Michelle Zünd aus Kriessern sowie Ramona Gassmann (Berneck) gingen am Ostersamstag in Frauenfeld in der Kategorie MXW an den Start. Die beiden verpassten dabei die Qualifikation für den Weltmeisterschaftsfinal, der am Ostermontag auf dem Programm stand. Michelle Zünd – die jüngste der drei «Zünd-Sisters» – verpasste diese nur um ärgerliche vier Zehntelsekunden. Sie war sehr nahe an der Qualifikation, musste am Ende aber doch die Segel streichen.
Michelle Zünd stand nach dem Qualilauf als erste Reservefahrerin auf der Liste und wäre zum Handkuss gekommen, wäre eine qualifizierte Fahrerin durch eine Verletzung oder einen technischen Defekt nicht einsatzfähig gewesen. Dazu kam es aber nicht. Die Kriessnerin konzentriert sich nun wieder auf die heimische Meisterschaft, in der sie glänzend in die Saison gestartet ist. Am Samstag, 13. Mai, ist der Motocross-Zirkus in Oberriet zu Gast.
Eine Enttäuschung musste Ramon Meile wegstecken. Meile konnte wegen einer Absplitterung am linken Mittelhandknochen nicht am MXGP in Frauenfeld teilnehmen. Wie sein Vater Christof Meile erklärte, hatte er sich diese ärgerliche Verletzung am letzten Wochenende in Wohlen zugezogen.
Sehr viel Spannung boten die beiden Rennläufe der EMX-125-ccm-Zweitakt-Europameisterschaft der Nachwuchsfahrer im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Lyonel Reichl, Schweizerisch-Liechtensteinischer Doppelbürger aus Frümsen, bestreitet zurzeit seine erste Saison in dieser Klasse. Zuvor wurde er mit 65 ccm und 85 ccm zweimal Schweizer Meister. In Frauenfeld schaffte er als einziger Einheimischer die Qualifikation für die EM-Läufe, wofür ihn die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer feierten.
Nach einer kurzen Geraden ging es im Frauenfelder Rennkurs für die 40 Fahrer in eine erste Linkskurve. Schon in der ersten Runde stürzten Fahrer vor Reichl, wodurch er ausgebremst wurde. Er verlor einige Plätze, arbeitete sich jedoch danach wieder vor. Dank einer beherzten Fahrt in den weiteren 25 Rennminuten schaffte er es auf seiner Husqvarna noch auf den 16. Platz, was ihm viel Applaus einbrachte. Im zweiten Lauf stürzte dann auch Reichl als Folge von Stürzen, die vor ihm geschahen. Nach der ersten Runde lag er somit nur noch an 33. Stelle.
Doch nun drehte der Frümsner auf – auch dank lautstarker Unterstützung des zahlreichen Publikums, das ihn mit Vuvuzela-Hupen, Motorsägen-Sounds und «Hopp, hopp»-Schreien förmlich ins Ziel trug. Reichl drehte auf und überholte bis Rennschluss noch 14 Fahrer. Er beendete den zweiten Lauf als 19. erneut in den besten 20 und innerhalb der Punkte.