29.07.2022

Mehr Natur im Garten als Beitrag gegen den Artenrückgang

Seit einigen Jahren geht die Artenvielfalt weltweit zurück.

In der Schweiz gilt jede vierte Pflanzenart als gefährdet oder ausgestorben, bei Insekten und Vögeln ist ebenfalls ein Rückgang dokumentiert.Aufgrund dieser Entwicklung rückt auch der Siedlungsraum in den Fokus der Biodiversitätsförderung. Denn Gärten, öffentliche Grünflächen, Schulanlagen, Firmenareale und sogar Balkone bieten Potenzial für die Förderung der heimischen Naturvielfalt und zur Schaffung von neuen Lebensräumen. Heute präsentiert sich der Siedlungsraum leider oft eher leblos. Mit einfachen Massnahmen kann dieser Entwicklung jedoch entgegengewirkt werden. Konkret sollte man bei der Gartengestaltung einheimische Pflanzen wählen, denn diese bieten den einheimischen Tieren die nötige Nahrung.Die Früchte vom Schwarzen Holunder sind 16 Garten-Vogelarten eine willkommene und zuckerreiche Nahrung, während der Kirschlorbeer, in vielen Parks und Gärten als immer­grüner Strauch gerne verwendet, sich als invasiver Neophyt erweist.Ökologisch wertlos sind auch die weit verbreiteten Zierrasen. Sie bestehen aus drei bis vier Grasarten und bieten höchstens einigen Bodenlebewesen Lebensraum. Auch hier gibt es Alternativen, wie beispielsweise einen Blumenrasen oder eine Blumenwiese. Einheimische Blumen- und Kräuterarten bilden die Grundlage für die Biodiversität an Tieren. Denn nur auf unseren heimischen Blüten finden beispielsweise die einheimischen Schmetterlingsarten den Nektar, den sie brauchen – so auch das Kleine Wiesenvögelchen. Es ist von Frühling bis Herbst auf Blumenrasen, Blumenwiesen oder Ruderalflächen zu beobachten.Als Nektarquelle besuchen die erwachsenen Falter heimische Wiesenkräuter und Wildstauden wie Acker-Witwenblume, Schafgarbe, Flockenblumen, Kleearten oder Arznei-Thymian auf. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an trockenen Stängeln oder vertrockneten Blättern in Bodennähe ab. Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Gräsern, darunter Rispengräser und Ruchgräser. Das Kleine Wiesenvögelchen gilt heute nicht als gefährdet, doch auch seine Bestände sind zurückgegangen. Wegen der Spezialisierung vieler Tagfalterarten auf  bestimmte Pflanzenarten und Lebensräume, sind naturnahe Gärten besonders wichtig. Neben einer biodiversen Bepflanzung sind auch sogenannte Kleinstrukturen wertvolle Elemente in einem naturnahen Garten. Typische Kleinstrukturen sind Holz- oder Steinhaufen, Trockenmauern, Holzbeigen und Komposthaufen. Sie bieten Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Kleintiere.Pro Riet: Förderung der BiodiversitätPro Riet engagiert sich seit bald 40 Jahren für die heimische Natur und ist 2021 mit dem Projekt zur Förderung der Biodiversität im Rheintaler Siedlungsraum gestartet. Mit Massnahmen wie Pflanzenaktionen und vergünstigten Naturgartenberatungen möchte der Verein die Bevölkerung, Schulgemeinden, politischen Gemeinden oder Firmenbesitzer von Altenrhein bis Sargans motivieren, selbst aktiv zu werden und dem Artenrückgang entgegenzuwirken.Am Dienstag, 6. September, im «Sonnen-Saal» in Altstätten und am Mittwoch, 7. September, im «Buchserhof» in Buchs organisiert Pro Riet  einen Vortrag zum Thema «Lebendige Gärten». Beide Anlässe beginnen um 19 Uhr. Dabei erhalten die Besucherinnen und Besucher Tipps, um den eigenen Garten naturnäher zu gestalten. Mehr Informationen gibt's hier 

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.