11.09.2022

Mehr als 1000 Tage warten auf den Städtlilauf

Der traditionsreiche Sportanlass ist "zrugg im Städtli". In der Männer-Hauptklasse kam es zu einem packenden Duell mit Eric Rüttimann als Sieger. Die Rheintalerinnen und Rheintaler schlugen sich wacker.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 02.11.2022
Niemand hätte bei der letzten Durchführung des Städtlilaufs am 14. September 2019 geahnt, dass es 1093 Tage dauern würde, ehe endlich wieder kleine und grosse Läuferinnen und Läufer durch die Gassen der malerischen Altstadt um Meter und Sekunden kämpfen würden.Seit Samstag ist dieser Anlass, der aus der Jahresagenda nicht mehr wegzudenken ist, wieder zurück auf der Originalstrecke im Städtli. «Leider waren es diesmal etwas weniger Teilnehmer als früher. Möglicherweise ist dies auf den Nach-Corona-Knick, dessen Tendenz auch andere Freizeitläufe in der Schweiz und in Europa beeinflusst, zurückzuführen», meinte die Präsidentin des Städtlilauf-OK, Michelle Eigenmann.Dennoch haben sich gegen 1000 Sportlerinnen und Sportler für diese 36. Austragung eingeschrieben. Unterstützt wurden sie an der Strecke von mehreren tausend Fans, die sich auch vom Regen nicht abhalten liessen. Während die Jüngsten ganz zu Beginn des Events die Strecke unter die Laufschuhe nahmen, goss es wie aus Kübeln. Auch bei der Schlusskategorie, der Hauptklasse der Männer und Frauen, hatte Petrus kein Einsehen. Die anderen Kategorien hatten in meteorologischer Hinsicht mehr Glück.Die Altersspanne zwischen dem ältesten Läufer, dem einheimischen Urgestein Hans Untersander (Jahrgang 1943) und der jüngsten Läuferin (Jahrgang 2020) betrug 77 Jahre. Letztere war also noch gar nicht auf der Welt, als der letzte Städtlilauf stattfand.Spannend war vor allem der Zweikampf in der Hauptklasse der Männer zwischen dem mehrfachen Schweizer Meister Eric Rüttimann und Seare Weldezghi aus Zürich. Die beiden Kontrahenten lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Der 29-jährige Rüttimann hatte den Sieg 2019 um winzige sechs Zehntelssekunden verpasst, diesmal reichte es für den Sohn des bekannten Radrennfahrers Niki Rüttimann. Er distanzierte Weldezghi um 5,2 Sekunden.  Klarer ging das Rennen der Frauen aus. Alina Sönnig aus Aeugst am Albis war eine Klasse für sich. Sie gewann mit einem Vorsprung von knapp vier Minuten.Als schnellster Rheintaler konnte sich Michael Ziegler aus Balgach feiern lassen, schnellste Rheintalerin wurde die Rebsteinerin Seline Recktenwald.Michelle Eigenmann zog nach dem Schluss des letzten Rennens Bilanz: «Wir sind sehr zufrieden, dass wir endlich wieder im Städtli laufen konnten.» Das grösste Kompliment habe sie gleich ein paarmal gehört: «Es war wie immer.» So weiterfahren, wie man vor der Zwangspause aufgehört habe, sei perfekt, sagte eine sichtlich zufriedene OK-Präsidentin. «So können wir die Tradition fortsetzen und sind auf dem richtigen Weg». Auch habe es grosse Freude gemacht, mit dem KTV Altstätten einen Verein voller Motivation und Tatendrang im Hintergrund zu haben, der das OK tatkräftig unterstützt hat. «Wir freuen uns riesig auf Städtlilauf Nummer 37. Die Lauffreunde sollen sich den Samstag, 9. September 2023 doch gleich dick im Kalender anstreichen», meinte Michelle Eigenmann augenzwinkernd.Hier geht's zu allen Ranglisten der diesjährigen Ausgabe.  

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