27.08.2019

Linie nach Dornbirn in Planung

Die Bahnlinie Lauterach – St. Margrethen wird ausgebaut, eine neue Linie St. Margrethen – Dornbirn ist vorgesehen.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt LatzerDer geplante Bodensee Regionalexpress bekommt neuen Auftrieb. Gemeint ist damit eine schnellere Verbindung zwischen Romanshorn über St. Margrethen nach Lindau. Mit dem Ausbau solle die Fahrt 25 Minuten kürzer werden.Der bayrische Verkehrsminister Hans Reichhart sagte den Vorarlberger Nachrichten (VN), das Land Bayern stellt jährlich einen sechsstelligen Betrag für die Finanzierung des deutschen Teils der Strecke zur Verfügung, damit der Zug ab 2021 fahren könne. Nach Ansicht der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist dieses Ziel «sehr ambitioniert».Im Halbstundentakt nach BregenzChristoph Gasser-Mair, Mediensprecher der ÖBB Vorarlberg und Tirol sagt unserer Zeitung: «Es ist korrekt, dass es gemeinsame Bestrebungen gibt, eine Bodensee-S-Bahn zu gestalten. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Anfangsphase.» Zudem stehe dies im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bahnstrecke im Abschnitt Lustenau – Lauterach–St. Margrethen. Der Bau starte im Herbst, womit ein Zweistundentakt zwischen München und Zürich ermöglicht wird sowie der Halbstundentakt der S3 Bregenz – Hard – St. Margrethen. Heute fährt auf dieser Strecke alle zwei Stunden ein Zug zwischen 6 und 22 Uhr.Neue Linie nach Dornbirn, Verlängerung FeldkirchGanz nebenbei im Zusammenhang mit dem Bahnausbau ist in den VN vor einer neuen Linie St. Margrethen–Dornbirn zu lesen. Ab wann sollen die Züge dort rollen? «Das können wir noch nicht sagen. Noch ist hierfür die Finanzierung zwischen dem Bund und dem Land Vorarlberg zu klären. Die nächsten Gespräche sollen im Oktober stattfinden», sagt Christoph Gasser-Mair. Auf der geplanten Linie S5 sollen Nahverkehrskompositionen, voraussichtlich ähnlich dem Typ, der heute zwischen St. Margrethen und Bregenz verkehrt, eingesetzt werden. «Vorgesehen ist ein stündliches Angebot in der Hauptverkehrszeit mit Bedienung aller Halte bis Dornbirn», sagt der ÖBB-Sprecher. Der Linienverlauf sei vorerst auf dem Abschnitt St. Margrethen – Lustenau bis Dornbirn vorgesehen. Weitere Ergänzungen, zum Beispiel die Verlängerung aus der Schweiz weiter nach Feldkirch als Regionalexpress mit Bedienung wichtiger Schul- und Arbeitsstandorte seien in Prüfung. Kasten12:2 für den StrassenverkehrDer Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist den beiden Ländern dies- und jenseits des Rheins seit längerer Zeit ein grosses Anliegen. Obschon der Ausbau der Bahnlinie Lauterach – St. Margrethen kurz bevorsteht. Die geplante S5 nach Dornbirn wird dieselbe Schleife über Lauterach und Wolfurt benützen müssen, wie bereits heute. Erst auf dem Gemeindebebiet von Lauterach teilen sich die Gleise in Richtung Bregenz und Dornbirn. Trotz umfangreicher Studien wie «Mobil im Rheintal»: Der Bau einer dritten Eisenbahnbrücke zwischen dem St. Galler Rheintal und Vorarlberg stand und steht nicht zur Debatte. Zum Vergleich: Auf der rund 37 Kilometer langen Strecke zwischen Buchs und St. Margrethen existieren zwölf Brücken für den Strassenverkehr, allerdings nur zwei für die Eisenbahn. Wollte man die österreichische und die Schweizer Bahn auf etwa der Hälfte der Strecke zwischen Buchs und St. Margrethen zusammenführen, müsste man eine Brücke zwischen Oberriet und Götzis bauen. Die Distanz zwischen den beiden Bahnhöfen beträgt knapp acht Kilometer, die Streckenlänge St. Margrethen–Lauterach beträgt 8,7 Kilometer. Ob dies leichter zu realisieren wäre als die seit bald 60 Jahren geplante Verbindung zwischen den Autobahnen, müsste sich zeigen. (kla)

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