Manchmal wächst die Banane auch bei uns und trägt Früchte

Bananen sind die Früchte, die eigentlich bei uns nicht vor­kommen und in grosser Menge in die Schweiz importiert werden. Sage und schreibe gegen 100000 bis 120000 Tonnen jährlich. Die Banane ist in der Schweiz tatsächlich sehr beliebt. Laut verschiedener Konsumstudien ist sie die meistgekaufte und meistgegessene Frucht in der Schweiz.

Aber warum wird manchmal die Bezeichnung «Bananenrepublik» für die Schweiz in der Regel ironisch oder sarkastisch verwendet? Der Begriff stammt ursprünglich aus der politischen Satire und bezeichnete insta­bile, korruptionsanfällige und wirtschaftlich abhängige Staaten, oft in Mittelamerika, deren Wirtschaft stark auf den Ex­
port von Bananen ausgerichtet war. Also, wenn hier keine wachsen, gibt’s wohl auch keine zu ernten.

Bananenpflanzen sind keine Gehölze, sondern Stauden

Seit mehreren Jahrzehnten beobachte ich eine sehr grosse Bananenstaude, die an meinem Nachhauseweg wächst. Sie lesen richtig, dort steht die Faserbanane (Musa basjoo) draussen, Sommer wie Winter.

Da aber Bananenpflanzen nicht etwa Gehölze sind wie bei Äpfeln und Kirschen, sondern Stauden wie Margeriten und Rittersporn, ziehen sie sich im Herbst für die Winterzeit bis auf einen Basisbereich zurück, wobei sie die riesigen Blätter absterben lassen. Im Garten ausgepflanzte Stauden werden zum Winterschutz zusammengebunden und mit Stroh und Tannästen geschützt.

Im Frühling schlagen die einzelnen Rhizomteile wieder aus. Und ganz selten sieht man an einer älteren Pflanze sogar bei uns Früchte. Man kann natürlich Stauden im Wintergarten überwintern, aber draussen ist es doch viel abenteuerlicher, oder?

Wer also in einer «Bana­nenrepublik» wie der Schweiz, Früchte ernten kann, ist ein Glückspilz!

Hinweis
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