16.02.2020

Leserbriefe: Verkehr, Umwelt, Kinderbetreuung und Wahlen

Leserbriefe zu verschiedenen Artikeln der letzten Ausgaben von "Rheintaler" und "Rheintalischer Volkszeitung".

Kinderbetreuung im RheintalBeeindruckend, der Einsatz der beiden Frauen. Thema: Schulergänzende Kinderbetreuung. Notwendig? Zum Teil. Schulunterricht wird bekannterweise nach einem festgelegten Stundenplan erteilt, jedoch gelegentlich und oft recht häufig und kurzfristig unterbrochen von Schulanlässen, Lehrpersonenfortbildung, wetterabhängigen Ausflügen, lehrerbedingten Stundenausfällen, unterschiedlichen Ferienwochen, welche die private langfristige Familienorganisation durcheinanderbringen. Die Familie hat sich anzupassen. Ziel: flächendeckende bezahlte Betreuung ab acht Jahren, aufgeführt als Bestandteil eines Gemeindebudgets. Der günstige Zeitpunkt, das Ziel zu erreichen, ergibt sich aus dem Gesetzesentwurf des Kantons, fünf Millionen Franken zur Förderung und Vergünstigung von Betreuungsplätzen an die Gemeinden auszuschütten. Wieder einmal wird der Goldesel in die Mitte gestellt. Kinder mit acht Jahren sind bereits recht gut in der Lage, sich an der Familienorganisation zu beteiligen. Es reicht, wenn eine Betreuungsperson in den Randzeiten zu Hause ist. Somit sind die Räumlichkeiten und das qualifizierte Personal gegeben.Barbara Müller Gächter, BalgachWahre HeldenDie Frühförderung ist in aller Munde und kantonal und kommunal soll sich nächstens so richtig etwas bewegen. Zahlreiche Studien bestätigen, wie wichtig die Förderung unserer Kinder ist – möglichst spielerisch und im Kontakt mit anderen Kindern. Eine gute Gelegenheit, die Förderung unserer Kinder unter die Lupe zu nehmen, wenn sie dann mit vier Jahren in den Kindergarten eintreten. Einen ganzen Katalog an Kompetenzen gilt es zu erreichen – wieder vor allem spielerisch und in enger Begleitung durch die impulsgebende Kindergartenlehrperson. Diese erfüllen ihren Auftrag souverän, benötigen aber dringend Rahmenbedingungen, die eine optimale Förderung zulassen. Hand aufs Herz: Wenn ich bis zu 24 Vier- und Fünfjährige vier Lektionen am Morgen zu betreuen hätte, wäre mein Fokus vor allem darauf gerichtet, dass wir um halb zwölf den Morgen einigermassen gut und gesund überstanden hätten. Individuelle Förderung? Und ganz nebenbei noch das Vreneli trösten, aus dem Rüebli ein Krokodil schnitzen, das Kind mit Heimweh davon abhalten, dass es wegrennt, den Fritzli beim Gang auf die Toilette unterstützen, das Chaos beseitigen, das beim freien Wasserfarbenmalen entstanden ist und dem Kind, das noch kein Deutsch versteht, eine Erklärung abgeben. Unsere Kindergärtnerinnen machen einen wunderbaren Job, und für mich sind sie Heldinnen unseres Berufsalltages. Sie benötigen aber gute Rahmenbedingungen in Form von kleinen Klassen und/oder einer zusätzlichen Betreuungsperson. Denken wir daran – auf dem politischen Parkett sowie in den lokalen Schulbehörden.Tanja Schneider, RüthiChance für mehr LebensqualitätSeit 50 Jahren ist bekannt, dass sich das Klima weltweit dramatisch verändert, verursacht unter anderem durch den CO2-Ausstoss. In den letzten Jahren ist dieses Thema glücklicherweise auch in der breiten Bevölkerung angekommen. Es braucht konkrete Taten. Mit einem fortlaufenden und hartnäckigen Leugnen dieser dramatischen Veränderung ist es nicht mehr getan. Was passiert, wenn sich das Klima weiterhin so erwärmt, ist ebenfalls bekannt. Anstieg der Meeresspiegel mit Fluchtfolgen für Hunderte Millionen Menschen. Zunehmende Dürre an anderen Orten, ebenfalls mit Fluchtfolgen und zusätzlichem Migrationsdruck. Auch wir im Rheintal sind von den Auswirkungen des Klimawandels direkt betroffen. In der Schweiz, im Kanton St. Gallen und im Rheintal kann dieses globale Problem nicht abschliessend gelöst werden. Wir haben jedoch die Verantwortung, unseren Beitrag zur Lösung zu leisten. Dies sind wir unseren Nachkommen schuldig. Alles andere ist verantwortungslos. Ein Beitrag kann die Förderung des öffentlichen Verkehrs sein. Damit das Umsteigen vom Autoverkehr jedoch funktioniert, müssen Dörfer und Quartiere durchgängig erschlossen sein. Dies führt in der Folge