25.06.2018

Mehr Velofahren. Viel mehr.

Seit einem halben Jahr wird die neue Grenzbrücke befahren. Nun hat eine zweite Eröffnung stattgefunden – für die Velofahrer. Sie sind in Zukunft sehr viel sicherer unterwegs und werden vom Radbarometer gezählt.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Gert BrudererRadbarometer? Ja, das ist eine Zählstelle, die auffällt. Kein unscheinbares Ding, sondern eine Säule mit Anzeige. Wer wissen möchte, wie viele Velofahrer zwischen Höchst und St. Margrethen unterwegs sind, kann jederzeit die aktuelle Zahl ablesen und beobachten, wie schnell die Zahl in der nächsten Zeit steigt. Der Radbarometer zählt jedes vorbeirollende Velo, also unabhängig von der Richtung.«Wir pfeifen auf die Grenze»Das «Velotal Rheintal» sei ja ein grosses Thema, sagte am Velofest vom Sonntag der Bürgermeister von Höchst, Herbert Sparr. Er ist Mitglied der einheimischen Bürgermusik, die gestern vor der Musikgesellschaft St. Margrethen das Publikum unterhielt. Als Musikant erlebte Sparr bereits vor zwei Jahrzehnten ein Fest unter dem Motto «Mir pfiffand uf d’ Grenz», doch dem nun fürs Velofest verwendeten identischen Motto kommt inzwischen eine sehr viel grössere Bedeutung zu.Die Bestrebungen, den Veloverkehr grenzüberschreitend zu fördern, sind heute gross. «Velotal Rheintal» ist eine Initiative von Land, Kanton sowie den Gemeinden dies- und jenseits des Rheins - und das Anliegen ist klar: ein «massiver Ausbau der Radwegverbindungen in den nächsten Jahren», wie Herbert Sparr sagte. Der St. Margrether Gemeindepräsident Reto Friedauer erinnerte an die von Autos und Lastwagen verstopften Strassen und hält es, obschon selbst «noch kein Velo-Junkie», für nötig, den Stellenwert des umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels markant zu erhöhen.Radwegnetz weiter aufwertenDer Vorarlberger Landesrat Johannes Rauch meinte, Städte wie Kopenhagen zeigten uns, wie dieser Stellenwert aussehen könne, wir selbst hätten zugunsten des Veloverkehrs «Luft nach oben», gerade auch beim Velofahren von Land zu Land.Beim Zollamt St. Margrethen – Höchst sind Auto-, Schwer- und Velo- und Fussgängerverkehr vorbildlich entflochten worden, was der Sicherheit dient und das Velofahren sehr viel angenehmer macht. Entsprechend gross ist auch die Hoffnung von Kantonsingenieur Marcel John, dass möglichst viele Menschen sich entschliessen, möglichst oft aufs Velo umzusteigen. Gerade auch Pendler sind hierzu ermuntert.Nächste Aufwertungen des Radwegnetzes dürften der Veloweg Götzis – Dornbirn, ein Veloweg durchs Riet und – «hoffentlich», wie Rauch meinte – ein Veloweg Dornbirn – Lustenau sein. Im Bestreben, das Netz allgemein auszubauen, sei ein Radbarometer eine gute Sache, meinte Marcel John. Auch unsere Schweizer Zählstellen prominenter darzustellen und den Veloverkehr in Zahlen für alle sichtbar zu machen, hielte er für sinnvoll.Auch dem Velofahrer selbst, findet der Bürgermeister von Höchst, leiste der Radbarometer wertvolle Dienste. Denn der Barometer stärke jeden, der an ihm vorbeirollt, im Bewusstsein: «Ich bin ein Velofahrer.»Dass sich am Fest nicht nur Musikanten und zahlreiche Standbetreiber mit einem breiten kulinarischem Angebot beteiligten, sondern auch das Velomuseum Rehetobel mit mehreren sehr alten Fahrzeugen, gab dem Fest eine nostalgische Note. Es war nicht nur schön, die Museumsvertreter auf teils hohen Zweirädern unterwegs zu sehen, sondern führte auch eine grosse Entwicklung vor Augen. Diese zugunsten des Velos fortzuführen, ist ein leidenschaftliches Bestreben.

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