Macedo will Amriswils Stadtpräsident werden

In Rheineck dürften viele überrascht sein. Die Einschätzung, Macedo werde sich hier als Stadtpräsident bewerben, wenn Hans Pfäffli in wenigen Jahren das Pensionsalter erreicht, war verbreitet. Der Stadtschreiber bestätigt, auf diese Möglichkeit öfter angesprochen worden zu sein. Als Pfäfflis Nachfolger zu wirken, hätte er sich auch vorstellen können, denn in Rheineck und im Rheintal fühle er sich wohl, sagt Gabriel Macedo.Bei Nichtwahl bliebe er gern in RheineckSollte Macedo Stadtpräsident von Amriswil werden (1. Wahlgang am 25. November), verlören die FDP Rheintal und die FDP Rheineck ihren Präsidenten, die Kantonalpartei ein Führungsmitglied und der FC Rheineck einen Offensivspieler, den ein Sportjournalist einmal als leichtfüssigen Techniker beschrieb. Klappt es hingegen nicht mit der Wahl, bliebe Macedo der Stadt erhalten; jedenfalls stellt er sich vor, in jenem Fall Stadtschreiber in Rheineck zu bleiben.In Amriswil ist Gabriel Macedo der junge, mutige Herausforderer mit Thurgauer Vergangenheit. In Schönenberg, zehn Kilometer von Amriswil, ist er aufgewachsen, leben seine Eltern und der Bruder. Die Lehre auf der Gemeindeverwaltung begann er unter Jakob Stark, dem späteren Regierungsrat, und beendete er unter Walter Schönholzer, der ebenfalls Regierungsrat wurde.Bevor Rheinecks Stadtschreiber im Februar 2012 die Arbeit aufnahm, hatte er während zweieinhalb Jahren in Affeltrangen unter anderem die Einwohner- und Ausländerkontrolle geleitet. Er bildete sich zum patentierten Rechtsagenten und Rechtsfachmann HF weiter. Nicht nur politisch ist Macedo einsatzfreudig. Beim FC Rheineck und dem Club 90 betätigt er sich als Revisor, die Rhynegger Kulturtage gestaltet er als OK-Mitglied mit, im OK Mittelaltermarkt wirkt er als Co-Präsident. Zudem ist Macedo der Vorsitzende des Ehemaligenvereins der Thurgauer Sporttagesschule Bürglen. Für die Amriswiler Präsidentschaftskandidatur ist Gabriel Macedo am Dienstag Abend von der FDP Amriswil einstimmig nominiert worden. Ihn locken die Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeit in einer Stadt mit 13500 Einwohnern.Der FDP «tut es weh, wenn Gabriel geht»Ungeachtet des bevorstehenden Wahlkampfs werde er seine Arbeit in Rheineck mit dem gleichen Schwung wie bisher fortführen, sagt Macedo.Seine langjährige Lebenspartnerin Jeannine Leimbacher unterstützt ihn ebenso wie die FDP-Parteileitung des Kantons St. Gallen. Deren Vizepräsident Sven Bradke – wie Macedo ein Thurgauer – freut sich zwar über das schöne Angebot aus Amriswil, sagt aber auch: «Uns tut es weh, wenn Gabriel geht.»Gert Bruderer