25.08.2022

m mal k durch die Wurzel aus eins plus k im Quadrat … oder so ähnlich

Studentinnen und Studenten der Pädagogischen Hochschule St. Gallen haben ein Lernheft mit Mathe-Aufgaben erarbeitet, die man nur vor Ort im Städtli lösen kann. Gestern wurde es präsentiert und der Schule übergeben.

Von Max Tinner
aktualisiert am 25.10.2023

Max Tinner Manchen Kindern ist Mathematik ein Graus – und bleibt es ihr Leben lang. Das müsste nicht so sein. Lernhefte mit mathematischen Aufgaben, die sich auf öffentlich zugängliche Orte beziehen, machen die Mathematik für die Kinder sichtbar und begreifbar – und damit spielerisch erlernbar. Es gibt diese Lernhefte bereits für gut ein Dutzend Orte im Kanton und angrenzenden Gebieten. So ist vor vier Jahren eines für die Oberstufe Mittelrheintal erschienen. Und gestern nun eines für Altstätten. Die eine richtige Lösung gibt es oft nichtAngehende Oberstufenlehrerinnen und -lehrer haben es den Sommer über erarbeitet, nachdem sie im Frühling das Städtli besichtigt und sich dabei überlegt hatten, wo sich überall Mathematik versteckt, die von Kindern im Oberstufenalter ergründet werden kann.Das Lernheft leitet die Kinder an acht Orte in der und um die Altstadt und stellt sie vor jeweils vier Aufgaben dreier unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. In vielen Fällen gibt es nicht die eine richtige Lösung. Einen Lösungsweg zu finden ist Teil der Aufgabe. Und die Ergebnisse unterschiedlicher Lösungswege können voneinander abweichen – je nach Genauigkeit der zugrunde liegenden Schätz- oder Messmethode. Mathematik ist alles andere als lebensfremd«So wie es im Leben halt ist», sagt Geri Rüegg, der zusammen mit Tabea Werren, Heinrich Schlittler und Alfred Zahner die Verfasserinnen und Verfasser der Aufgaben gecoacht hat. Die vier sind heutige oder ehemalige Oberstufenlehrkräfte und PHSG-Dozierende, denen die lebensnahe Vermittlung des Mathe-Stoffs ein Herzensanliegen ist. «Die Lernhefte zeigen den Kindern, dass Mathematik nicht lebensfremd ist, sondern im Gegenteil sehr viel mit dem Leben zu tun hat», betont Rüegg. «Letzten Endes ist Mathematik dazu da, uns durchs Leben zu helfen», schob Projektleiter Alfred Zahner nach. Wichtig sei auch, dass die Kinder sich nicht nur Wissen erarbeiten, sondern auch lernen, es anzuwenden. Die realitätsnahen Aufgabenstellungen im Lernheft fördern dies. Zahner machte den gestern bei der Übergabe des Lernhefts anwesenden Oberstufenlehrerinnen und -lehrern beliebt, das Lernheft in ihrem Unterricht rege zu nutzen. Die Erfahrungen anderer Schulgemeinden mit solchen Lernheften hätten gezeigt: «Die Kinder gehen mit Begeisterung ans Lösen der Aufgaben.» – Und Erwachsene nicht minder: Zahner weiss von Klassenzusammenkünften, bei denen das Lösen von Lernheft-Aufgaben ins Rahmenprogramm eingebaut wurde. Die Leute hätten sich regelrecht reingekniet. Sieht man künftig also Kinder (oder Gruppen ehemaliger Altstätter Schülerinnen und Schüler) im Städtli mit Messband, Schnur und Taschenrechner hantieren, so darf man vermuten, dass sie gerade mathematische Schätz- und Berechnungsaufgaben lösen – und vielleicht das Städtli aus einem ganz neuen Blickwinkel entdecken.HinweisDas Lernheft gibt es gegen eine bescheidene Gebühr bei der Schulleitung im Schulhaus Wiesental oder kostenlos als Download auf www.mathplatz.ch


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