01.04.2022

Manto Held und seine historische Sammlung

Die französische Fremdenlegion fasziniert den 41-jährigen Rheintaler Manto Held.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 02.11.2022
Seine Wohnung in Balgach ist ein halbes Museum. Selbst hat er aber nie der Fremdenlegion angehört.«Schon als Schüler war ich militärhistorisch interessiert. Als ich 1997 im Internet ein weisses Käppi der legendenumrankten Fremdenlegion entdeckte und erwerben konnte, hat es mir den Ärmel endgültig reingenommen», blendet der in Kreuzlingen aufgewachsene Sammler zurück. Ausgebildet als Forstwart und Rettungssanitäter ist er heute in einer Rheintaler Gartenbaufirma tätig. Sein exklusives Hobby hat ihn unter anderem ins Museum der Fremdenlegion in Aubagne bei Marseille geführt, und intensive Kontakte pflegt er auch mit ehemaligen Legionären im In- und Ausland. Er weiss alles über die FremdenlegionHeld weiss alles über die Geschichte der 1831 von Bürger­könig Louis-Philippe gegründeten Fremdenlegion. «Der Grund war die Eroberung Algeriens und der entsprechende Truppenbedarf. Erster Kommandant der Légion Etrangère war mit Oberst Christoph Anton Jakob Stoffel aus Arbon ein altgedienter Schweizer Soldat in französischen Diensten», erklärt er und fährt fort: «Er hatte die schwie­rige Aufgabe, aus einem wilden Haufen von herumvagabundierenden Abenteurern, Kriminellen und anderen zwielichtigen Figuren aus fast aller Welt eine schlagkräftige Truppe zu formen. Zentrum der Legion wurde die Stadt Sidi-Bel-Abbès, wo in den 1890er-Jahren Edouard Blocher, der Grossvater von Ex-Bundesrat Blocher, als evangelischer Pfarrer der deutschsprachigen Kolonie wirkte.»Längst hat sich die Sammlerleidenschaft des Rheintalers herumgesprochen. «Immer wieder erhalte ich Angebote, und 2015 beispielsweise wurde mir der militärische Nachlass von Ex-Fremdenlegionär Fritz Schweizer aus St. Margrethen überlassen. Nach der Legion war er als Schweizer Festungswächter im Rheintal tätig», sagt Held.«Das Hobby zum Beruf machen»Die Nachfrage an Militaria aller Art sei gross, und immer mehr Interessierte würden sich an ihn wenden, sagt Held: «Gerne möchte ich mein Hobby zum Beruf machen und mich auf den Handel mit militärhistorischen Raritäten konzentrieren. Oft werde ich auch zur Gestaltung von Ausstellungen und zum Halten von Vorträgen angefragt, und ideal wäre es, wenn meine Sammlung in einem Museum einen Platz erhalten könnte.»

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