18.02.2018

«Lingi’s Käs & Brotladä» schliesst

Vor elf Jahren übernahm Markus Lingenhag von Fredy Fässler die damalige «Käsi» an der Unterdorfstrasse. Nächste Woche wird «Lingi’s Käs & Brotladä» für immer seine Türen schliessen.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraDie Lage an der Unterdorfstrasse ist vor allem für die Handwerker ideal. Sie können dort direkt vor dem Laden anhalten, den Znüni holen und gleich weiterfahren. Dementsprechend ist auch das Angebot. Bereits morgens gibt es warmen Fleischkäse. Die Verkäuferinnen füllen Bürli mit Schinken und Salami, wer will, kann auch Butter und Senf dazu haben. Auch Schulkinder holen sich im «Lingi’s Käs & Brotladä» gern ihren Znüni. Im kleinen Laden findet man alles für den täglichen Bedarf.Altershalber ein wenig zurückfahren2007 übernahm Markus Lingenhag das Geschäft von Fredy Fässler. Vor drei Jahren kam dann auch der Znünibus dazu. «Mir brachte die Widnauer Filiale täglich zwei bis drei Stunden mehr Präsenzzeit», sagt Markus Lingenhag. Trotzdem sei es ihm nicht mehr gelungen, die Umsatzzahlen zu erreichen. «Hier spielten nicht nur der tiefe Eurokurs, sondern auch die Discounter und Tankstellen eine massgebende Rolle», so Lingenhag. Seit 36 Jahren kenne er nur die Sechs-Tage-Woche, sagt Lingenhag. Sein Entschluss, etwas kürzer zu treten, käme jedoch zwei Jahre früher als geplant.Der Auslöser sei die Kündigung eines Mitarbeiters in der Produktion gewesen. Mit dem Wissen, in zwei Jahren die Filiale in Widnau schliessen zu wollen, habe er sich Gedanken gemacht, ob er nun einen neuen Mitarbeiter einstellen soll. «Der Gedanke, mehr Zeit für mich zu haben, hat schliesslich den Entschluss zur Schliessung der Filiale gestärkt.» Leider konnte er dadurch die Mitarbeiter nicht mehr weiter beschäftigen. «Den Lehrling konnten wir weitervermitteln und die drei Mitarbeiterinnen haben bereits entweder eine neue Lösung gefunden oder stehen im Bewerbungsverfahren», freut sich Markus Lingenhag.Am Samstag, 24. Februar, wird «Lingi’s Käs & Brotladä» das letzte Mal seine Türen öffnen. Somit wird eine fast 60-jährige Geschichte zu Ende gehen: elf Jahre Markus Lingenhag, 30 Jahre Fredy Fässler, sieben Jahre Karl Allensbach, drei Jahre Familie Lederberger und sieben Jahre Otto Sonderegger, der erste Besitzer der damaligen «Käsi». «Wir möchten uns in Zukunft auf unsere zwei Bäckereien in Marbach und Rebstein konzentrieren», erklärt Lingenhag.Gemäss Besitzer Fredy Fässler soll die Liegenschaft an der Unterdorfstrasse saniert werden. Geplant ist jedoch kein Ladenlokal mehr, sondern eine Wohnung.

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