14.03.2018

Logiernächte nahmen deutlich zu

Das Rheintal hatte 2017 über 25 Prozent mehr Logiernächte zu verzeichnen als im Jahr davor. Neben einheimischen Touristen übernachteten vor allem Gäste aus Deutschland und Österreich in unserer Region.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidIm Gegensatz zu anderen Tourismusregionen im Kanton blickt St. Gallen-Bodensee Tourismus auf ein erfolgreiches Jahr zurück. «Trotz zurückhaltendem Wachstum in der Ostschweiz stellten wir einen überdurchschnittlichen Anstieg der Logiernächte in unserer Region fest», sagt Tourismusdirektor Thomas Kirchhofer. Tatsächlich verzeichnete die Region St. Gallen-Bodensee einen Zuwachs von 11,5% auf 436000 Logiernächte. Mit einem mehr als doppelt so hohen Zuwachs an Logiernächten (25%) wartete das Rheintal auf und ist somit Spitzenreiter in dieser Statistik. Waren es 2016 noch knapp 50000 Logiernächte, stieg die Zahl 2017 auf beinahe 62000. Während sich die Stadt St. Gallen zur klassischen Destination im Städtereisen-Segment entwickelt, zeigt der sogenannte Business-Tourismus im Rheintal wachsendes Potenzial. «Der Grossteil unserer Gäste ist geschäftlich hier oder auf der Durchreise», sagt Petra Gstöhl, Geschäftsleiterin der Sky Motel GmbH in Kriessern, und ergänzt: «Wir sind ein Spiegelbild der Wirtschaft. Wächst diese, merken wir das.»Stadt und Land gewinnenDer Gallusstadt kommt eine Leuchtturmfunktion zu, denn Städtereisen liegen im Trend. Doch immer mehr Touristen verbinden Städteferien auch mit Ausflügen in die umliegenden Regionen, sodass diese ebenso davon profitieren. Der Gewinn ist gegenseitig. Kommen Touristen über die Stadt auch in die Regionen, können regionale Produkte und Angebote Gäste dazu veranlassen, die Stadt überhaupt zu besuchen.Im Rheintal übernachteten nebst Einheimischen vor allem Touristen aus dem angrenzenden Ausland. «Über die Hälfte der Gäste stammen aus der Schweiz, Deutschland oder Österreich», sagt Petra Gstöhl. Ausserhalb Europas übt das Rheintal noch keine grosse Faszination aus, dennoch finden immer mehr Chinesen und Amerikaner den Weg in die Region. Deren Aufenthaltsdauer beträgt im Durchschnitt etwas mehr als zwei Tage und hat sich über die letzten Jahre kaum verändert.Dies deutet darauf hin, dass im Rheintal vor allem Geschäftstouristen verkehren. «Die starke Wirtschaft und die spezialisierte Industrie in der Region tragen dazu bei, dass der Bereich des Geschäftstourismus weiter steigt», sagt Kirchhofer und fügt an: «Das ist natürlich hoch erfreulich.»«Gestatten, mein Name ist Oskar»Trotz dieser Entwicklung muss der Tourismus vor Ort laut den Experten weiter gefördert werden. Petra Gstöhl legt den Fokus auf die Förderung und den Ausbau ihres bestehenden Angebotes: «Das Rheintal besticht durch seine attraktive Lage im Vierländereck, durch seine wachsende Industrie und Wirtschaft sowie durch die Einzigartigkeit lokaler Kultur- und Naturschätze.» Es sei wichtig, Synergien zu nutzen und gemeinsame Angebote zu vermarkten. Thomas Kirchhofer ortet einerseits bei der Aufenthaltsdauer Verbesserungspotenzial und andererseits bei der Zimmerauslastung. Lag die Zimmerauslastung letzten Sommer in der St. Gallen-Bodensee-Tourismusregion bei 50%, war diejenige im Rheintal mit 34% deutlich darunter; nur ein Drittel aller Unterkünfte war belegt.Gemäss Kirchhofer versucht St. Gallen-Bodensee Tourismus die einzelnen Regionen mit ihren jeweils typischen Produkten und Angeboten zu fördern. Dazu zählt die weitere Etablierung der hiesigen Weinregion, die Vernetzung überregionaler Angebote wie Velo- und Mountainbike-Strecken, z. B. die Herzroute, und die Positionierung weiterer Attraktionen auf einer gemeinsamen Angebotsplattform wie z. B. os karferien.ch. Dabei handelt es sich um eine Ostschweizer Gästekarte, mit der die Mobilität in der Region gesteigert wird und Museumseintritte sowie Bergbahn- und Schifffahrten günstiger angeboten werden. Laut Kirchhofer soll mit Tourismusangeboten dieser Art die ganze Ostschweiz an Attraktivität gewinnen.

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