01.08.2018

«Mein bestes Rennen der Saison»

U19-Juniorin Ronja Blöchlinger fuhr an den Europameisterschaften in Graz-Stattegg auf den siebten Platz. Weniger zufrieden waren ihr Bruder Noah Blöchlinger (17. in der U23) und vor allem Stiven Thür mit dem 41. Platz bei den U19-Junioren.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerDie 17-jährige Sportschülerin bestätigte an der EM in der Steiermark ihre bisherigen Saisonresultate, die je zwei Top-10-Ränge in den World Series und Podestplätze am Swiss Bike Cup umfassen.«Es war wohl gar meine beste Saisonleistung», sagt die Fahrerin des Teams Bulls-Auerpower. Blöchlingers Ziel war ein Top-10-Platz, und diesen hat sie als Siebte erreicht, obschon die sonst gute Starterin sich diesmal nicht auf die ersten Rennmeter stützen konnte.Aus der vierten Reihe gestartet, wurde Ronja Blöchlinger eingeklemmt. Das war umso ungünstiger, als es sofort bergauf ging. «In der zweiten Rampe konnte ich aber überholen und mich auf die zwölfte Position verbessern.» Danach fuhr Ronja Blöchlinger ein konstant gutes Rennen, konnte noch einige Fahrerinnen überholen und schloss als beste Schweizerin ab – nur 30 Sekunden hinter der Drittplatzierten.Streckenbesichtigung mit der U23-Europameisterin«Es waren abgesehen von den Jugendwettkämpfen meine ersten Titelwettkämpfe», sagt Ronja Blöchlinger, «und ich habe mich gut zurechtgefunden.» Ein Antrieb war es auch, sich zusammen mit den U23-Fahrerinnen vorzubereiten, bei denen Teamleaderin Sina Frei zum dritten Mal in Folge Europameisterin wurde.Für die Vorderländerin beginnt nun die Vorbereitung auf zwei Anlässe, für die sie erst noch selektioniert werden muss: Für die WM Anfang September in Lenzerheide sollte sie das Ticket noch diese Woche erhalten. Unberechenbarer ist das Qualifikationsprozedere zu den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires von Ende September. Dort gibt’s vier Rad-Disziplinen: Paar-Zeitfahren, Strassen-Kriterium, Short Track (kurzer Cross-Country) und Eliminator (Mountainbike-Sprint). Letztes Jahr gewann die Häädlerin das Zeitfahren am olympischen Jugendfest Europas (EYOF) in Ungarn.Ihr Bruder Noah Blöchlinger berichtet, dass er in der Hitze von Graz keinen guten Tag erwischt hat: «Ich konnte nur übers Leiden einigermassen mithalten. Dafür ist der 17. Platz nicht mal schlecht.» Wie es 2018 Standard ist, war er zweitbester Schweizer.Aber Blöchlinger vom Team BMC-Fischer, mit vier Top-15-Plätzen im Weltcup konstant auf hohem Niveau, hatte sich mehr ausgerechnet. Auch für ihn stehen sicher noch zwei wichtige Rennen bevor: Nächste Woche geht’s zum Weltcup nach Kanada, und nach einem dreiwöchigen Höhentrainingslager in St. Moritz wird er an der Heim-WM starten. Dann kann Blöchlinger vielleicht liefern, was ihm bisher fehlt: «Dass ich mal ein richtig gutes Rennen raus haue.»Stiven Thür wurde unter Wert geschlagenDer Bernecker U19-Junior Stiven Thür musste an der EM mit dem 41. Rang vorlieb nehmen. Er hatte sich einen Top-20-Platz vorgenommen, war gut vorbereitet und fühlte sich beim Einfahren gut. «Aber in der ersten Runde merkte ich, dass es nicht mein Tag ist.»Dadurch sei das Rennen auch mental sehr herausfordernd geworden: «Es ist schwierig für einen Sportler, wenn er seine Ziele nicht erreichen kann.» Bis ins Ziel des Rennens biss sich Thür immerhin durch und sagt: «Ich habe Erfahrungen gesammelt.»Diese kann er an den Weltmeisterschaften in Lenzerheide brauchen. Auch Thürs WM-Start ist noch nicht bestätigt – es sieht aber gut aus für den Bernecker.

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