Der russische Komponist Sergej Prokofjew (1891 bis 1953) gilt als grosser musikalischer Geschichtenerzähler. In seinem wohl weitherum bei allen Altersstufen bekanntesten Werk, dem musikalischen Märchen «Peter und der Wolf», stellt er eindrücklich die Charaktere der Musikinstrumente vor und verbindet diese zu einem lebendigen Klangbild. Prokofjew hat sich immer wieder dem Geschichtenerzählen verschrieben, als Komponist von Filmmusik, als Opernkomponist und als Schöpfer unvergänglicher Ballettmusik. Zu seinem Ballett «Romeo und Julia» nach dem Schauspiel von William Shakespeare hat Prokofjew auch eine grosse Suite geschrieben.Zusammen mit der Violinlehrerin Barbara Gschwend hat Schulleiter Roland Stillhard mit dem Jugendsinfonieorchester Mittleres Rheintal seit August das anspruchsvolle Werk einstudiert. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die Aufführung am frühen Sonntagabend in der Mehrzweckhalle Au fand ein grosses und begeistertes Publikum, das den jungen Instrumentalisten zum Schluss einen stehenden Applaus bescherte. Die rund 50 Jugendlichen zeichneten auf Streich- und Blasinstrumenten, auf dem Schlagzeug, der Harfe und dem Piano herrliche Bilder von Sonnenaufgängen und erster Liebe, vom bunten Treiben auf dem Maskenball, von Verzweiflung und Hoffnung. Beeindruckend gelangen den Jugendlichen aber auch die musikalischen Impressionen vom Kampf zwischen den beiden Familien der Capulet und der Montagues, von Fechtszenen und Tod. Die jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten brillierten dabei mit musikalischer Dynamik und einer prächtigen Stimmigkeit. Roland Stillhard und Barbara Gschwend hatten mit ihrem Jugendorchester ganze Arbeit geleistet.Viel zum Verständnis des musikalischen Geschehens trug die Diepoldsauer Kindergärtnerin Christina Oehy bei. Als ausgebildete Märchenerzählerin hatte sie den Inhalt des Shakespeare-Dramas zusammengefasst und zwischen den musikalischen Vorträgen immer wieder den Zuhörern in Erinnerung gerufen.Mit diesem Konzert fand das Jubiläumsjahr «40 Jahre Jugendsinfonieorchester» seine Krönung und seinen Abschluss.Max Pflüger