27.01.2020

Mehr Ökologie im Siedlungsraum

Die Gemeinde Marbach realisiert zwei Projekte mit Pro Riet.

Von gk
aktualisiert am 03.11.2022
Die Politische Gemeinde Marbach möchte mehr Natur in den Siedlungsraum bringen. Letztes Jahr bestückte das Bauamt Rebstein-Marbach Pflanzentöpfe mit einheimischen Wildpflanzen, die Aussenanlage der Mehrzweckhalle Amtacker wurde mit einem Insektenpark und diversen Hochstammbäumen aufgewertet und beim Reservoir Kallesser wurde eine heimische Eiche gepflanzt. Nun folgen auf Grundstücken der politischen Gemeinde zwei Projekte mit dem Verein Pro Riet Rheintal.Naturnahe Umgebung fürs OrtsmuseumRund um das Ortsmuseum Oberes Bad schafft Pro Riet eine naturnahe Umgebung mit verschiedenen Elementen. Zum Sortiment gehören Streifen mit Blumenwiesen und Ruderalflora, ein Wildstaudenbeet und eine Hochstaudenflur. Stauden sind dabei keine Sträucher, sondern ausdauernde Krautpflanzen wie Dost, Malve, Baldrian oder Mädesüss. Die heutigen Ziersträucher werden durch einheimische Wildsträucher ersetzt, was Vögeln und Insekten gefällt. Ausgewählte Fassaden werden begrünt. Einige Kiesflächen erhalten bunte Blütentupfer mit Thymian und Wegwarte. Eine Trockenmauer und ein Asthaufen bringen Unterschlupf für verschiedene Kleintiere.Bei der Planung wirkten Vertreter der Museumskommission und der Vogelwarte Sempach mit. Die neue Pflanzenvielfalt mit Blüten und Strukturen bietet Lebensraum für die heimische Vielfalt und fördert zum Beispiel Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Im Sinne eines Schaugartens soll die naturnahe Umgebung auch Anregungen geben, was jede und jeder mit einem Privatgarten zur Erhaltung der Biodiversität beitragen kann.Aufwertung einer Grünzone ErholungDas zweite Projekt betrifft den bis 30 Meter breiten Grünstreifen auf der Dorfseite der Bahnhofstrasse. Dieser soll ökologisch und gestalterisch aufgewertet werden. Die bisherige Baumreihe aus asiatischen Paulownien enthält kranke Bäume und ist durch natürliche Abgänge bereits ausgedünnt. Die restlichen Exoten werden nun entfernt und durch einheimische Bäume ersetzt. Es handelt sich um fünf verschiedene Baumarten, die künftig den Fussweg säumen. Der Fussweg selbst erhält eine leicht geschwungene Linienführung.Das Wiesland wird mit einer Blumenwiesensaat aufgewertet und erhält eine Auflockerung durch mehrere Gebüsche und Asthaufen. Davon profitieren zum Beispiel Brutvögel und Igel. Rund um die bestehende Versickerungsmulde entsteht eine kiesige Ruderalfläche mit hohen Krautpflanzen. Zwei Steinlinsen runden das Lebensraumangebot ab und bilden Platz für weitere Tiere wie etwa Blindschleichen.Gemeinsame ProjekteDer Verein Pro Riet Rheintal hat in beiden Projekten die Federführung übernommen und kümmert sich um die Finanzierung. Unterstützung hat auch das kantonale Amt für Natur, Jagd und Fischerei zugesagt. Die Gemeinde Marbach stellt das Land zur Verfügung, übernimmt einen Teil der Kosten und hat die Erhaltung der neuen Lebensraumelemente vertraglich zugesichert. Die Umsetzung beginnt in den nächsten Wochen. (gk)

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