13.01.2022

Masken-Entscheid freut Eltern

Die Maskenpflicht ab der vierten Klasse wird gelockert. Die kritischen Widnauer Eltern sehen sich bestätigt.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 02.11.2022
Der Druck gegen die Maskenpflicht an der Volksschule hat sich in den letzten Tagen verstärkt. Auch ein Widnauer Elternkomitee wurde aktiv mit dem Ziel, die Maskenpflicht auf allen Schulstufen per sofort aufzuheben. Ihr Anliegen fand rasch breite Unterstützung. Innert kurzer Zeit haben sie im Rheintal und darüber hinaus Sympathisantinnen und Sympathisanten gefunden.Anlässlich einer schriftlichen Aktion rief das Komitee dazu auf, dem Bildungsdepartement und dem Kantonsarzt-amt Briefe zukommen zu lassen und Bedenken auszudrücken. Es wurden Mustertexte zur Verfügung gestellt, die Interessierte unterzeichnen konnten. Andere schlossen sich dem Widerstand auf individuelle Weise an und formulierten eigene Texte.Die Woche war ereignisreichAuf diese Weise hat das Komitee knapp 800 Unterschriften gesammelt, weiter sind rund 300 Briefe von Personen aus dem Kanton direkt an die Regierungsmitglieder gesandt worden. Das macht gemäss Angaben des Komitees über 1100 Unterschriften, die via Social Media innert weniger als drei Tagen zusammengekommen sind. Das St. Galler Bildungsdepartement bestätigt, seit Beginn der Woche «eine grössere Anzahl Briefe» erhalten zu haben. Bereits am Freitag, 7. Januar, überreichten Private zuhanden des Bildungsrates eine Petition. Sie umfasste knapp 6000 Unterschriften.Am Mittwochnachmittag hat der Bildungsrat über die pandemische und schulbetriebliche Situation beraten. Bei der Gesamtbeurteilung werden jeweils verschiedenste Punkte berücksichtigt. So hat der Bildungsrat die Signale des Bundesrates abgewartet. Regierungsrat Stefan Kölliker bestätigt, dass auch die Kritik der Eltern gegenüber der Maskenpflicht diskutiert worden ist. «Der ordentliche Schulbetrieb und das Wohl der Kinder wird hoch gewichtet.» Es sei nicht im Interesse des Bildungsrates, über Wochen hinweg die Verantwortlichen an den Schulen – Lehrpersonen und Schulleitung – Problemen auszusetzen.Bald tragen Eltern die VerantwortungMit dem Entscheid, das Maskenobligatorium in eine dringende Empfehlung umzuwandeln, sowohl für die vierte bis sechste Klasse als auch für die Oberstufe, wird ab dem nächsten Monat die Verantwortung für die Pandemieprävention von der Schule auf die Eltern übergehen, heisst es in einer Mitteilung des Bildungsrates. Es wird davon ausgegangen, dass ein grosser Teil der Schülerinnen und Schüler weiterhin mit Maske zum Unterricht kommen wird. Eltern, die trotz Empfehlung das Maskentragen ihrer Kinder nicht unterstützen, werden ab 31. Januar keinen Rechtsverstoss mehr begehen. Die Schule wird mit dem Nebeneinander von Kindern mit und Kindern ohne Maske zurechtkommen, heisst es weiter. «Es muss sich niemand rechtfertigen», ergänzt Stefan Kölliker. Auf die eingegangenen Briefe und die Petition wird das Bildungsdepartement demnächst reagieren. Alle erhalten ein persönliches Antwortschreiben, kündet Stefan Kölliker an.Das Widnauer Elternkomittee nimmt den Entscheid des Bildungsrates erfreut auf. Man sei bestrebt gewesen, konsensorientiert auf die Behörden zuzugehen. Die Eltern betonen, nicht grundsätzlich gegen die Maske zu sein, aber gegen die Tragepflicht.Für die Kinder im Kindergarten und der Unterstufe werde es auch in Zukunft keine Maskentragpflicht geben, bekräftigt der Bildungsrat. Für alle Erwachsenen, namentlich die Lehrpersonen, bleibt die Maskenpflicht in der ganzen Volksschule bestehen. An weiterführenden Schulen gilt die Maskenpflicht von Bundesrechts wegen weiterhin.Winterlager bleiben erlaubtDer Bildungsrat hält im Übrigen an seiner Haltung fest, dass die Durchführung von Lagern nicht kantonal verboten werden soll. Die Schulträger entscheiden im eigenen Ermessen unter Berücksichtigung der Verhältnisse vor Ort, ob sie Lager durchführen oder nicht.

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