01.12.2020

Lottogeld fürs Rheintal

Beiträge aus dem Lotteriefonds gibt’s unter anderem fürs Bernecker Kulturforum-Paradies und fürs Balgacher «Rössli».

Von mt/sk
aktualisiert am 03.11.2022
Der Kantonsrat hat gestern die zweite Tranche der diesjährigen Lotteriefondsbeiträge gesprochen. Unterstützt werden auch einige Projekte im Rheintal. Im Besonderen darf sich das Kulturforum Berneck über 15'000 Franken an den Kunstwettbewerb «Das Paradies findet statt» freuen. Diesen Wettbewerb hatte das Kulturforum bereits vor einem Jahr ausgeschrieben. Die für die diesjährigen «Maiblüten» geplante Gartenausstellung konnte dann wegen Corona aber nicht stattfinden. Das Projekt wurde beendet und neu aufgegleist: Neu soll die Ausstellung vom 23. April bis 27. Juni 2021 stattfinden.Die von der Jury ausgewählten Gestalter der Gärten sind Karin Thür aus Altstätten, das Paradeiser Kollektiv aus Vaduz, das Künstlertrio Kuspi, Zäch und Bucher aus Widnau, Waeger/Jansa aus Dornbirn, Isabel Rohner aus Reute, OePlan aus Altstätten der Verein NaturZiel aus Altstätten sowie Hubert Müller aus Oberriet. Der Bernecker Künstler Urs Stieger kuratiert die Ausstellung.Die Gärten sollen sowohl gartenbauliche als auch künstlerische Aspekte zum Ausdruck bringen und werden sich vorwiegend im Dorf, zum Teil auf öffentlichen Plätzen, aber auch auf Privatgrund befinden. Für die Realisierung der Paradiesgärten, die sowohl Garten- wie auch Kunstliebhaber ansprechen sollen, wird mit Kosten von 65'500 Franken gerechnet. Denkmalpflegebeiträge für Rheintaler ProjekteDer Lotteriefonds wird ausserdem unter dem Aspekt der Denkmalpflege mehrere Gebäuderenovationen im Rheintal unterstützen. Der jeweilige Beitrag entspricht in den meisten Fällen 30 Prozent jenes Teils der Kosten, der wegen denkmalpflegerischer Massnahmen anfällt.So werden für das Wohnhaus am Lärchenweg 2 in Oberriet, das renoviert wird, 33'400 Franken ausgerichtet. Das einst bäuerliche Haus stammt (laut der Dokumentation zuhanden des Kantonsrates) aus dem Jahr 1679 und ist einer der interessantesten und ältesten Strickbauten in der Gemeinde. Unter anderem werden die Fassade erneuert, die statische Konstruktion instandgestellt und historische Täfer, Holzböden und Türen renoviert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 756'320 Franken, wovon 111'221 Franken denkmalpflegebedingt anrechenbar sind. Noch ein weiterer Denkmalpflegebeitrag geht in die Gemeinde Oberriet, wo das Schulhaus Baumgarten in Kriessern renoviert wird; dafür gibt’s 22'800 Franken. Das Schulhaus ist fast 100 Jahre alt: Es wurde 1922 vom Rheintaler Architekten Johann Peter Labonté erbaut. Das neubarocke Gebäude besitzt ein Mittelrisalit und eine zweiläufige Treppenanlage mit kannelierten Pfeilern. Renoviert werden Fassade und Dach. Gleichzeitig ersetzt man die Rollläden durch Stoffmarkisen. Die Gesamtkosten der Renovation belaufen sich auf 383'600 Franken, wovon 75'996 Franken denkmalpflegebedingt anrechenbar sind.Mit 30'600 Franken unterstützt der Lotteriefonds die Fassadenrenovation am Gasthaus Rössli in Balgach. Das «Rössli» wurde um 1640 erbaut, wobei die heutigen polychromen Malereien auf der Fassade jünger, aus dem Jahr 1934, sind. Die historische Fassade war zuletzt in teilweise schlechtem Zustand. Im Zuge der Restaurierung wird sie vom Kunstharzanstrich befrei und der historische Verputz mit Kalkputz repariert. Bei der schonenden Restauration aller Fassaden werden die polychromen Malereien gefestigt und retuschiert. Die Gesamtkosten der Renovation belaufen sich auf 219'262 Franken, wobei die darin enthaltenen denkmalpflegebedingt anrechenbaren Aufwendungen 101'849 Franken ausmachen. 36'400 Franken zahlt der Lotteriefonds an die Renovation der Fassade der reformierten Kirche in St. Margrethen (jener im Dorf). Die 1804 erbaute Kirche dominiert optisch das St. Margrether Unterdorf und weist eine bemerkenswerte Anlage mit Aufbahrungshalle und Friedhof auf. An der Untersicht des seitlichen Vorzeichens befindet sich eine Bauernmalerei. Vor der Restaurierung klärte man, welche Putze noch original sind, um diese mit entsprechendem Material zu ergänzen. Die Farbgebung wurde durch ein Restauratorenteam bestimmt. Die Restaurierung des Turmuhrziffernblatts erfolgte durch eine Fachfirma. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 543'574 Franken, wovon 181'624 Franken denkmalpflegebedingt anrechenbar sind. Nebst dem Kanton entrichtet auch der evangelische Konfessionsteil einen Denkmalpflegebeitrag an die Renovation. Ein weiterer Denkmalpflegebeitrag ist schliesslich für die Renovation von Westfassade und Dach am Wohnhaus an der Hauptstrasse 1 in Rheineck bestimmt. Das Alte Amtshaus, im Volksmund auch als «Buchdrucki» bekannt, wurde um 1580 für Säckelmeister Hans Pfiffner erbaut. Das mit seiner nördlichen Giebelfassade freistehende Gebäude ist nicht nur wegen seines historischen Werts, sondern auch aufgrund seines stattlichen Habitus eines der wichtigsten Gebäude in Rheineck. Das erste Obergeschoss wird ganz von den beiden Erkern (mit Hauben und bauchig-geschweiften Konsolen mit Löwenkopf) beherrscht. Nun bekommt das Gebäude einen neuen Anstrich, wobei auch Erkerbemalungen restauratorisch konserviert werden. Die Renovation kostet 152'279 Franken; 69'198 Franken sind denkmalpflegebedingt anrechenbar.Alle genannten Bauten gelten seit 2017 als Kulturobjekte von kantonaler Bedeutung.

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