auch zu einer Abnahme des Autoverkehrs in den Quartieren und Dörfern. Im Artikel ist die Rede von den zusätzlichen 70 Fahrten des Linienbusses. Die schätzungsweise 500 bis 600 Autos, die täglich auf der Kropfackerstrasse fahren, haben bisher die Anwohnenden nicht zu Besorgnis angeregt. Mit der neuen Buslinie würde diese Zahl längerfristig sogar abnehmen. Das neue Busangebot ist eine Chance für mehr Lebensqualität. Davon profitieren alle.Jakob Federer-Aepli, BerneckVerursacherprinzip statt IdeologieDie gute Neuigkeit vorweg: Gemäss Internationaler Energieagentur (IEA) sind die globalen CO2-Emissionen 2019 nicht weitergewachsen, und dies trotz einer Weltwirtschaft, die 2,9 % zulegte. Der Weg zu Netto-Null-CO2-Emissionen ist indes noch weit. Wenn alle Länder ihre Reduktionspläne einhalten würden, wäre ein wichtiger Schritt getan. Die Schweiz fällt übrigens im Klimaschutz-Index 2020 auf Platz 16 zurück. Vor der Schweiz liegen zum Beispiel Länder wie Schweden, England oder Marokko.In den Medien ist der «Klimaschutz» zwar täglich präsent, mit Forderungen wie Verbot von Feuerwerk, mit der Bahn statt mit dem Auto fahren, kein Fleisch essen, nicht Fliegen usw. Allerdings darf bezweifelt werden, ob diese Aufrufe zu einer Drosselung der Emission von klimaschädlichen Gasen oder eher zu einem Überdruss bei den Empfängern führt. Abgesehen davon macht es den Anschein, dass das Klimathema nun für Forderungen hinhalten muss, die schon immer zuoberst auf der politischen Agenda von Interessengruppen standen.Statt die Leute mit Vorschriften und Verboten zu massregeln, sollte das Verursacherprinzip angewendet werden. Wer CO2 aus fossilen Quellen freisetzt, soll dafür zahlen, und die Einnahmen sollen möglichst pro Kopf zurückvergütet werden. Die Höhe des Preises und die jährliche Steigerung sind dabei wichtig, damit klimafreundliche Technologien konkurrenzfähig werden. Somit wird ein Markt entstehen und dies eröffnet riesige Chancen für ein innovatives Land wie die Schweiz.Die Totalrevision des CO2-Gesetzes wird nun aber eine Minimallösung. Der Verkehrsbereich, mit dem grössten Anteil an inländischen CO2-Emissionen, bleibt weitgehend vom Verursacherprinzip ausgeklammert. Die CO2-Emissionen im Inland sollen bis 2030 nur auf 30 % gegenüber 1990 reduziert werden. Leider wird die Schweiz mit diesen Massnahmen voraussichtlich selbst diese tiefgesteckten Ziele wiederum verfehlen. Mit den aktuellen politischen Kräfteverhältnissen ist dies offensichtlich das Maximum, das zu erreichen ist. Wer das ändern und mehr Klimaschutz will, hat die Wahl.Ivo Silvestri, LüchingenKanton verfehlt ZielWie mehrmals in den Medien erwähnt, will der Kanton an der Ecke Churerstrasse – Städlenstrasse den Fussgängerstreifen versetzen. Ziel ist, die Sicherheit der Fussgänger, besonders der Kinder, zu verbessern.Leider verfehlt der Kanton mit den geplanten Massnahmen genau dieses Ziel. Dies räumte die Regierung auf Anfrage von Stadtrat Andreas Broger in ihrem Antwortschreiben vom 27. Februar 2018 selbst ein. Dabei erwähnt sie u. a., dass auch die Verlegung des Fussgängerstreifens nicht zur gewünschten Verbesserung führe. Ein sicherer Zustand könne nur durch den Rückbau des Eckhauses Churerstrasse – Städlenstrasse erreicht werden, hiess es im Bericht.Trotzdem hat das Tiefbauamt des Kantons ein detailliertes Projekt mit der Verlegung des Fussgängerstreifens ausgearbeitet und die Anstösser im August 2019 per eingeschriebener Bauanzeige erstmals informiert. Davor und bis anhin hat der Kanton nie das Gespräch mit den betroffenen Parteien gesucht. Dies, obwohl die Anstösser mit erheblichen Einschränkungen und Auflagen zu rechnen hätten. Insbesondere wäre die Erschliessung ihrer Grundstücke nicht mehr gewährleistet. Als Bürger und Steuerzahler befremdet mich diese Vorgehensweise. Gegen das Projekt haben daher einige direkte Anstösser wie auch der Schreibende Einsprache erhoben.Mit der Verlegung des Fussgängerstreifens um 18 Me-ter stadtauswärts müssten die Fussgänger diese Distanz auf der einen Seite hin- und auf der anderen Strassenseite wieder zurückgehen. Ob die-ser Umweg generell gemacht wird, ist mehr als fraglich. Das