Altstätten 18.11.2022

Mehr Raum zum Lernen: Die Schule Altstätten kürt Siegerprojekte

Die Erweiterungen der Schulhäuser Klaus und Schöntal werden konkret. Eine Jury hat die Siegerprojekte bestimmt.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 18.11.2022

Ein neuer Kindergarten, der den Kindergarten Heidenerstrasse ersetzt, und zehn zusätzliche Klassenzimmer, die den steigenden Schülerzahlen gerecht werden: So lautete die Ausgangslage zur Schulraumentwicklung der Schule Altstätten. Zusätzlich soll Platz ent­stehen für Tagesstrukturen mit Mittagstisch und Betreuungsangeboten.

Nun ist die Schule einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Sie hat zwei Wettbewerbsverfahren durchgeführt und eine Jury kürte die Projekte, die umgesetzt werden sollen.

Lebendiges Lernen im Fokus

«Uns war wichtig, Raum zu schaffen und das pädagogi­sche Konzept zu erfüllen», sagt Schulratspräsident Remo Maurer. Der sich laufend verändernde Schulalltag verlangt nach neuen Unterrichtsformen. Der Unterricht soll lebendiger werden. Schulkinder arbeiten vermehrt in wechselnden Situationen, allein oder in Partner- und Gruppenarbeiten. Lernlandschaften und Gruppenräume erhalten dadurch eine grössere Bedeutung.

Geplante Lernlandschaft Schulhaus Klaus
Geplante Lernlandschaft Schulhaus Klaus
Visualisierung: pd

Eingeladen wurden für den Wettbewerb «Klaus» sieben Teilnehmende. Für die Erwei­terung «Schöntal», bei der es sich um ein grösseres Projekt handelt, war gemäss Vorgaben ein offener Wettbewerb nötig. 26 Architektenteams reichten einen Beitrag ein. Unter der Leitung von Patrik Haldner, Remo Maurer und alt Kantonsbaumeister Werner Binotto wurden die beiden Wettbewerbe von einer Jury im September und Oktober beurteilt. Mitglieder der Jury waren neben Fachexperten Vertretende der Behörde und der Lehrerschaft. Einstimmig fiel die Wahl auf die Siegerprojekte, die die Kriterien des pädagogischen Konzepts am besten umgesetzt haben.

Beim Erweiterungsbau Schöntal mit Kindergarten und Schulzimmern ist zudem der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig. Holz dominiert. Auch der Baumbestand auf dem Gelände soll erhalten bleiben. Ein Knackpunkt für den Zürcher Architekt Michal Krzywdziak war die Topografie, denn das Gelände ist geneigt. Daraus entwickelte er eine Qualität und plante den Kindergarten auf einem Stock und die Schulzimmer auf zwei Etagen.

Erweiterung Schöntal
Erweiterung Schöntal
Visualisierung: pd


Beim Projekt des Schulhauses Klaus handelt es sich um weniger, aber delikate Massnahmen, wie alt Kantonsbaumeister Werner Binotto sagte. Die Erweiterung müsse städtebaulich in die Umgebung passen. Das Siegerprojekt der Huser Schnell Architekten sieht eine Aufstockung anhand eines Holzbaus vor. Das bisherige, steile Pultdach wird umgestaltet und mit wenig Veränderungen entstehen grosszügige neue Flächen. Mehr Glas und Licht sollen ein Wohlfühlklima einbringen. Für Lars Huser und Matthias Schnell hat der Projektsieg einen hohen Stellenwert. «Es ist umso schöner, in der Stadt, wo wir aufgewachsen sind, ein solches Projekt zu entwickeln.»

Aufstockung Schulhaus Klaus
Aufstockung Schulhaus Klaus
Visualisierung: pd


Die Kostenschätzung der beiden Projekte lag ursprünglich bei 15,7 Millionen Franken. Wegen der Teuerung ist diese Zahl mittlerweile gestiegen auf 17,7 Millionen. Mit der Optimierung der Projekte wollen die Verantwortlichen versuchen, die Kosten wiederum zu senken.


Interessierte haben dieses Wochenende die Gelegenheit, alle Projektbeiträge beider Wettbewerbe zu besichtigen. Danach folgt Feinarbeit. Eine Arbeitsgruppe der Schule wird die Architekten bei der Ausarbeitung der definitiven Projekte begleiten. Die Bürgerschaft ist wieder am Zug im Herbst 2023, wenn der Baukredit zur Abstimmung kommt.

Ausstellung der Projektbeiträge: Freitag, 18. November, 17 bis 19 Uhr und Samstag, 19. November, 9 bis 12 Uhr im Geschäftshaus an der Tiefenackerstrasse 49 in Altstätten.

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