16.05.2022

Maiblüten: Vier Musiker, die grenzenlos unterwegs sind

Ihre Musikalität lässt unterschiedliche Klangwelten zu neuen und überraschenden Erlebnissen verschmelzen.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Am Sonntagmorgen luden die Bernecker Maiblüten zu einer besonderen Matinee in den Torkel Oberdorf ein. Über 100 Musikbegeisterte folgten der Einladung und erlebten begeisternde Musikstunden. «No limits – keine Grenzen», so lautete der Titel des interessanten Konzerts mit Peter Lenzin, Saxofon, Juan Carlos Diaz, Flöte, Raphael Brunner und Goran Kovacevic, beide Akkordeon.Die vier Musiker spannen im Projekt «No limits» den grossen Bogen von der Klassik zu Jazz und Avantgarde, vom Balkan bis nach Argentinien zum Tango Nuevo und nach Kolumbien, die Heimat von Juan Carlos Diaz. Ein jeder ist auf seinem Instrument ein virtuoser Meister. Jeder ist ein grossartiger Solist und alle vier sind zu hervorragendem Zusammenspiel fähig. Ganze Melodien oder auch nur Klangfetzen und kurze Themen fliegen fast unbemerkt von einem Instrument auf das andere über, finden ihr Echo oder ihre perfekt passende Fortsetzung.Kongeniale InstrumentalistenWas die vier aber vor allem auszeichnet, ist ihre Begeisterung fürs Musikmachen, ihre unbändige Spielfreude, die sich in ihrer Mimik und Gestik offenbart. Und ihre Lust am Tun setzt sich unmittelbar fort und manifestiert sich hörbar in ihrer Musik. Besonderen Applaus erhielten zum Beispiel die beiden Bläser Lenzin und Diaz für ihre Saxofon- und Flötensoli in «Se le tiene – Ja, du hast», einer Komposition des kolumbianischen Flötisten. Die beiden Akkordeonisten vollbrachten ebenfalls gefühlvolle und temperamentreiche Darbietungen. Bisweilen trommelten sie mit Fingern oder Handflächen auf ihr Instrument und begeisterten mit ihren Akkordeons auch als abwechslungsreich tönende Percussionsgruppe.Die Werke, welche die vier Musiker zu Gehör bringen, sind eigenständige Bearbeitungen und Schöpfungen. Es sind individuelle Arrangements, Improvisationen, Interpretationen und Eigenkompositionen, die sie mit viel Witz und Humor vorstellen. «Wir haben meist nur eine A4-Seite voll Noten. Der Rest ist Improvisation. Manchmal auch zwei A4-Seiten», verriet Peter Lenzin mit Augenzwinkern. Selbst den bekannten «Song of Media» von Sidney Bechet spielten sie so, dass wer ihn kennt, ihn nicht sofort wiedererkannte. Die Instrumentalisten erfüllen damit ein Versprechen aus der Vorankündigung: «Die vier schaffen ein unverkennbares und kontrastreiches Konzertprogramm, für ein Publikum, welches offen für Neues und Unerwartetes ist.»

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