20.11.2021

Mehrere Impfdurchbrüche in Ausserrhoder Heimen

Diese Woche wird die Booster-Impfung in Alters- und Pflegeheimen verabreicht.

Von Astrid Zysset
aktualisiert am 03.11.2022
Die Gefahr, trotz Impfung am Coronavirus zu erkranken, besteht. Diese sogenannten Impfdurchbrüche beherrschen seit Tagen die Schlagzeilen. Besonders gefährdet sind die Hochrisikogruppen in den Alters- und Pflegeheimen. Auch in Appenzell Ausserrhoden hoffen jene Institutionen, dass es keinen Corona-Ausbruch in ihren Häusern gibt.Wie viele Personen genau in Ausserrhoden erneut am Virus erkrankt sind, obwohl sie doppelt geimpft waren, ist nicht bekannt. Genaue Zahlen führt der Kanton nicht. Die Kommunikationsstelle hält jedoch fest, dass die Impfung nicht die Infektion verhindern soll, sondern die Erkrankung. Daher könne nicht davon ausgegangen werden, dass eine allfällige Viruserkrankung mit Impfung mit derjenigen ohne Impfung zu vergleichen wäre. Die Impfung schütze «sehr gut» vor schweren Krankheitsverläufen.Kein Besuchsverbot trotz ImpfdurchbruchDas bestätigt auch Ursina Girsberger, Geschäftsleiterin im Betreuungszentrum in Heiden. Einen einzigen Impfdurchbruch gab es bislang unter den 64 Bewohnerinnen und Bewohnern. «Die Gefahr, dass es zu Erkrankungen kommen kann, ist da. Aber trotzdem ist die Situation nicht mit derjenigen zu Beginn der Pandemie zu vergleichen», so Girsberger weiter. Damals wurden für den Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner strenge Schutzmassnahmen verhängt, und die Aktivitäten innerhalb der Heime eingeschränkt. Heute ist dies anders. Weiterführende Einschränkungen gibt es im Betreuungs-Zentrum nämlich derzeit trotz des jüngsten Coronafalles nicht.Zwar müssen sich Mitarbeitende, Besucher wie auch Bewohnende an das Schutzkonzept und die 3 G-Regel halten, doch das werde mehrheitlich begrüsst. Zudem müssen alle Mitarbeitenden seit dem Impfdurchbruch wöchentlich zum Spucktest – vorgängig war dies nur eine Auflage für die ungeimpften Angestellten. Am Mittwoch wurde die dritte Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, verabreicht. Diese soll den Schutz vor einer Erkrankung wieder sicherstellen. Von dieser Massnahme verspricht sich Girsberger eine nachhaltige Beruhigung der Situation, weist doch das Betreuungszentrum Heiden mit über 90 Prozent eine relativ hohe Impfquote aus.In Reute wurde ebenfalls am Mittwoch geimpft. Wie Heimleiter Jakob Egli auf Anfrage hin ausführt, wurde der Impfstoff vom Kanton geliefert. Insgesamt 45 Bewohnerinnen und Bewohner sind in den Häusern Watt und Sonnenschein untergebracht, die Impfquote sei beiderorts nach Angaben Eglis «relativ hoch». Sieben bestätigte Impfdurchbrüche gab es in den vergangenen Wochen – grösstenteils sind die Bewohnerinnen und Bewohner wieder genesen, eine ist daran gestorben.Bei bestätigten Coronaerkrankungen müssen sich die betroffenen Bewohnenden in Isolation, die anderen, die nicht infiziert sind, in Quarantäne begeben. Im Falle von Reute zogen sich alle in ihre Zimmer zurück. Besuche waren jedoch nach wie vor möglich. «Wir informierten die Besucherinnen und Besucher über das Risiko, das sie eingehen und welche Vorsichtsmassnahmen sie einzuhalten haben», so Egli. Im Schutzkonzept des Hauses ist genau festgelegt, wie in solchen Fällen vorzugehen sei. Mittlerweile gelte aber wieder Normalbetrieb. Die gängigen Schutzmassnahmen wie auch regelmässige PCR-Spucktests sind aber Bestandteil des Alltags. Reute gehört zu den Heimen, die es schlimm erwischt hat. Doch es gibt sie auch, diejenigen, welche bislang keinen Impfdurchbruch vermelden mussten. So etwa die Stiftung Altersbetreuung Herisau. Mit 200 Bewohnerinnen und Bewohner zuzüglich 50 Alterswohnungen ist sie die grösste Institution im Kanton. Das Risiko eines Impfdurchbruchs wird gemäss Geschäftsführer Marcel Fritsch derzeit als erhöht eingeschätzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden deshalb nochmals auf die gängigen Schutzmassnahmen aufmerksam gemacht und nicht geimpften Personen wird davon abgeraten, ihre Angehörigen im Heim zu sehen.Diese Woche soll zudem die Booster-Impfung erfolgen. Fritsch verspricht sich damit eine Verminderung des Erkrankungsrisikos. «Ein Restrisiko bleibt zwar immer. Aber gemäss heutiger Erkenntnisse sind die Krankheitsverläufe milder. Und das ist schon viel wert.» 

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