08.03.2019

«Man kann es nicht allen recht machen»

Steffy ist im Rheintal aufgewachsen und gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten jungen Fitness-Influencern der Schweiz. Vom Influencer-Sein kann die 22-Jährige gut leben. In Zukunft möchte sie beruflich jedoch noch einen anderen Weg einschlagen.

Von sch/at
aktualisiert am 03.11.2022
Wie viele Follower hast du im Moment?Aktuell habe ich auf meinem Hauptprofil, «stefkjoson», welches seit dem Jahr 2016 online ist, 185‘000 Follower. Auf diesem Profil teile ich Inhalte über Fashion, Fitness, mein heutiges Outfit oder das, was ich esse. Um mit meinen Followern und Kunden in Kontakt zu sein, habe ich noch ein zweites Profil «shapebysteffy». Dieses Kundenprofil ist seit 2017 online und hat jetzt knapp 25'000 Follower. Auf diesem Profil liegt der Fokus ausschliesslich auf Fitness-Posts, Kundenfeedbacks und Informationen zu meiner Supplement-Linie «The Future Is Female Nutrition».Wie viele Posts machst du pro Woche?Durchschnittlich poste ich wöchentlich bis zu fünf Beiträge. Wenn es meine Zeit zulässt, sind es mehr als sieben.Wozu nutzt du Instagram?Zu Beginn habe ich einfach eigene Fitness-Beiträge veröffentlicht, die gut Anklang bei meinen Followern fanden. Die Zahl der Follower stieg sodann stetig. Als Influencer arbeite ich nun mit vielen Marken zusammen, für die ich Werbung mache und bezahlt werde. So konnte ich schliesslich meine eigene Firma gründen, mit der ich nun Fitnesspläne und Supplements verkaufe.Warum ist dein Kundenaccount «shapebysteffy» nicht öffentlich?Weil ich auf diesem Profil meine Kunden 24/7 betreue und so eine gewisse Kontrolle und Übersicht gewährleistet ist. Da die Anfragen für meine Produkte zudem jeden Tag steigen, wäre ein öffentliches Profil im Moment noch zu viel für mich, da ich noch alleine arbeite. Wenn ich die 50‘000 Follower-Marke auf meinem Kundenprofil knacke, werde ich das Profil jedoch öffentlich schalten und Mitarbeiter einstellen.Was hast du gemacht, dass du so viele Follower gewonnen hast?Ich habe einfach diese Bilder und Inhalte gepostet, nach denen mir gerade war und das kam – wie es scheint – sehr gut an. Ich bin mir selbst immer treu geblieben und habe auch Sachen gepostet, die vielleicht nicht jeder andere Influencer posten würde, wie zum Beispiel meine Fitness-Transformation. Ich denke, dass man etwas posten muss, was die meisten so nicht veröffentlichen würden.Wie trennst du dein Privatleben von der Öffentlichkeit? Das ist sehr schwierig, wenn man eine Person des öffentlichen Lebens ist. Ich werde auf der Strasse erkannt, Leute stellen Fragen zu meinen Produkten oder möchten sogar ein Foto mit mir machen. Ich wohne in St.Gallen, doch auch wenn ich nach Basel gehe, erkennen mich die Leute.Wie reagierst du auf gemeine oder negative Kommentare deiner Community?Zu Beginn war es sehr schwierig für mich, mit sogenannten «Hater-Comments» umzugehen. Heute schenke ich vielmehr den unterstützenden Followern meine Aufmerksamkeit, die positive Kommentare unter meinen Bildern hinterlassen - schliesslich kann man es nicht allen recht machen.Verdienst du als Influencer Geld und kannst du davon leben?Ja, ich verdiene als Influencer mein Geld und kann davon Leben. Seit meinem Abschluss an der Kantonsschule bin ich selbständig und habe dieses Jahr sogar meine eigene Firma gegründet.Warum bist du Influencer geworden?Das ist eine gute Frage. Eigentlich wollte ich nie Influencer sein. Ich bin eine eher ruhige und introvertierte Person und meide es, im Mittelpunkt zu stehen. Zu Beginn wusste ich daher nicht, ob und wie ich mit dem Rampenlicht und dem «Bekanntsein» umgehen kann. Heute kann ich jedoch sagen, dass es ziemlich gut klappt.Ist der Influencer-Job etwas, das du dein Leben lang machen möchtest? Social Media bietet eine tolle Plattform, um sich selbst und das, was man liebt, zu präsentieren. Es ermöglicht vielen Influencern, sich in jungen Jahren selbständig zu machen – ungewiss bleibt, wie lange der Instagram-Boom auch wirklich anhält. Ich werde immer im Bereich Fitness und Gesundheit arbeiten, da mir dieser Beruf und diese Branche sehr gut gefällt. In Zukunft möchte ich jedoch auch noch den Weg der Immobilienmaklerin einschlagen.

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