03.09.2020

Leserbriefe zu den Wahlen und Abstimmungen

Von Madlen Zünd, Balgach
aktualisiert am 03.11.2022
Alles zu seiner Zeit«Gemeindewahlen Balgach»Es liegt mir fern, all das in letzter Zeit Geschriebene und Gesagte über die bevorstehende Gemeinderats- und Gemeindepräsidiumswahl zu kommentieren. Ich halte mich an das altbekannte Sprichwort «In der Kürze liegt die Würze». Ich wähle am 27. September unsere amtierende Gemeindepräsidentin, Silvia Troxler. Ich vertraue auf meine persönlich gemachten Erfahrungen und mein Gefühl. Ich wünsche ihr weiter Freude und die nötige Kraft für diese sehr anspruchsvolle Arbeit. Auch Reto Schmidheiny wünsche ich alles Gute in der Hoffnung, dass er sich bei einer nächsten Gemeindepräsidiumsvakanz erneut mit seinem grossen Engagement zur Verfügung stellt. Vielleicht ist dann die Zeit gekommen.Madlen Zünd, BalgachBalgacher Politkultur – quo vadis?«Gemeindewahlen Balgach»Als immer noch politisch interessierte Person verfolge ich den Wahlkampf um das Balgacher Gemeindepräsidium mit Interesse. Ja, und ich muss sagen, was sich in unserem Nachbardorf abspielt, macht mich betroffen, gibt mir zu denken und tut mir weh. Andreas Frank, Märk Nüesch, Werner Krüsi wird unterstellt, sie verbreiteten falsche Argumente, verdrehten bewusst Tatsachen, um die Bevölkerung zu verunsichern, sie zögen den Gemeinderat unsachlich in Misskredit und würden diesen gar denunzieren. Solche Äusserungen von Mitgliedern des Vorstandes jener Partei, welche das christliche C im Namen führt, finde ich inakzeptabel.Sind sich diese Personen bewusst, was die drei Angegriffenen für Balgach, für die Region geleistet haben? Andreas Frank entwickelte die Firma Sandherr/Greiner in Diepoldsau als langjähriger CEO zu einem erfolgreichen und bedeutenden internationalen Verpackungsunternehmen. Zudem führte er während Jahren den Arbeitgeberverband (AGV) Rheintal mit viel Herzblut. Dank seinem Engagement wurde das Rheintal sogar erstmals in Zürich als ernst zu nehmender Wirtschaftsstandort wahrgenommen. Dank seinem integrativen Denken brachte er Wirtschaft und Politik im Rheintal zusammen, und er war mit dem AGV Mitgründer des Vereins St. Galler Rheintal. Märk Nüesch, bekannt als fairer Geschäftsmann, war über Jahre Präsident des Gewerbevereins Balgach. Werner Krüsi stand 23 Jahre der evangelischen Kirchgemeinde vor und war über Jahre erfolgreicher Geschäftsleiter einer internationalen Firma in St. Gallen.Solch verdiente und faire Macher müssen sich via Zeitung und Flugblatt derartig unhaltbare Anschuldigungen gefallen lassen. Allein schon, dass sich solch verantwortungsbewusste Persönlichkeiten für einen Wechsel im Gemeindepräsidium in Balgach einsetzen, sollte Anzeichen genug sein, dass Balgach in den letzten Jahren Chancen für eine fortschrittliche Entwicklung verpasste. Statt dass der Vorstand der CVP Stellung bezieht zu konkreten Themen, also Sachpolitik macht, greift er zum undemokratischen Mittel der Verunglimpfung. Wirklich sehr schade.Helga Klee, BerneckPolitische Föhnlage in Balgach«Gemeindewahlen Balgach»Uns, den gewählten drei CVP-Gemeinderäten, weht vom überparteilichen Komitee der FDP und SVP ein steifer Wind entgegen. Dieses hat jetzt ihre Zielscheiben auch auf die CVP-Ratsmitglieder ausgeweitet. Nach dem Entscheid der CVP, Silvia Troxler im Kampf ums Gemeindepräsidium zu unterstützen, wird uns das Schreckgespenst einer Ratsmehrheit unterstellt. FDP/SVP verurteilen die CVP-Gemeinderäte nun pauschal für alles, was