08.06.2021

Lottogeld für die Kultur im Rheintal

Der Kantonsrat hat Lotteriefondsbeiträge freigegeben. Der grösste im Rheintal geht ans Kinotheater Madlen.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Am Dienstagmittag hat der Kantonsrat die erste Tranche der Lotteriefondsbeiträge 2021 gesprochen. Auch dieses Mal wird – mit insgesamt 328'500 Franken – eine ganze Reihe Projekte im Rheintal unterstützt.Der grösste Beitrag daraus geht ans Kinotheater Madlen in Heerbrugg. Das Kino hat eine 70 Jahre lange Tradition. Eigentümer Pascal Zäch möchte sie weiterführen und plant, verteilt auf vier Jahre, rund 400'000 Franken in die Infrastruktur zu investieren – laut dem Bericht zuhanden des Kantonsrates unter anderem in neue Projektoren (sowohl fürs Kino als auch fürs Open-Air-Kino), in eine bessere Deckenaufhängung für Lautsprecher, in die Beleuchtungs- und Tontechnik und in den Bühnenboden. Teils seien die Investitionen aus Sicherheitsgründen nötig. Es soll aber auch den heutigen Ansprüchen des Publikums sowie der auftretenden Künstlerinnen und Künstler Rechnung getragen werden. Der Kanton beteiligt sich mit 135'000 Franken aus dem Lotteriefonds und übernimmt damit rund ein Drittel der Kosten.Geld für Staablueme, Bach-Chor, und Tambouren45'000 Franken gehen an Veranstaltungen, die im Rheintal stattfinden werden. Davon sind 20'000 Franken für den Rheintaler Bach-Chor bestimmt, einem Chor mit rund 100 Sängerinnen und Sängern, der im  Herbst 2022 zusammen mit dem Barockorchester Concerto Stella Matutina aus Feldkirch zwei grosse Chorwerke von Georg Friedrich Händel aufführen will. Das «ambitionierte und professionell geleitete Projekt» arbeitet auf ein grosses Dankkonzert hin, mit dem man die Befreiung aus der lähmenden Pandemie feiern möchte, heisst es in den Unterlagen für den Kantonsrat. 15'000 Franken gehen an den Verein Staablueme. Die Altstättter Kultur- und Konzertwoche – «ein regional bedeutender Anlass», wie sie seitens des Kantons gewürdigt wird – soll bereits im August dieses Jahres stattfinden. Mit 10'000 Franken aus dem Lotteriefonds werden ausserdem die Ostschweizer Tambouren-, Clairon- und Pfeiferwettspiele unterstützt, die der Tambourenverein Lüchingen Ende dieses Monats durchführt.Bücher über Willi Keller und den «Rheintaler»Lotteriefondsbeiträge gibt’s auch für drei Buchprojekte mit Bezug zum Rheintal. Im Besonderen wird die Pressegeschichte des Rheintals aufgearbeitet. Anlass für das Buch, das unter dem Patronat des Vereins für die Geschichte des Rheintals erscheinen wird und das der Kanton mit 15'000 Franken unterstützt, ist das 175-Jahr-Jubiläum des «Rheintalers». Autor Christoph Rohner will dabei nicht nur die Geschichte der Zeitung beleuchten, sondern einen gesamthaften Blick auf die Geschichte der Presselandschaft im Rheintal werfen, sie in Bezug zum Geschehen der jeweiligen Zeit auf Kantons- und Bundesebene setzen und damit eine Forschungslücke schliessen. 10'000 Franken sind für eine Monografie bestimmt, welche das Schaffen des in Marbach lebenden freischaffenden Künstlers Willi Keller während der letzten bald 50 Jahre würdigt. Abgebildet sein werden Zeichnungen, Druckgrafiken und in Öl gemalte Bilder. Der nächstes Jahr erscheinende Band werde Biografie, kunsthistorische Würdigung und Werkvorstellung zugleich sein und einen umfassenden Einblick in das Leben und Schaffen Willi Kellers bieten, heisst es in den Unterlagen des Kantonsrates.Mit ebenfalls 10'000 Franken wird ein Bildband «Faszinierendes St. Gallerland» unterstützt. Die Fotos von «bekannten wie auch unbekannten Natur- und Kulturstätten» darin stammen vom Thaler Fotografen Roland Gerth.Denkmalpflegebeitrag für die St. Margrether Villa ZüstGeld aus dem Lotteriefonds wird zudem regelmässig im Sinne von Beiträgen an denkmalpflegerischen Mehraufwand bei Renovationen von Baudenkmälern von nationaler und kantonaler Bedeutung gewährt. 71'600 Franken werden unter diesem Aspekt an die Restaurierung historischer Fenster und Oberflächen im Innern der Villa Züst an der Bahnhofstrasse in St. Margrethen vergeben. Und 41'900 Franken an Ausbau- und Sanierungsarbeiten am Restaurant Landhaus und der angegliederten Scheune an der Appenzellerstrasse in Rheineck.Die Gesamtsumme, die gestern im Rahmen der Lotteriefondsbeiträge freigegeben worden ist, beträgt knapp 5,4 Mio. Franken.

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