskorer, Ogün Hot hat elf Tore erzielt. «Wir sind mit dem Rang und den erreichten Punkten zufrieden. Es ist zurzeit wirklich ein schönes Schaffen», sagt der Trainer. Die Mannschaft setze um, was er und sein Assistent Jimmy Szin jeweils von ihr verlange.Ebenfalls positiv überraschte der FC Rebstein. «Wir sind mit der Hinrunde sehr zufrieden. Unsere Jungen haben sich entwickelt und wir haben immer über 80 % Eigengewächse eingesetzt», sagt Sportchef  Patrick Anliker. So gehören Farid Fousseni (17-jährig) und Timon Cabezas (18) schon zum Stamm. Und die externen Verstärkungen Andrej Dursun und Björn Ergens haben sich bestens ins Team integriert. Probleme hat Rebstein aber bezüglich der Kaderbreite. «Auch deshalb dürfen wir nicht blauäugig in die Rückrunde gehen, wir müssen konzentriert weiterarbeiten», so Anliker.Rüthi kam besser in Fahrt, Staad baute gegen Ende abAuf dem ungewohnten fünften Rang ist der FC Rüthi zu finden. Der FCR lag teils noch weiter zurück, arbeitete sich mit drei Siegen zum Abschluss aber wieder vor. «Die Hinrunde war nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten, fünf Niederlagen sind schon etwas viel. Aber am Ende passt es dank dieser neun Punkte doch», sagt Präsident Urs Baumgartner. Rüthi hat einige Spiele verloren, wo nur wenig gefehlt hat, etwa gegen Altstätten oder bei Rebstein. Und Trainer Anto Tomas musste oft umstellen. Schlüsselspieler Sven Städler etwa kam selten auf seiner besten Position zum Einsatz. Auch deshalb habe das Team Zeit gebraucht.Nach beeindruckender Siegesserie stieg der FC Staad in die 3. Liga auf, wo er diese Serie gleich fortsetzte. Nach vier Spielen hatte Staad zehn Punkte. Seither gab es aber nur noch vier weitere. «Wir haben etwas den Tritt verloren. Aber es war klar, dass wir die Siegesserie nicht so weiterführen können», so Trainer Voja Pekic. Sein Team habe sich an den härteren Spielstil in der 3. Liga gewöhnen müssen. «Aber wir haben gezeigt, dass wir Fussball spielen und in der Liga mithalten können», so Pekic. Er ist mehrheitlich zufrieden und optimistisch. Und sagt, auch in der Rückrunde wolle Staad attraktiv und offensiv spielen.Widnau II und Rheineck kämpfen gegen AbstiegSeit Sommer ist Markus Kobelt  Trainer vom FC Widnau II. Mit einem Sieg in Diepoldsau verschafften sich die Reserven zum Schluss ein Mini-Polster auf den Strich. «Im Sommer wurde das Team stark verändert, verjüngt. Uns fehlte oft noch etwas die Erfahrung, um zu punkten», sagt Kobelt. Die vielen Jungen seien gute, motivierte Fussballer; dem Team fehle aber noch die Persönlichkeit, den «Karren zu reissen». Hier habe Widnau ab und zu Lehrgeld bezahlt. Kobelt sagt aber auch: «Die Spieler ziehen mit und entwickeln sich. Es sind bei vielen Fortschritte sichtbar.» Potenzial ist in der Mannschaft definitiv vorhanden.Mit nur vier Punkten trägt der FC Rheineck die rote Laterne. Dass es nach dem Mega-Umbruch schwierig würde, war erwartet worden. «Mit zehn Punkten wäre ich zufrieden. Diese Punkte hätten wir holen können», so Trainer Rupert Schuster. In der Tat war Rheineck oft nahe dran, aber es reichte nicht. «Es fehlten Konzentration, Erfahrung und Kondition», sagt der Trainer. Er musste oft rotieren, setzte über 30 Spieler ein, viele Junioren, «Zwei»-Spieler und Senioren. «So entsteht keine Eingespieltheit», sagt Schuster. Immerhin stellte Rheineck mit 10-Tore-Mann Rohollah Afkari eine der Attraktionen der Liga. Ob er bleibt, ist noch offen. Schuster steht vor einer schwierigen Mission: Ligaerhalt.

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