Vor gut 100 Interessierten präsentierte Stadtpräsident Ruedi Mattle gestern im Saal des Hotels Sonne, wie die Stadt den Auftrag aus der Volksmotion «für eine lebendige Altstadt» umsetzen möchte. Eingereicht worden war jene von der politischen Vereinigung A plus. Die Budgetbürgerversammlung letztes Jahr hiess sie dann gut.Ein Schlüsselelement ist der Bauernmarkt während der Sommermonate. Er soll deutlich grösser werden und dadurch ein Vielfaches der heutigen Besucherzahl anziehen. Der Markt am Samstag soll zum Begegnungsort für die ganze Region werden. Als Beispiel, wo so etwas gelungen sei, nannte Mattle Liestal. Die Trägerschaft soll ein noch zu gründender Verein übernehmen.
Die Altstadt soll ausserdem mit Sitzgelegenheiten und Pflanzelementen einladender und grüner werden. Beim Frauenhof ist nächsten Sommer eine Testgestaltung vorgesehen.Die Stadt möchte auch dazu beitragen, dass leer stehende Geschäfte in der Altstadt schneller wieder genutzt werden. Schaufenster sollen in der Zwischenzeit «bespielt» werden, damit sie keinen trostlosen Eindruck machen.
Vorgesehen ist weiter, eine Koordinationsstelle zu schaffen, wie dies die Volksmotion verlangt hat. Sie soll die an der Entwicklung der Stadt interessierten Akteure vernetzen, Synergien erkennen und nutzen und das Massnahmenkonzept zur Belebung der Altstadt weiterentwickeln. Vorgesehen ist, dafür eine Stelle von 70 bis 90 Prozent zu schaffen, befristet vorerst auf drei Jahre.Voraussetzung für die Umsetzung der Massnahmen ist allerdings, dass die nächste Bürgerversammlung sie gutheisst – und ein Budget von 890000 Franken für drei Jahre bewilligt.
Altstätten zelebrieren
Das Konzept ist nicht vom Stadtrat allein erarbeitet worden, sondern von einer breit zusammengesetzten Arbeitsgruppe. Aus ihr heraus ist auch die Gemeinnützige Genossenschaft Altstätten entstanden, die via Stadt das Hotel Untertor übernehmen möchte (siehe Ausgabe vom 25. September). Der Prozess, dass Städtli zu beleben, werde Ausdauer erfordern, stellte Stadtpräsident Mattle klar. Altstättens Chancen stünden aber sehr gut. Selbst nach anderthalb Jahren Corona stünden momentan nur wenige Geschäfte im Städtli leer. Und was noch wesentlich wichtiger sei, sei das Selbstbewusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner. Man sei gerne in Altstätten daheim.
Darauf möchten der Stadtrat und die Arbeitsgruppe aufbauen. Man möchte die Stadt zelebrieren und auf ihrem kulturellen Leben aufbauen, zu dem Mattle Traditionen wie die Fasnacht ebenso zählt wie jüngere Veranstaltungserfolge wie die Naturstadt.Hinweis: Die Bürgerversammlung findet am Donnerstag, 25. November statt.