Die Geschäftszahlen der heimischen Unternehmen fielen durchwachsen aus. Der Industriekonzern Dätwyler sowie die Prüfgesellschaft SGS enttäuschten, beiden Unternehmen beschert mitunter die anhaltende Frankenstärke Gegenwind.
Diese bekommt auch der Pharmariese Roche zu spüren. Zusätzlich belasten bei ihm Nachahmerprodukte und die wegfallenden Corona-Umsätze die Halbjahreszahlen. Zuletzt weniger verdient haben auch Holcim, Kühne + Nagel sowie Logitech. Die Analysten hatten im Vorfeld allerdings schlechtere Zahlen prognostiziert. Unerfreuliche Nachrichten gab es zudem von Meyer Burger. Der Solarzellenhersteller kassierte wegen des schwierigen Marktumfelds seine Guidance. Die Aktie quittierte das mit einem Minus von zeitweise über zehn Prozent.
Einen Lichtblick bescherten indes Lindt & Sprüngli sowie Nestlé. Der Goldhasenproduzent hat erstmals in einem Frühlingshalbjahr mehr als zwei Milliarden Franken verdient. Dank seiner starken Marktposition und der damit verbundenen Preissetzungsmacht gelang es dem weltgrössten Nahrungsmittelkonzern Nestlé, den Umsatz im vergangenen Semester um fast 9 % zu steigern. Beide Unternehmen haben darüber hinaus die Prognosen für das Gesamtjahr nach oben revidiert.
Geldpolitik wird vorerst restriktiv bleiben
Die US-Notenbank Fed hat nach ihrer Pause im Juni den Leitzins wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt angehoben. Wegen der immer noch klar über dem Zwei-Prozent-Zielwert liegenden Inflation, schliessen die Währungshüter eine weitere Straffung der Geldpolitik nicht aus. Auch die Europäische Zentralbank hat einen weiteren Zinsschritt (+ 0,25 %) beschlossen. Trotz der hawkishen, also nach Zinssteigerung klingenden, Tonalität beider Notenbanken sind wir der Meinung, dass nun der Zinsgipfel erreicht ist. Die Geldpolitik wird ungeachtet dessen vorerst restriktiv bleiben.
Ein Fass Rohöl der Nordseemarke Brent kostete dieser Tage zeitweise fast 84 US-Dollar. Damit war das schwarze Gold so teuer wie letztmals Mitte April. Grund sind neben der Dollar- Schwäche die Fördermengenkürzungen von Russland und Saudi-Arabien. Infolgedessen befürchten viele Anlegerinnen und Anleger einen möglichen Versorgungsengpass.