Susi MiaraBereits am Vormittag haben sich die Abschlussklassen von ihren Mitschülern mit einer kleinen Feier und lustigen Anekdoten aus ihrer Schulzeit verabschiedet. Am Abend wurden dann auch die Eltern zur offiziellen Abschiedsfeier eingeladen. Diese wurde musikalisch vom OZ-Kleewies-Chor unter der Leitung von Egon Heinzle und einer Tanzeinlage der gemischten Schülergruppe umrahmt.Sicheren Hafen verlassen, neue Erfahrungen machenSchulratspräsident Patrick Spirig stellte in seiner Rede die Bezeichnung «Abschlussfeier» in Frage. Seiner Meinung nach müsste es nämlich Aufbruchfeier heissen: Aufbruch in einen ganz neuen Lebensabschnitt, dabei einen sicheren Hafen verlassen, um neue Erfahrungen zu sammeln. Er war überzeugt, dass der Start ins neue Abenteuer mit diesem guten Umfeld und intaktem Elternhaus für die austretenden Schülerinnen und Schüler gelingen wird. Wichtig dabei sei: «Nur wer weiss, wo er hinsegeln will, setzt richtig die Segel.» Er forderte die Schulabgänger auf, Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen, aber auch den Mut zu haben, um Rat zu fragen, wenn das Schiff vom Kurs abweicht oder der Weg zum Ziel nicht mehr ganz klar erscheint.Den Platz im Zirkus des Lebens findenSchulleiter Jörg Mannhart versuchte den Schritt ins neue Leben mit einer Zirkusmanege zu vergleichen, wo verschiedene Rollen auf die Akteure warten. «Werdet ihr der Direktor sein, der die Verantwortung für viele Menschen übernimmt, oder Akrobaten auf dem Hochseil, die nur mit intensivem Training und absoluter Konzentration den Salto in der Luft schlagen?», wollte Mannhart wissen. Doch auch die Akrobaten bräuchten gute Fänger, die sie an den Handgelenken packen und wieder auf das sichere Podest führen, denn wenn der Fänger nicht aufpasst oder der Akrobat den Einsatz verpasst, dann fällt er ins Netz. «Auch wir brauchen im Leben ein solches Sicherheitsnetz wie Familie und Freunde, die helfend zur Seite stehen, wenn es ganz schief geht», so Mannhart. Dann erwähnte er auch noch die Dompteure. In dieser Rolle sah er die Lehrkräfte, Eltern und Lehrmeister. «Etwas beibringen, etwas lehren, dazu braucht es viel Geduld und Verständnis», betonte Mannhart. Auch für die Wohnwagen im Zirkusdorf fand er eine Symbolik. Sie seien ein Rückzugsort, wenn es im Zirkuszelt mal zu hektisch wird. Er war überzeugt, dass die Schulabgänger ihren Platz im Zirkus des Lebens finden werden, manchmal im Sonnenschein, manchmal aber auch auf der Schattenseite. «Die nächste Show in der Manege gestaltet ihr», sagte Mannhart.Mit einem Händedruck und einer Sonnenblume verabschiedeten sich anschliessend die Lehrkräfte von ihren Schülerinnen und Schülern. Im Gegenzug überreichten diese ihren Klassenlehrern ein für sie speziell ausgesuchtes Geschenk mit einem Dank für ihre Arbeit.Das Abschiedsfest ging dann auf dem Pausenhof weiter. Das Wolfgang-Frank-Trio unterhielt mit Klassikern und auch die von der Lehrerschaft betriebene Festwirtschaft und die Bar liessen keine Wünsche offen.