in den letzten Jahren nicht umgesetzt wurde. Diese Vorwürfe sind haltlos und müssen in aller Form zurückgewiesen werden. Eine selbstkritische Beurteilung der Leistungen seitens der FDP und ihrer Gemeinderäte wäre aus unserer Sicht angebracht.Kritik ist grundsätzlich lobenswert, denn darauf kann der Kritisierte antworten, anpassen und korrigieren. Leider sind die gemachten Aussagen so undifferenziert und plakativ gehalten, dass sie zur Aufgabenlösung nichts beitragen können. Das Komitee FDP/SVP wirft dem aktuellen Gemeinderat vor, dass ihm der Wille für Veränderungen und strategische Vorstösse anzupacken fehle. Dieser kritisierte Gemeinderat besteht nebst der parteilosen Gemeindepräsidentin Silvia Troxler und den drei CVP-Gemeinderäten bis vor kurzem auch aus den drei FDP-Mitgliedern (Reto Schmidheiny, Martin Ammann, Veith Zäch – neu nun GLP). Auf kommunaler Stufe sollten Sachgeschäfte von allen Ratsmitgliedern nach bestem Wissen und Gewissen entschieden werden. So ist es ein Leichtes, für alle Amtsträger mit konstruktiven Anträgen und Argumenten eine Mehrheit zu finden und umzusetzen. Ausserdem ist der Gemeinderat ein von der Bevölkerung gewähltes Gremium und hat den Auftrag, tragfähige Lösungen zum Wohle aller zu finden.In den letzten Jahren wurden in den gemeinderätlichen Kommissionen viele der kritisierten Themen (Hochwasserschutz, Ortsplanungsrevision, Verahus, Schülerhort, Leica- Areal-Entwicklung, usw.) bereits an die Hand genommen. Diese für Balgach zukunftsweisenden Projekte werden in den kommenden Jahren, auch unter Mithilfe externer Fachpersonen, einer Lösung zugeführt. Diese wichtigen Vorleistungen sind arbeitsintensiv, benötigen Zeit sowie seriöse Abklärungen, und dies wird auch in Zukunft so sein. Sorgfältige Planung bedeutet längerfristig auch sorgfältigen Umgang mit den Finanzen und Ressourcen. Vorstösse und Anträge zu den kritisierten Punkten wurden weder von den entsprechenden Kommissionen noch innerhalb des Rates eingereicht und behandelt. Die FDP hatte jederzeit die Möglichkeit, die eigenen Gemeinderatsmitglieder auf Missstände aufmerksam zu machen und entsprechend zu unterstützen.Wir sind gerne bereit, weiterhin Verantwortung zu tragen und mit der Balgacher Bevölkerung unser Dorf gemeinsam weiterzuentwickeln. Für Balgach ziehen wir gemeinsam an einem Strick.Bruno Frei, Urs Lüchinger, Nigg Weber CVP Gemeinderäte BalgachNeue Flieger schützen nicht wirklich«Beschaffung neuer Kampfflugzeuge»Die Beschaffung der neuen Kampfflugzeuge kostet uns Schweizer 6 Milliarden Franken. Nun stellt sich die Frage, ob diese Investition überhaupt nötig ist. Mit neuen Kampfjets kann kein Schutz der Bevölkerung gewährleistet werden, wie dies so schön angepriesen wird. Wir müssen der Realität ins Auge schauen: Im Ernstfall würden wir nicht durch ein paar Kampfflugzeuge, die womöglich noch eine Genehmigung der USA für einen Einsatz benötigen, Sicherheit für unser Volk herstellen. Diese Investition ist eine reine Steuergeldverschwendung. Mit diesen Geldern könnten weitaus wichtigere Probleme in Angriff genommen werden. Deshalb ein klares Nein zur Abstimmung am 27. September.Brian Ammann, WidnauFür mich ein Paradies«Gemeindewahl Balgach»Seit nunmehr 14 Jahren darf ich mit meiner Familie in dem wunderschönen Weindorf Balgach leben. Wir fühlen uns sehr wohl in unserem beschaulichen Dorf, schätzen die schöne Natur, die gute Infrastruktur, die gesunden Finanzen, das starke Gewerbe, die kurzen Wege und das friedliche