14.12.2020

Licht und Freude verbreiten

Eingangs St. Margrethen thront «Karl der Grosse». Mit seinen rund 7000 LED-Leuchten strahlt er übers ganze Tal.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
«Die Idee entstand eines Morgens Mitte November, als ich die hohe Thuja (Lebensbaum) in meinem Garten betrachtete», sagt Erika Weber aus St. Margrethen. Weil sie Weihnachten liebt, wie sie in den USA gefeiert wird – mit beleuchteten Häusern und Gärten – entschloss sie sich, auch damit zu starten.Kurzerhand startete sie auf Facebook einen Aufruf und bat die Gemeinschaft um Unterstützung. Um die zwölf Meter hohe Thuja zu schmücken, brauchte Familie Weber sowohl eine Hebebühne als auch sehr viele Lämpchen.7000 LED-Leuchten mit der Hebebühne montiertKaum hatte Erika Weber das Foto und ihre Idee gepostet, ging die Post ab. Der Eintrag wurde geteilt und kommentiert. «Viele fanden es eine tolle Idee – und so kam der Stein ins Rollen», sagt die St. Margretherin. Es gab viel Zuspruch, dass es in dieser Zeit wichtig sei, ein wenig Licht und Freude zu verbreiten. «Vier mir bislang unbekannte Personen halfen mir mit einer Spende, die Hebebühne zu bezahlen», sagt Erika Weber. Eine Firma aus dem Dorf sei ihr beim Mietpreis derart entge­gengekommen, dass sie sich sofort an die Umsetzung des Projekts machte. Ihr Mann und ihr Sohn waren einen ganzen Nachmittag lang damit beschäftigt, eine 300 Meter lange LED-Lichterkette mit 7000 Leuchten anzubringen. «Als die Thuja zum ersten Mal erstrahlte, waren wir verzaubert», sagt die Mutter.«Karl» erstrahlt über die Grenze hinausIhr war sofort klar, dass sie die Leuchten am 1. Advent um 17.30 Uhr einschalten würde. «Alle Interessierten waren eingeladen, die beleuchtete Thuja bei einem Becher Punsch und einer Tasse Suppe zu geniessen», sagt Erika Weber, «und so kamen viele, um sie zu betrachten». Mit dem nötigen Abstand zueinander standen alle da und bestaunten das Lichtermeer. «Die Freude war bei allen Anwesenden gross und ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte», sagt die St. Margretherin. Sie freute sich nicht nur über die Thuja, sondern auch darüber, in Zeiten wie diesen, einigen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert zu haben.Auf Facebook zeigten sich sehr viele Personen begeistert von der Idee und deren Umsetzung. «Ich wurde sogar aus Vorarlberg angerufen», sagt die Initiantin, «‹Karl› bringt also grenzüberschreitend Freude.» Seinen Namen erhielt er aufgrund der Tatsache, dass er eingangs des Dorfs thront und sich wie ein König erhebt. «Karl der Grosse» erleuchtet das Rheintal noch bis am 6. Januar jeden Abend von 17 bis 23 Uhr.

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