24.04.2020

Leserbriefe zu nicht integrierten Ausländern und zu Corona-Massnahmen

Es liegt am ­Benehmen mancher Ausländer«Mit em Baseballschäger i d’ Fresse», Ausgabe vom 9. April Viel eher, als die Audiobotschaft zu kritisieren, wäre zu hinterfragen, wie es kommt, dass jemand solche Äusserungen gegen Zugewanderte aus dem Balkan in Umlauf setzt. Die Antwort ist einfach: Es ist das Benehmen und das Auftreten vieler dieser Leute. Sie lassen Anstand, Umgang und Rücksicht in nicht mehr erträglichem Mass vermissen. Und genau darin liegen die Probleme, aus denen Antipathie ihnen gegenüber entsteht. Nach wie vor gilt der Grundsatz: «Der erste Eindruck hat keine zweite Chance.» Ich meine, diese Leute hätten dies schon längst merken sollen und bei sich selbst nach den Gründen forschen müssen, warum gerade sie auf Ablehnung stossen.Ich habe zu lange in verschiedenen Ländern in Europa und auch in Afrika gelebt, als dass ich nicht beurteilen könnte, was es heisst, im Ausland zu leben. Aber ich habe mich stets nach den jeweiligen Sitten und Gepflogenheiten gerichtet und Vorteile nicht als selbstverständlich gewertet. Damit bin ich nie schlecht gefahren; ich hatte nie Probleme, weil ich mich auch sprachlich ausgebildet hatte und dadurch die Mentalität und Kultur im Gastland verstehen konnte. Vielen in die Schweiz Zugewanderten, vor allem aus dem südöstlichen Balkan, kann dies nicht bescheinigt werden. Viele kommen aus einfachsten Verhältnissen und finden hierzulande einen in jeder Beziehung «gedeckten Tisch» vor, zu dem sie – wohlverstanden – nichts beigetragen haben. Mit wie viel Arbeit es zum Wohlstand in der Schweiz gekommen ist, von dem sie profitieren, scheint sie nicht zu interessieren.Sie scheinen unserer Gesellschaft nicht gewachsen zu sein, fühlen sich möglicherweise minderwertig und kompensieren dies, vor allem die Männer, mit einem überheblichen Auftreten und protzigem Vorführen von Autos der Luxusklasse, oft mit viel Motorenlärm. An das ihnen gewährte Gastrecht und die damit verpflichtend verbundene Rücksichtnahme und das gegenseitige Miteinander denken sie offenbar nicht im Entferntesten. Damit machen sie sich selbst unmöglich und verursachen Ablehnung.Ich sehe deshalb weniger sie als Opfer, sondern uns, die hier alteingesessenen Eidgenossen, deren Kultur und Leben unterwandert zu werden droht. Auch wegen eigener Erlebnisse kann ich jenen Rebsteiner, der die Audionachricht in Umlauf gebracht hat, in gewisser Weise verstehen.Mehr gegenseitiges Verständnis wäre jedenfalls wünschenswert. Ich habe allerdings erfahren müssen, dass die Bereitschaft dazu seitens der «Herrschaften» aus dem südöstlichen Balkan gering ist. Sie lassen sich nichts sagen und reagieren aufbrausend und aggressiv. Deswegen zweifle ich auch zunehmend am Zustandekommen eines vereinigten Europas.Werner Frey, Rebstein Dem Bundesrat fehlt es an eigener BetroffenheitEines der spannendsten Bücher der letzten Jahre ist für mich «Skin In The Game» von Nassim Taleb (auch auf Deutsch erhältlich: «Das Risiko und sein Preis»). Man lernt daraus: Wer von den Auswirkungen seiner Entscheidungen nicht selbst betroffen ist, entscheidet oft nicht optimal. Das Handling der Coronakrise durch den Bundesrat demonstriert das exemplarisch. Wieso soll er Vor- und Nachteile des Lockdown allzu kritisch abwägen, wieso soll er bei seinen Entscheiden ein Risiko eingehen, das man ihm später vorwerfen könnte? Aus seiner Sicht ist die beste Lösung: Alles stoppen, koste es, was es wolle. Spitäler werden geleert, das Pflegepersonal in Kurzarbeit geschickt, Gewerbe und Industrie geschädigt . . .Wohlgemerkt: kurzfristig können die Notmassnahmen vernünftig gewesen sein, als man nämlich noch nicht wusste, wie schnell sich das Virus verbreiten würde. Aber seit dem 31. März geht die Zahl der an Covid-19 leidenden Personen täglich zurück. Das findet man heraus, wenn man die öffentlich bekannten Zahlen von Neuansteckungen, Todesfällen und wieder gesund gewordenen Personen kombiniert – eine Zahl, die von Bundesrat und Medien nie erwähnt wird. Man zeigt immer nur die Anzahl der positiven Tests und verschweigt die Genesungszahlen! Hat man Angst, mit positiven Nachrichten den Gehorsam der Bevölkerung zu gefährden? Die Behörde, welche jetzt in bisher nicht vorstellbarem Mass unser Leben bestimmt, müsste viel «Skin In The Game» (sinngemäss etwa: die eigene Haut im Spiel) haben! Denn wenn der Bundesrat die Konsequenzen seiner Entscheidungen am eigenen Leibe spüren würde, sähen seine Massnahmen wohl etwas anders aus. Führung bedeutet auch, Fakten zu gewichten und gegeneinander abzuwägen. Den einfachsten Weg gehen und «Tabula rasa» zu machen: Dafür braucht man kein hochkarätiges Führungsgremium, das bringt auch ein mittlerer Chefbeamter fertig. Aber eben: Das Risiko wird von der Bevölkerung getragen. Und wenn der Bund es «grosszügig» mit Milliarden an Steuergeldern «kompensiert», dann trägt am Ende der Steuerzahler die Last – also die Gleichen, denen jetzt geholfen werden muss.Wir Rentner (ich gehöre auch zu ihnen) sind ja dank der Unantastbarkeit unserer mit zu hohen Umwandlungssätzen berechneten Renten fein raus; die Saläre der Staatsangestellten dürften ebenso unantastbar sein. Bundesräte und Bundesrichter dank der längst überholten Ruhegehaltsordnung sowieso.Wäre nicht die Coronakrise die passende Gelegenheit, diese Ruhegehaltsordnung abzuschaffen und Bundesräte und Bundesrichter einfach auch der beruflichen Vorsorge zu unterstellen wie alle Arbeitnehmer und Angestellten? Verzichteten Spitzenpolitiker auf luxuriöse Privilegien, würde die Schweiz ein Land mit etwas mehr Gerechtigkeit.Martin Brühwiler, Marbach

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