07.09.2022

Matthias Hüppi: «Wir müssen ein Leuchtturm sein»

Matthias Hüppi und Verantwortliche des Futur Champs Ostschweiz zeigten in St.Margrethen, wie die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Sport erfolgreich gestaltet wird.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Bei der Bauwerk Group trafen sich am Mittwochmorgen über 30 Vertreterinnen und Vertreter der Rheintaler Wirtschaft, um sich über die Zusammenarbeit mit dem FC St.Gallen im Bereich Ausbildung und Sport zu informieren. Sie wurden begrüsst von AGV-Vorstand Matthias Hutter sowie Michael Kummer, HR-Chef der Bauwerk Group AG.Den fachlichen Einstieg machte der Präsident des derzeitigen Super-League-Leaders, Matthias Hüppi. Das Nachwuchsprojekt Futur Champs Ostschweiz (FCO) sei für den FC St.Gallen ein wichtiges und – in Anlehnung an den Veranstaltungsort – permanentes «Bauwerk». Eines, das derzeit mit 11000 Saisonabonnements und 16700 Fans pro Heimspiel ein gutes Fundament hat.Der Fussball als Instrument der IntegrationIm Fussball – wie in der Wirtschaft – ist das Team wichtig und ein perfektes Instrument, um Menschen zusammenzuführen und zu integrieren, indem das Individuum gefördert wird sowie gemeinsame Interessen gepflegt und eine optimale Atmosphäre geschaffen werden. Das brauche Geduld, Qualität und eine positive Mentalität. Dazu müsse man Brücken bauen und immer wieder Achterbahn fahren, denn oft sei der Weg nicht gerade, sondern gehe auf und ab.Der FCSG sei derzeit im Hoch, kenne aber auch andere Zeiten und lebe von einer breiten Unterstützung in der Ostschweiz, sagte Hüppi. Gemäss dem Präsidenten müsse der FCSG deshalb ein «Leuchtturm» sein, mit einem guten Fundament, mit viel Standfestigkeit und als Stütze für alle.Im dualen Bildungssystem auf die Zukunft vorbereitenIvo Forster, CEO der FC St.Gallen Event AG, stellte danach das Nachwuchsprojekt FCO vor, bei dem in zehn Stützpunkten über 800 Jugendliche gesichtet und die jeweils 24 Besten pro Jahrgang dann im FCO ausgebildet werden. Im Rahmen des dualen Bildungswegs kombinieren die Talente Fussball mit schulischer oder beruflicher Ausbildung und werden so auf die Zukunft vorbereitet. Dass das FCO ein Sprungbrett in den Profifussball sein kann, zeigt sich beim FCSG immer wieder; mit Patrick Sutter hat es ein Rheinecker in die erste Mannschaft geschafft. Das FCO hat ein Budget von 3,5 Millionen Franken, wovon der FCSG jährlich zwei Millionen selbst beschaffen muss.Tristan Kuster aus Diepoldsau hat es ins FCO-Leistungszentrum geschafft und erzählte begeistert vom Tagesablauf, der Schule, dem Training und dem unkomplizierten und motivierenden Zusammentreffen mit Spielern der ersten Mannschaft. «Sie sind ganz offen und geben uns Tipps, manchmal spielen sie auch Fussball mit uns», sagt der Diepoldsauer, der bei der Stadt St.Gallen eine kaufmännische Ausbildung beginnen wird.Auch für Manuel Jenni war die FCO-Ausbildung prägend. Fünf Knieoperationen bis ins Alter von nur 18 Jahren haben aber den Abbruch der fussballerischen Ausbildung zur Folge gehabt. Danach sei es sehr schwierig gewesen, aber dank seinem guten Umfeld und der Disziplin und Leidenschaft, die er im FCO gelernt habe, sei der Einstieg ins Berufsleben gelungen.SFS will die Lehre für Sportlerinnen und Sportler fördernTristan Kuster war auch voll des Lobes für die SFS, bei der er ebenfalls eine Lehrstelle erhalten hätte – er habe sich dann aber für St.Gallen und die Nähe zum FCO entschieden. «Aber ich kann später ja immer noch zur SFS gehen», sagte Kuster verschmitzt.Das war ein Steilpass für Ivo Riedi, Chef-Ausbildner bei SFS, der den FCO besucht hat und grosses Lob für die Ausbildungsstätte hatte. «Nachdem ich das Nachwuchsprojekt kennengelernt habe, sind wir überzeugt vom dualen Weg «Fussball und Ausbildung» und wollen sehr gern in Zukunft auch eine Sportler-Lehre anbieten», sagte Riedi.Nach der Vorstellung informierte Ivo Forster über die derzeit laufende Kapitalerhöhung mit dem Ziel, viele Ostschweizerinnen und Ostschweizer als Aktionäre dazu zu bekommen. «Mit dem neuen Kapital erhalten wir Spielraum für sinnvolle und verantwortungsbewusste Investitionen in den Sport und unsere Trainingsinfrastruktur», sagte Ivo Forster. So werde unter anderem auch ein Kunstrasen mitfinanziert.

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