14.09.2019

Leserbriefe zu Vaterschaftsurlaub, zur Oberstufe Rheineck und zur SVP-Wahlkampagne

Vaterschaftsurlaub: 2 Wochen sind idealDer Nationalrat hat in der ersten Sessionswoche der CVP-Lösung von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub zugestimmt. Jetzt stellt sich nicht mehr die Frage über einen Vaterschaftsurlaub an sich, sondern zur Dauer eines solchen mit einem flexiblen und tageweisen Bezug in Analogie zur bestehenden Mutterschaftsentschädigung. Es geht um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein zentrales Thema gerade für mich als Familienpolitiker. Denn Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren bereits bei der Einführung des Mutterschaftsurlaubs von 14 Wochen wegweisend. Daran will ich nicht rütteln. Der Gegenvorschlag von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub gegenüber der Initiative von vier Wochen ist die pragmatische, machbare und mehrheitsfähige Lösung. Alle anderen Forderungen führen zu politischem Stillstand. Ein Verzicht auf einen Vaterschaftsurlaub ignoriert die Bedürfnisse der Bevölkerung. Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub ermöglichen bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sind auch für die KMU tragbar und flexibel. Durch den Vaterschaftsurlaub kann die Beziehung des Kindes zum Vater gestärkt und die Mutter entlastet werden. Von einem Vaterschaftsurlaub profitieren die Kinder und die Eltern, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Zudem möchte eine Mehrheit der zukünftigen Väter in der Schweiz von Anfang an in die Kinderbetreuung einbezogen werden und hält somit die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs für unumgänglich. Ein bezahlter und flexibel beziehbarer Vaterschaftsurlaub trifft den Nerv der Zeit. Dass die Schweiz diesbezüglich Aufholbedarf hat, zeigt der internationale Vergleich. In Europa ist die Schweiz das einzige Land ohne gesetzlich geregelten Vaterschaftsurlaub. Ich habe mich mit Überzeugung für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub eingesetzt. Nun sind die Stimmbürgerin und der Stimmbürger gefordert: Mit einem klaren Ja stimmt man für eine zeitgemässe, familienfreundliche und auch für die Wirtschaft vertretbare Umsetzung des VaterschaftsurlaubesThomas Ammann, Nationalrat CVP, Rüthi Vom Sehen, Hören und SagenIn Rheineck wurde vor gut einem Jahr die Schulleitung an der Oberstufe vakant. Dem scheidenden Schulleiter wurde für den wertvollen Arbeitseinsatz herzlich gedankt. Für die ausgeschriebene 30 %-Stelle wurde ein ausgebildeter Schulleiter oder eine Persönlichkeit gesucht, die bereit sei, die Ausbildung zum Schulleiter zu absolvieren. Ein neuer Schulleiter trat sein Amt an und im Laufe des Schuljahres häuften sich Klagen und zweifelhafte Vorkommnisse an der kleinen Oberstufe Rheineck mit knapp 80 Schülerinnen und Schülern, ebenso wie Beschwerden von Elternseite. Als dann im Laufe des letzten Semesters acht (!) Lehrpersonen kündigten, musste man sich wohl oder übel die Frage stellen: «Was sind die Gründe für diesen Lehrerexodus?». Antworten auf diese Frage hätten die Mitglieder der Schulkommission in Gesprächen mit den Lehrpersonen erhalten können. Es wurden jedoch lieber Coaches, Juristen und Kriseninterventionsstellen beigezogen und das Pensum des Schulleiters auf 50 % erhöht. Die Ursachen der Misere seien ohnehin im mangelnden Schulkonzept des vorgängigen Schulleiters zu suchen, wird besänftigt. Es wäre ja löblich, wenn sich Behörden schützend hinter ihre Angestellten stellen. Wenn aber nur einer Person zugehört wird, ist es schwierig, sich ein objektives Bild der Sachlage zu machen. Auch die Anliegen von Lehrpersonen, Eltern und Jugendlichen sollten Gehör finden.Angelika Margadant, Rheineck Für alle statt für wenige: SPAuch die SP gehöre zu den Parteien, die die Stärken und Tugenden der Schweiz zerstören wollen, heisst es in der Wahlkampagne der SVP. Was haben denn diese Linken und Netten bisher zerstört? In vielen Jahrzehnten erkämpfte die SP trotz unzähliger Niederlagen die AHV, IV, EO, EL, das Frauenstimmrecht, die Gleichstellung Mann/Frau, die obligatorische Krankengrundversicherung, BU, NBU, 5-Tage-Woche, 40-Stunden-Woche, Gesamtarbeitsverträge usw. Die gesamte Bevölkerung profitiert je nach Status oder Fall (Alter, Arbeit, Nationalität, Krankheit, Unfall, Armut etc.) von diesen Rechten. Führend bei der Bekämpfung all dieser Rechte oder deren Verbesserung sowie bei der Einführung neuer Projekte für mehr Gerechtigkeit war in den letzten 20 Jahren die selbst ernannte Volkspartei. Sie setzte sich primär für die «Crème» ein, z. B. Bank-(Steuerhinterziehungs-)Geheimnis, keine Erbschafts- und Reichtumssteuer, stützt Lohnexzesse von Managern und ist/war gegen gleichen Lohn für gleiche Arbeit, erleichterte Einbürgerung, Abzocker- und 1:12- Initiative. Darum wähle ich SP, damit sie weiter für eine lebenswerte, gerechte Schweiz und für die Bevölkerung kämpfen kann.Peter Beyer, Balgach

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