Zusammenleben. Für mich ist es ein Paradies.In dem nun geführten Wahlkampf propagiert das rechte Bündnis aus FDP und SVP allerdings ein ganz anderes Bild meines Dorfes. Alles läge im Argen und die politische Führung des Dorfes sei untätig in den Sachgeschäften und unfähig in den Kompetenzen. Hauptziel der Attacken des rechten Bündnisses ist die Gemeindepräsidentin. Ihr werden Zaudern in den Sachgeschäften und kommunikative Defizite vorgeworfen. Das Altersheim Verahus wird als ein «Sterbehaus» bezeichnet, was wahrscheinlich der Tiefpunkt der bisherigen FDP- SVP-Kampagne ist und deutlich zeigt, dass hier nicht sachlich argumentiert, sondern polemisiert wird.Die CVP Balgach hat zu diesen Vorwürfen in einer öffentlichen Mitteilung Stellung genommen. Sie hat klargestellt, dass sie die massiven Vorwürfe nicht teilt und daran erinnert, dass die FDP seit Jahren in der politischen Führung der Gemeinde stark vertreten ist und somit selbst grosse Gestaltungskompetenzen hat. Daraufhin antwortet das FDP-SVP-Bündnis per Leserbrief, dass nicht nur die Gemeindepräsidentin eine Blockiererin sei, sondern die CVP-Gemeinderäte es ebenso seien. Das gleiche Urteil wurde dann wohl auch über FDP-Gemeinderat Veith Zäch gefällt, der von der FDP-Ortspartei nicht mehr nominiert wurde und darum zur GLP wechselte.Wenn der Kommunikationsstil dieser rechten Kampagne das ist, was wir in Zukunft an neuer politischer Kultur im Dorf zu erwarten haben, dann schaudert mich das: Den politischen Konkurrenten schlecht machen, die Bürgerschaft mit Schreckensparolen verunsichern und sich bemerkenswert selbstgefällig darzustellen, ist nicht mein Idealbild von guter Kommunikation und guter Politik. Diese aggressive Tonalität kennt man eher von der SVP, und so scheint diese auch der FDP-SVP-Wahlkampagne ihren Stempel aufzudrücken.Das Wahlkomitee um Reto Schmidheiny kann sich von der Kampagne der Kandidatin ums Schulpräsidium eine Scheibe abschneiden. Wohltuend ist, wie Anna Sanseverino als Herausforderin selbstbewusst ihre eigenen Kompetenzen und ihre Persönlichkeit beschreibt, ohne es nötig zu haben, die politische Konkurrenz zu diffamieren. Das hat Stil.Peter Dobler, BalgachHeute hat man zu wenig Sinn für die Natur«Gemeindewahlen Balgach»In unserer Gemeinde Balgach werden immer mehr Hochstammbäume gefällt, um dann die Wiesen mit Wohnblöcken zu überbauen. Dabei wird nicht nur der Lebensraum der Vögel, sondern auch jener der Bienen zerstört. Vor längerer Zeit wurde ich mit dieser Angelegenheit bei Silvia Troxler vorstellig. Zu meinem Vorschlag, doch wieder vermehrt neue einheimische Hochstammbäume zu pflanzen, war sie der Meinung, dass dies nicht möglich sei. Also eine klare Absage an mein Anliegen. Natürlich kann ich auch nicht verstehen, warum man bei Neubauten und in den neuen Gärten nicht wenigstens auf die Artenvielfalt mit einheimischen Sträuchern beharrt, um so doch noch ein Stück Biodiversität zu erhalten.Nun habe ich mit Reto Schmidheiny über meine Herzensangelegenheit «einheimische Hochstammbäume» gesprochen. Er erwiderte, dass er prüfen werde, ob und welche Bäume im Schutzinventar registriert seien. Dabei sei sicherlich der eine oder andere Baum zusätzlich einzubeziehen, gegebenenfalls durch eine Umweltkommission.Da ich grad am Schreiben bin: Warum wird der Pferdestall im Untermäder, den mein verstorbener Mann vor vielen Jahren gemietet und ausgebaut hatte, seit mehr als zwei Jahren nicht weitervermietet, obwohl es Interessenten gab und es in der