Monika von der LindenMalerisch liegt der Rebberg unterhalb des Schlosses Grünenstein. Der obere Teil wurde vor etwa zwanzig Jahren in Terrassen angelegt. Nun soll dies auch mit dem unteren Teil geschehen. Das hat die Wein Berneck GmbH geplant, die den Rebberg von der Gut Grünenstein AG gepachtet hat. Die Rebstöcke sind alt und werden in einem Zug ersetzt.Ein Problem, dem sich die Winzer im Rheintal stellen müssen, ist die Fäulnis. Regnet es viel, verbreitet sich der Erreger je schneller, desto enger die Beeren beieinanderliegen. «Heute stellen wir an einen guten Wein den Anspruch, dass er mindestens 100 Grad Öchsle hat», sagt Ralph Heule von Wein Berneck. Dies könne nur erreicht werden, wenn die Beeren mehr Platz haben. «Deshalb verwendet man heute locker-beerige Sorten. Sie sind besser an die neuen Verhältnisse angepasst.»Die Terrassierung hat auch einen Vorteil im Betriebsablauf. «Noch müssen wir Pflanzenschutzmittel von Hand spritzen», sagt Ralph Heule. Nachher könnten Kupfer wie Schwefel maschinell zerstäubt und somit besser dosiert ausgebracht werden. «Folglich halten wir die Richtlinien besser ein.» Der Rebberg unterhalb von Schloss Grünenstein umfasst insgesamt 1,7 Hektaren. Die neu zu terrassierende Fläche im unteren Teil ist 0,95 Hektar gross.«Obwohl wir nur Erde umschichten, benötigen wir eine Bewilligung vom Kanton.» Die Baueingabe hat Wein Berneck bereits getätigt. In den nächsten Wochen bereitet der Pächter den Rebberg vor. Im Mai wird der Bagger auffahren. Eine zusätzliche Aufwertung mit einer grösseren Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren erfährt der Rebberg durch die Zusammenarbeit mit dem Verein Pro Riet Rheintal. Fünf im Rebberg verteilte Steinlinsen bieten Reptilien einen zusätzlichen Lebensraum und zum Beispiel für Insekten gibt es neu eine Blumenwiese, wo bisher nur Gras wuchs. Bevor die neuen Reben gesetzt werden, hat die Erde einige Monate Zeit, sich zu setzen. Ralph Heule möchte die Rebsorten Merlot (rot), Rheinriesling (weiss), Pinot Gris (weiss) und Blaufränkisch (rot) anpflanzen. Mit der geplanten Terrassierung des Rebbergs der Besitzerfamilie Custer erfährt das Gut Grünenstein eine weitere Aufwertung. Im Mai vergangenen Jahres war der Schlosstorkel renoviert und wiederbelebt worden.HinweisDie Pläne des Bauvorhabens zur Terrassierung des Rebbergs liegen in der Bauverwaltung Balgach noch bis 17. Februar zur Einsicht auf.