aufgelegte Bauprojekt ist mit 250000 Franken, davon 85000 Franken zu Lasten der Stadt Altstätten, unverhältnismässig teuer und nicht nachhaltig. Das Ziel, die Sicherheit der Fussgänger zu erhöhen, wird mit der Versetzung des Fussgängerstreifens klar verfehlt.Als erste Massnahme hat der Kanton vor gut einem Jahr die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h gesenkt. Diese Massnahme ist zu begrüssen. Mit den schlecht sichtbaren 30er-Schildern wurde die Signalisierung jedoch unzureichend ausgeführt. Mit Bodenmarkierungen oder Blinklichtern könnte die Sicherheit ohne grossen Mehraufwand verbessert werden.Als mittelfristige Massnahme wäre eine Ampel am sinnvollsten, wie sie beim Musikzentrum Chunrat installiert wurde. Diese Variante ist sicherer und günstiger als das geplante Projekt und würde als Übergangslösung dienen, bis sich eine nachhaltige Lösung mit dem Eckhaus findet.Mein Anliegen ist, dass der Kanton das Projekt nochmals prüft und eine Lösung sucht, die die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, besonders der Fussgänger erhöht und dabei auch die Bedürfnisse der Anstösser mitberücksichtigt.Alfons Heeb, AltstättenStarke Frau aus der politischen MitteAm 8. März wählen wir die St. Galler Regierung. Mit Susanne Hartmann stellt sich eine starke Frau aus der politischen Mitte zur Wahl. Ihre beeindruckende berufliche und politische Laufbahn befähigt sie fraglos für dieses anspruchsvolle, herausfordernde Amt. Nachdem sie als Primarlehrerin unterrichtete studierte sie Rechtswissenschaften und erlangte das Anwaltspatent. Als Gerichtsschreiberin und dann als Juristin bei der Baudirektion des Kantons Zürich konnte sie ihr breit gefächertes Wissen und ihre vielseitigen Fähigkeiten einbringen. Seit 2012 amtet Susanne Hartmann als Stadtpräsidentin von Wil, der drittgrössten Stadt unseres Kantons. Als Stadtpräsidentin ist sie gewohnt, Beschlüsse zu vertreten, die nicht immer populär sind. Sie packt heikle Themen an und trifft klare Entscheidungen. Susanne Hartmann ist breit abgestützt und hat mit ihrer Erfahrung und Weitsicht schon mehrere herausfordernde politische Aufgaben gelöst. Zusammen mit Parteikollege Bruno Damann ist Susanne Hartmann die richtige Frau für unsere Regierung. Ich wähle am 8. März deshalb mit Überzeugung das Duo Hartmann/Damann in die St. Galler Regierung.Marlen Hasler, WidnauRuhig und überlegtAm 8. März ist Wahltag. Somit muss auch der Gemeinderat von Diepoldsau bestätigt bzw. gewählt werden. Für den zurückgetretenen Stefan Britschgi muss eine Nachfolgerin bzw. ein Nachfolger gefunden werden. Die Wähler können dabei aus zwei Kandidaten auswählen, einer Frau und einem Mann. Es sind dies namentlich Raphaela Lamprecht-Weder von der FDP und Simon Kuster von der SVP. Beide Kandidaten hatten die Möglichkeit, sich an einem Podiumsgespräch den Einwohnern zu präsentieren und Fragen zu beantworten. Grundsätzlich darf erwähnt werden, dass es sich bei beiden Personen um wählbare Kandidaten handelt. Bei Wahlen auf Gemeindeebene spielt zudem die Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle. Es geht hier vor allem um die zu wählende Person. Mich persönlich kann der in der Gemeinde aufgewachsene Simon Kuster für dieses Amt eher überzeugen. Der Vater von drei Kindern ist ein ruhiger, überlegter, angenehmer und umgänglicher Mann im besten Alter. Kuster verfügt für mich mit seinem gesunden Menschenverstand, seiner Erfahrung und seinem Fach- und Allgemeinwissen über das nötige Rüstzeug, um eine wertvolle Unterstützung im Gemeinderat zu werden. Als gelernter Maurer und Bauzeichner mit Weiterbildung zum Bauleiter verfügt er zudem über Kenntnisse, die für einen Gemeinderat nur von Vorteil sein können. Sein Einkommen verdient er als Bau-/Projektleiter in einer Rheintaler Baumanagementfirma. Dank seiner Sozialkompetenz kann er für jedermann verständlich argumentieren und die Leute von einer Sache überzeugen. Bei Simon Kuster spürt man, dass er ein Herzblut-Diepoldsauer ist und ihm diese Gemeinde sehr am Herzen liegt. Meine Stimme als Gemeinderat ist ihm darum sicher.Hanspeter Hasler, Diepoldsau

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