Bis auf wenige Plätze war der Kinotheatersaal gestern voll, obschon Kammermusik (Klavier, Cello, zwei Geigen) nicht unbedingt die breite Masse anzieht. Ein grosser Teil des Publikums war diese Woche schon zum zweiten Mal an einer Kulturbrugg-Veranstaltung; für Thomas Güntert aus Heerbrugg war es sogar bereits die vierte Vorstellung.Wie viele andere hatte er keine Ahnung, was ihn erwarten würde. Die Rheintaler sind also offen für Neues, für Überraschungen, was Kinotheater-Betreiber Pascal Zäch natürlich freut, denn genau darum geht es bei seinem Kulturbrugg-Programm. Es schlägt eine Brücke zwischen verschiedenen Kleinkunst-Bereichen - zwischen Musik und Theater.Mit der Verpflichtung des Hamburger Frauenquartetts hat es nach einem Jahrzehnt endlich geklappt: Zwischen einem Auftritt in Meran und der Rückkehr nach Hamburg lag Heerbrugg gewissermassen auf dem Weg. Dramatisch, eigenwillig, sanft und immer intensiv gespielte Melodien wechselten sich ab mit Worten, auch gesungenen, wobei feinsinniger Witz und Musik immer zusammenpassten.Zwischen den Prokofiew-Kompositionen «Romeo und Julia» sowie «Der Streit» erfuhr das Publikum, was eine Studie herausgefunden hat: Paare streiten mehr, je mehr sie miteinander reden.