Handball 18.09.2023

Männer und Frauen des HC Rheintal stecken bittere Niederlagen ein

Nach hartem Kampf und emotionaler Achterbahnfahrt mussten sich die Rheintaler Handballer dem HC Flawil 25:29 geschlagen geben. Die Frauen des HCR unterlagen deutlicher: Sie verloren gegen Appenzell mit 24:39.

Von pd
aktualisiert am 18.09.2023

Nach dem erfolgreichen Start in die Saison, mit Siegen sowohl im Cup als auch in der Meisterschaft, stand für das Fanionteam des HC Rheintal das Duell mit dem schon in den letzten Saisons hartnäckigen HC Flawil auf dem Spielplan. Im Spiel gegen die bekannten Flawiler wollte der HCR den Erfolgskurs beibehalten und mit dem Schwung aus den ersten zwei Siegen weitere Punkte im Rheintal behalten. Es sollte am Samstagabend allerdings nicht dazu kommen.

Beide Mannschaften finden den Tritt noch nicht richtig

Die Partie startete mit einem frühen Tiefschlag. Durch eine unglückliche rote Karte gegen Miklos Asos in der zweiten Minute musste das Heimteam auf den flinken Flügel verzichten – und spielte fast von Beginn an in Unterzahl. Davon aufgewühlt, taten sich die Rheintaler schwer, Tritt zu fassen und sie scheiterten zu oft am gegnerischen Torhüter. Wegen Fehlwürfen und zu vielen technischen Fehlern gelang es dem HCR nicht, zu Toren zu kommen.

Auf der Gegenseite sah es nicht anders aus. Die Anfangsphase bot nicht mehr als gegenseitiges Abtasten, so stieg das Skore auf beiden Seiten gleich langsam. In der zwölften Minute gelang es Jürg Schwarber, das Führungstor zum 4:3 für das Heimteam zu erzielen. Flawils Antwort folgte sofort. Mit drei schnellen Toren wendeten die Gegner die Partie und nutzten die zu häufigen Fehler des HCR, um den Vorsprung auf drei Tore auszubauen. Ab Minute 22 gaben sich die Hausherren einen Ruck und verteidigten kompakter. So gelang es, die gegnerischen Angriffe zu unterbrechen und im Gegenzug durch Tore näher an Flawil he­ranzurücken. Bis zur Pause hatten die Rheintaler auf nur noch ein Tor Differenz aufgeschlossen (8:9).

Die Rheintaler begehen deutlich zu viele Fehler

Danach trafen die Gäste, und sie begannen, ihre Führung auszubauen. Zwar setzte sich der HCR mit Imre Domokos, Marco Buob & Co. mit allen Mitteln zur Wehr, doch es fehlten weiterhin Spielwitz und Konsequenz. Flawil marschierte weiter mit hohem Tempo und fand oft zu einfache Lücken in der HCR-Defensive, weshalb die Gäste die Führung ausbauen konnten.

So wuchs der Zähler bei den Gästen stetig an. Dagegen konnte auch der gute Beni Grob im Tor der Rheintaler – zwischenzeitlich mit starker 35-%-Quote – nicht in jeder Situation etwas ausrichten. Vorne prägten weiterhin technische Fehler und unpräzise Abschlüsse das Rheintaler Spiel, was der Stimmung in der Halle nicht gerade zuträglich war. Oft durch Strafen dezimiert, fiel es der Heimmannschaft das ganze Spiel lang schwer, in einen guten Flow zu kommen.

Flawil kann sich mit dem Time-out wieder fangen

In Minute 53 lagen die Rheintaler um vier Längen hinten, das Blatt schien sich nun aber doch noch zu wenden. Domokos auf der rechten Rückraumposition startete nochmals durch und erzielte in kürzester Zeit drei Treffer. Der Rückstand schrumpfte damit in drei Minuten von 20:24 auf nur noch ein Tor Differenz zum 23:24, was die Stimmung in der OMR-Halle wieder deutlich anhob.

Überrascht von diesem Zwischenspurt, zog der gegnerische Trainer sofort das Team-Time-out und unterbrach damit den Lauf der Rheintaler. In der Folge konnten die Rheintaler bis zum Schlusspfiff nicht mehr die nötige Kraft aufbringen, um die wieder davonziehenden Flawiler aufzuhalten. So wuchs die Differenz erneut auf vier Tore. Mit dem Endstand von 25:29 mussten die Rheintaler schliesslich die Punkte abgeben. Nach einwöchiger Pause empfängt der HCR dann den HSC Kreuzlingen II als nächsten Gegner in Heerbrugg.

Männer, 1. Liga
Rheintal – Flawil 25:29 (8:9)
Blattacker – 180 Zuschauer – SR: Dilber, Schneider.
Rheintal: Grob (29 %), Horg; Lippuner, Buob (5), Rohrer (1), Kocsor (2), Szilagyi (2), Asos, Schwarber (3), Domokos (9), Wick (1), Ruef, Lazic, Seitz (2).

Die Frauen verlieren auch das zweite Spiel

Nach der Niederlage vor einer Woche gegen den LC Brühl (31:34) war die erste Frauenmannschaft hoch motiviert, diese Scharte auszuwetzen. Sie stieg mit dem Ziel, den ersten Sieg in dieser Saison zu holen, ins Duell mit dem altbekannten Gegner Appenzell. Das Rheintaler Trainerteam forderte von der Mannschaft ein Tempospiel mit konzentrierter Verteidigung. Ziel war, eine stets defensive 3-2-1-Verteidigung zu stellen, doch die Abwehr war zu Beginn nicht sattelfest. Nach nur sieben Minuten nahm der HC Rheintal beim Stand von 2:7 aus seiner Sicht bereits das erste Time-out. Die Angriffsauslösung sollte mit viel mehr Tempo ablaufen, ebenso das Rückzugsverhalten. Doch bis zur Pause wuchs der Rheintaler Rückstand weiterhin an; beim Seitenwechsel stand es 24:12 für die Gäste aus Appenzell.


In der Kabine hiess es dann, es gebe zwei Möglichkeiten: dagegenhalten oder aufgeben. Alle waren sich einig, weiterzukämpfen und bessere 30 Minuten zu spielen. Die Abschlüsse sollten mit 100-Prozent-Trefferquote geschehen, das Spiel schneller werden. Zudem nahm der HCR sich vor, weniger Gegenstösse des Gegners zuzulassen. Mit neuer Energie starteten die Mannschaften in die zweiten 30 Minuten. Bis drei Minuten nach Anpfiff hielten die Rheintalerinnen den Spielstand, danach begingen sie wieder zu viele Flüchtigkeitsfehler, technische Fehler und Fehlschüsse. Nachdem die zweite Halbzeit aus HCR-Sicht 12:15 ausging, gelang es Appenzell, sich mit 39:24 die zwei Punkte zu sichern.

Frauen, 2. Liga
Rheintal – Appenzell 24:39 (12:24)
Blattacker – 80 Zuschauer – SR: Krumbholz.
Rheintal: Kunisch (24 %), Koba (28 %), Am­stalden (1), Müller (3), Rentzmann, Saxer (2), Ritter (3), Milanik (1), Schuler (2), Moser, Schlichtling (9), Eder (3), Gächter.


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