20.02.2020

Lidl gibt nach und verzichtet auf Antenne

Die IG Antennenstopp Lüchingen-Marbach hat es in kurzer Zeit geschafft, das 5G-Projekt zu verhindern.

Gert BrudererOder andersherum betrachtet: Der Discounter Lidl hat dem in Rekordzeit aufgebauten Druck nachgegeben, statt auf der Durchsetzung zu beharren. IG-Mitglied Christoph Göldi rechnet dies Lidl hoch an. Er sagt, die IG sei sehr erfreut und dankbar für Lidls Entscheid. Lidl-Mediensprecher Mathias Kaufmann begründet den Rückzug kurz und bündig: Die Kundenzufriedenheit stehe für Lidl an erster Stelle.Unterschriftensammlungwird nun gestopptLetzten Sonntagabend hatte sich die Opposition formiert, am Mittwoch fand bereits die nächste Sitzung statt. Gut zwei Dutzend Antennengegnerinnen und -gegner machten sich daraufhin auf den Weg, um Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln. Mit dem Rückzug von Lidl wird der Widerstand nun hinfällig; das Sammeln von Unterschriften ist nicht mehr nötig.Christoph Göldi sagt, die IG bleibe aber auf der Hut. Sollte irgendwo ein neuer Standort für eine 5G-Antenne bestimmt und ein neues Baugesuch aufgelegt werden, würde man auch dieses Projekt bekämpfen. Das aktuelle Beispiel zeige, dass es lohne, nicht alles kritiklos hinzunehmen und nicht bloss die Faust im Sack zu machen, sondern aktiv zu werden und sich zu wehren.Die IG Antennenstopp Lüchingen-Marbach schrieb auch Lidl direkt an und wies den Discounter auf sein eigenes Leitbild hin, das unter anderem ökologisches Handeln sowie die Gesundheit der Mitarbeiter als wichtig bezeichnet. Nach Ansicht der IG vertragen sich derlei Grundsätze nicht mit einer 5G-Mobilfunkantenne.Lidl selbst wäre natürlich nicht Bauherr der Antenne gewesen. Der Discounter (der im Rahmen einer Kooperation mit Salt das Handyabo «Lidl connect» im Angebot führt) war von der Firma Cellnex gefragt worden, ob auf dem Lüchinger Lidl-Areal eine Antenne gebaut werden könne.Lidl sprach im Zusammenhang mit dem Baugesuch von einem Versuch. Unter anderem – wahrscheinlich vor allem – ging es darum, herauszufinden, wie die Bevölkerung ein Antennenprojekt aufnimmt. Nun weiss man es.

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