06.10.2018

«Linde» kurz vor der Rettung

Für die Gründung der Stiftung und den Kauf des Hotels Linde ist mit 3,7 Millionen Franken genug Kapital zusammengekommen. Damit wurde ein wichtiges Ziel erreicht. Für den Umbau fehlt allerdings noch Geld.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Jesko CalderaraDie Projektgruppe «Pro Linde Heiden» ist mit ihren Bemühungen fast am Ziel. Im Rahmen der Rettungsaktion für den Erwerb und die Sanierung des traditionsreichen Hotel- und Kulturbetriebs sind in den letzten sechs Monaten rund 3,7 Mio. Franken zusammengekommen. Damit kann die geplante Stiftung gegründet und die Liegenschaft erworben werden. Mit dem bisherigen Verlauf der Sammlung zeigt sich Norbert Näf sehr zufrieden. «Offensichtlich ist es ein grosses Bedürfnis, dass dieser ‹Leuchtturm des Tourismus› erhalten bleibt», sagt der Leiter der Projektgruppe.Insgesamt sind im vergan­genen Halbjahr rund 1,35 Mio. Franken Eigen- beziehungsweise Stiftungskapital gespendet worden. Das zugesagte Fremdkapital beläuft sich auf 2,35 Mio. Franken. Zum Stiftungskapital beigetragen haben über 130 Priva­- te, öffentlich-rechtliche Körperschaften und Unternehmungen mit Beträgen von 50 bis zu 300000 Franken. Die vorgeschlagenen Mitglieder des Stiftungsrates steuerten mehr als 130000 Franken selbst bei.Sanierung erfolgt im Jahr 2020Der grösste Einzelposten der Finanzierung ist ein NRP-Darlehen des Bundes über rund eine Million Franken und ein gleichwertiger À-fonds-perdu-Beitrag des Kantons über 137000 Franken. Mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützen Bund und Kantone das Berggebiet, den weiteren ländlichen Raum und die Grenzregionen in ihrer regionalwirtschaftlichen Entwicklung. Das NRP-Darlehen muss jedoch innert zehn Jahren zurückbezahlt werden. Das belaste den Betrieb und mache für eine Gesamtsanierung weitere Beiträge erforderlich, betont Näf. Entgegen einer ersten Absicht, soll der gesamte Umbau des Hotels Linde nicht in Etappen erfolgen, sondern möglichst in einem Schritt realisiert werden. Die Ausführung dieser Arbeiten ist für das Jahr 2020 vorgesehen. Dazu muss das Hotel für einige Monate geschlossen werden. «Erfolgt die Sanierung bei laufendem Betrieb, hätten die Gäste nicht die nötige Ruhe», sagt Näf. Unter anderem müssen die baufällige Fassade, die sanitären Anlagen, die veralteten Hotelzimmer sowie die Küche renoviert werden.Zur Gesamterneuerung des Gebäudes fehlen noch 1,5 Millionen Franken. Die Bevölkerung, Unternehmen und interessierte Kreise sind nochmals aufgerufen, kleine und auch grosse Beiträge zu spenden. Alle Spenderin­- nen und Spender erhalten mit Gründung der gemeinnützigen Stiftung eine Bestätigung ihrer Zahlung, womit Spenden zu Steuerabzügen berechtigen. Näf ist überzeugt, dass die angestrebte Summe zusammenkommen wird. Dazu sollen zusätzlich Gesuche bei grossen, national tätigen Stiftungen eingereicht werden. Zudem nennt Näf Leute, die bis anhin nicht an die Rettung der «Linde» glaubten und sich deshalb trotz Sympathie zurückgehalten haben, als potenzielle Gönner.Gründung der Stiftung im Oktober vorgesehenAls Nächstes wird am 31. Oktober an einer Versammlung, zu der alle bisherigen Geldgeber eingeladen sind, der Entscheid für die Gründung der Stiftung Hotel Linde Heiden getroffen. Anschliessend wird der Immobilienkauf abgewickelt. Für den Stiftungsrat werden Vera Caroni, Urs-Peter Frey, Annemarie Kägi, Roger Nobs, Ueli Rohner und Peter Widmer vorgeschlagen. Von Amtes wegen soll auch der Heidler Gemeindepräsident Gallus Pfister dem Gremium angehören. Als Aktuar stellt sich Roman Höhener aus Heiden zur Verfügung. Noch offen ist, wer das Stiftungsratspräsidium übernehmen wird. Der Vorschlag erfolgt an der Stiftungsversammlung. Da Norbert Näf Gemeindepräsident in Wittenbach werden will, verzichtet er auf das Amt.

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