11.06.2018

Megalustiger Krisenklub

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Seit einiger Zeit gibt es das Internetportal sportjack.ch. Die Website befasst sich fast ausschliesslich mit dem regionalen Fussball.Die Kernkompetenz von «Sport-jack» liegt darin, dass er einen Live-Ticker der regionalen Matches anbietet. Was der Fussballverband im Gegensatz zu den Eishockeyanern nicht schafft, ist dank dieser privaten Initiative gewährleistet: Aktuelle Resultatmeldungen in Echtzeit. Nicht von gar allen Spielen – denn natürlich ist «Sportjack» darauf angewiesen, dass die Vereine den Ticker selbst bedienen. Davon macht der FC Au-Berneck Gebrauch, so auch in der letzten Runde vom Samstag. Allerdings hatte der Live-Ticker des FC Au-Berneck nichts mit der Realität gemein: Statt der 1:6-Niederlage wurde von der Degern ein 6:6 vermeldet – der zum FC Rebstein ziehende Daniel Zeilinger, bisher nicht als Topskorer in Erscheinung getreten, soll dabei vier oder fünf Tore erzielt haben. Die Redaktion von «Sportjack» entschuldigte sich umgehend für die Falschmeldung. Dazu schrieb Au-Bernecks Sportchef Philippe Zoller: «Leider waren wir fünfmal zu schnell mit Tickern – der Schiedsrichter hatte die Tore aberkannt.» Megalustig, momoll.Das Tickerverhalten des FC Au-Berneck passt zum Zustand des Vereins, wie ihn die erste Mannschaft präsentiert: Als Mitfavorit in die 2.-Liga-Saison gestartet, konnte der Verein den Abstieg nur knapp verhindern. Und, was noch viel schwerer wiegt: Obschon der Verein dauernd behauptet, die Eigengewächse als Identifikations­figuren behalten zu wollen, vergrault er diese regelmässig.Dagegen etwas zu unternehmen, wäre eher die Aufgabe des Au-Berneckers Sportchefs, als mit falschen Resultaten die Rheintaler Fussballfans in die Irre zu führen.Yves Solenthaler yves.solenthaler@rheintalmedien.ch

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