Lyudmyla Fitsay stammt aus der Ukraine, ihr Bruder Iwan setzt sich in seiner Heimat schon seit mehreren Jahren stark für ältere und kranke Menschen am Rande der Gesellschaft ein. Neuerdings hilft er in Tjachiv auch Flüchtlingen. Die ukrainische Stadt liegt direkt an der Grenze zu Rumänien.Hilfe in der Ukraine, aber auch hier bei unsDer Altstätter Hans-Peter Enderli sagt, Ukrainerinnen und Ukrainer wollten möglichst nicht ins Ausland fliehen, wo sie Sprache und Schrift nicht verstehen. Deshalb blieben viele in der Grenzregion nahe Ungarn oder Rumänien. In Tjachiv geht es darum, für sie eine Unterkunft zu finden, sie medizinisch zu versorgen und zu verpflegen. Die Spenden würden somit für Direkthilfe verwendet. Weil dank solcher Hilfe weniger Flüchtlinge weiterzögen, handle es sich um eine Win-win-Situation, sagt Enderli.Enderlis Schwager Iwan Fitsay hat bereits Flüchtende in den von ihm seit Jahren betreuten Altersheimen untergebracht. Neben den Senioren und den Kindern in den Kinderheimen müssen jetzt auch die Ankommenden aus dem ukrainischen Osten und der Region Kiew verpflegt und betreut werden. Dabei sei er dringend auf Unterstützung angewiesen, erklärt Hans-Peter Enderli. Ein Grossteil der Spendengelder soll hierfür verwendet werden.
[caption_left: Iwan Fitsay ist vor Ort mit der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge betraut.]Ein anderer Teil der Spendengelder ist für Flüchtlinge vorgesehen, die in den nächsten Wochen im Rheintal eintreffen dürften. Es ist geplant, sie möglichst privat unterzubringen. Vom Staat erhalten sie dann vorerst keine Unterstützung. Für Härtefälle und unbürokratische Soforthilfe im Rheintal sollen dank der Spendenaktion Mittel zur Verfügung stehen.Weitere Altstätter im VereinsvorstandDem Vorstand des nun gegründeten Rheintaler Direkthilfe-Vereins für Kriegsopfer in Transkarpatien gehören ausser Präsident Hans-Peter Enderli die Altstätter Peter Gamper (Vizepräsident) und Hans Eisenhut an, ausserdem Lyudmyla Fitsay als Projektzuständige und Übersetzerin. Revisionsstelle ist die Altstätter BUT Buchhaltungs- und Treuhand AG. Hans-Peter Enderli, früher Inhaber einer Papeterie/Buchhandlung, erklärt, das gespendete Geld werde jeweils 1:1 nach Bedarf zur Verfügung gestellt, wobei sein Schwager über die Verwendung überprüfbar Rechenschaft ablege. Dass innerhalb der ersten zwei Sammeltage 20000 Franken zusammenkamen, hat bei Hans-Peter Enderli grosse Freude ausgelöst. Er sagt, er sei sehr fasziniert von der im Rheintal bestehenden Hilfs- und Spendenbereitschaft.Enderli ist seit vielen Jahren Mitglied im Lions Club Rheintal. Dass der Club den neu gegründeten Verein und somit die ukrainischen Flüchtlinge mit 20000 Franken unterstützt, freut Enderli sehr. Eine Einzelspende des Lions Clubs in dieser Höhe gilt als grosse Ausnahme. Ein ebenso hoher Betrag wurde einst für die Anschaffung eines Tanklastwagens durch Pater Bertram in Bolivien gesprochen.Verein hat «das volle Vertrauen des Lions Clubs»Thomas Hirt, der den Lions Club präsidiert, sagt, der russische Angriff auf die Ukraine «hat uns alle schockiert und wir blicken mit fassungsloser Betroffenheit auf die durch den Krieg entstandene katastrophale humanitäre Situation». Der neu gegründete Verein werde durch drei Lions-Mitglieder getragen und habe deshalb das volle Vertrauen des Clubs. «Durch direkte, persönliche Kontakte von Hans-Peter Enderli und seiner Frau Lyudmyla Fitsay nach Transkarpatien sehen wir die Möglichkeit, auch sehr direkt zu helfen», sagt Thomas Hirt. Jeder gespendete Franken werde zu Gunsten der Betroffenen eingesetzt, die Transparenz werde entsprechend gross sein. Deshalb habe sich der Lions Club für eine erste grosse Einzelspende von 20000 entschieden. «Wir wollen damit weitere Privatpersonen oder Organisationen motivieren, den Verein zu unterstützen», sagt Thomas Hirt.HinweisDirekthilfe-Verein für Kriegsopfer in Transkarpatien, Ukraine. Konto: Clientis Biene Bank CH68 0698 0605 1918 6455 1.