Folge auch Einnahmen für unser Dorf geben würde? Warum hat Silvia Troxler eine weitere Vermietung des Pferdestalls verhindert? Nachdem die Zugänge zum Pferdestall von der Gemeinde zugenagelt wurden, hatten die jährlich zurückgekehrten Schwalben auch ihre von mir vor vielen Jahren erstellten Nistplätze verloren.Am 27. September wähle ich Reto Schmidheiny als Gemeindepräsident. Ich werde jedoch CVP-Mitglied bleiben. Bin ich in dieser Partei aber nicht mehr erwünscht, so wäre ich dann halt parteilos.Milly Hug-Halter, BalgachDie richtige Frau zur richtigen Zeit«Gemeindewahlen Balgach, Störung zur Unzeit», Ausgabe vom 23. AugustDie Wahl des Titels im Artikel über die Kandidatur von Anna Sanseverino als Schulpräsidentin von Balgach fordert mich in zweifacher Hinsicht zu einer Stellungnahme heraus. Erstens empfinde ich es nicht als Störung, sondern als eine riesige Chance, dass mit Anna Sanseverino eine hervorragend qualifizierte Frau fürs Schulpräsidium kandidiert. Sowohl als GPK-Mitglied als auch als Schulrätin in der Kollegialbehörde hat sie sich stets mit grossem Engagement für mehrheitsfähige Lösungen eingesetzt. Vielen berufstätigen Eltern ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass es ohne ihren unermüdlichen Einsatz heute keinen Kinderhort in Balgach geben würde. Zusammen mit der damaligen Gemeinderätin Petra Konrad hat sie es ermöglicht, dass auch Balgach über zeitgemässe, familienfreundliche Strukturen verfügt.Als zweites störe ich mich am Wort «Unzeit». Anna Sanseverino hatte bereits bei meinem Rücktritt vor vier Jahren die Qualifikationen, um als Präsidentin zu kandidieren. Ich bin mir zu 100% sicher, dass sie sehr gute Gründe hatte, abzuwarten und weiterhin als Schulrätin ihren Beitrag zu leisten. Die Erfahrungen der letzten Amtsperiode haben sie sicher noch kompetenter werden lassen. Ich kann mir auf jeden Fall keine bessere Kandidatin für das Amt der Schulpräsidentin vorstellen und empfehle sie von ganzem Herzen zur Wahl.Reto Wambach,Schulratspräsident Balgach von 2005 bis 2016Klar deklariert«Wahlen in Rebstein», Ausgabe vom 29. AugustIn besagtem Leserbrief wird die Absage an einen Flyer aller Kandidierenden als negatives Zeichen der FDP und CVP ausgelegt. Dass sich im Wahlkampf Kandidierende mit Gleichgesinnten präsentieren und nicht mit Konkurrenten, liegt in der Natur der Sache. Wir von der FDP anerkennen das Informationsbedürfnis der Wählerschaft und stellen unsere Kandidierenden mit einem Flyer vor. Und dank der Parteizugehörigkeit wissen die Bürgerinnen und Bürger sofort, für welche Grundwerte sich diese Personen einsetzen werden: Freiheit, Fortschritt und Gemeinsinn.Reto Metzler, Präsident FDP RebsteinReferenzzahl unbedingt ändernSeit Monaten werden wir alarmiert mit wechselnden Zahlen von Neuinfektionen. Was wir seitdem sicher wissen ist, dass über 80% der Infizierten die Infektion praktisch nicht bemerken. Ist es da nicht höchste Zeit, sich auf diejenigen zu konzentrieren und referenzieren, bei denen es effektiv Komplikationen gibt, so wie bei anderen Erkrankungen? Das würde heissen: Wir messen täglich, wie viele Menschen auf der Intensivpflegestation sind. Stiege diese Zahl massiv, würden Massnahmen ergriffen. Genauso wie wir wissen, dass jeder Mensch potenziell an Krebs erkranken kann: Jene, die wirklich erkranken, werden behandelt. Alle anderen kümmern sich nach persönlichem Gutdünken um Prävention.Markus Preising, Altstätten

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