04.11.2021

«Linde» steht vor zweitem Umbau

Ab Januar 2022 wird das Hotel in Heiden komplett saniert. Dafür fehlen der Stiftung noch 700000 Franken.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Zwei Jahre nach der ersten Bauphase wird Anfang 2022 beim Hotel Linde in Heiden eine weitere Sanierungsetappe in Angriff genommen. Die Planung des Vorhabens ist in den letzten Wochen und Monaten trotz der Coronakrise vorangetrieben worden. «Das Haus wird vom Keller bis zum Dach erneuert», sagt Peter Widmer, Stiftungsrat der Stiftung Hotel Linde Heiden und Präsident der Baukommission.So werden sämtliche Zimmer, sofern dies nicht bereits geschehen ist, und Korridore saniert. Zudem wird der Eingangsbereich neu gestaltet. Dies trifft gleichermassen auf die Nebenräume im Untergeschoss zu. Dort befindet sich auch die Gastroküche, die ersetzt und durch eine Fertigungsküche im Erdgeschoss ergänzt wird.Gebäude wird barrierefrei zugänglichVom Umbau betroffen ist abgesehen davon der Frühstücksraum, der zu einem Bistro mit Bar wird. Der historische Saal soll dagegen nur sanft renoviert werden. Vorgesehen ist, dort die Beleuchtung zu verbessern. Um-fassender erneuert wird dagegen der Aussenbereich mit Windfang. So werden die Terrassen im Erdgeschoss sowie im zweiten Stock, die Fassade, die Fenster inklusive Fensterläden, die Fluchttreppe auf der Südseite, die Anlieferung auf der Ostseite und das Dach saniert. Das Gebäude wird darüber hinaus ans Fernwärmenetz angeschlossen und künftig, soweit machbar, barrierefrei zugänglich sein. Allein letzter Punkt verschlingt gemäss Widmer zusammen mit der Einhaltung der Brandschutzvorschriften über eine Million Franken.Der Stiftungsrat hat entschieden, diese Sanierungsarbeiten in einem Schritt durchzuführen. «Damit können wir erhebliche Kosten einsparen», sagt Widmer. So muss beispielsweise nur einmal ein Baugerüst aufgestellt werden. Vorteile hat die gewählte Vorgehensweise auch für die Genossenschaft als Betreiberin, weil Hotel und Restaurant weniger lang beeinträchtigt sind.Rettung kostet insgesamt 8,4 Millionen FrankenAuf eine weitere Etappierung kann die Stiftung als Eigentü-merin der Liegenschaft nicht zuletzt wegen Erfolgen beim Fundraising verzichten. So ist die Finanzierung der beschriebenen Massnahmen zu grossen Teilen «in trockenen Tüchern», wie Roger Nobs, Stiftungsrat der Stiftung Hotel Linde Heiden, versichert. Insgesamt wird das Projekt zur Rettung und Gesamterneuerung der «Linde» 8,4 Millionen Franken kosten. Davon fehlen im Augenblick noch rund 700 000 Franken. Nobs zeigt sich zuversichtlich, dass diese Mittel bis Frühjahr 2022 zusammen sein werden. Teilweise gebe es entsprechende Signale von grösseren Geldgebern. «Allerdings fehlen noch rechtsverbindliche Zusicherungen», sagt Nobs.Nichtsdestotrotz ist Anfang Januar 2022 der offizielle Start der zweiten Bauetappe. Erste Vorarbeiten laufen aber bereits im November und Dezember dieses Jahres. Den Zeitplan bezeichnet Widmer als «ehrgeizig». Dieser sieht vor, dass das Bauprogramm Mitte Mai 2022 abgeschlossen sein wird. Die Wiedereröffnung des Restaurants ist für den 1. Mai 2022 vorgesehen. Die Hotelzimmer sollen spätestens am 28. Mai 2022, pünktlich auf das Heiden-Festival hin, zur Verfügung stehen. Damit dies gelingt, ist die «Linde» ab dem 27. Dezember für vier Monate geschlossen.ZwischennutzunggesuchtDavon betroffen sind nebst den Gästen die Mitarbeitenden. Sie sollen während des Unterbruchs weiter beschäftigt werden. «Die Anforderungen ans Personal werden nach dem Umbau steigen», sagt Nobs. Umso wichtiger sei es, auf ein eingespieltes Team zurückgreifen zu können. Die Verantwortlichen der «Linde» sind deshalb auf der Suche nach einer Zwischennutzung. Wie diese aussehen könnte, ist offen. Gemäss Widmer laufen zurzeit entsprechende Abklärungen. Sicher ist, dass die Genossenschaft das Museumsbistro des Dunant Plaza im ehemaligen Hotel Krone in Heiden weiterbetreibt.

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