28.05.2020

Leserbriefe: Unruhe in Balgach

Von Kurt Ritz, Balgach
aktualisiert am 03.11.2022
Traut euch!«Silvia Troxler im Gegenwind», Ausgabe vom 26. MaiMärk Nüesch hat recht. In Balgach wird sich etwas bewegen müssen. Die Frage ist nur, was oder wer sich bewegen muss. Die CVP hat ihren Machtanspruch am Samstag in dieser Zeitung bekannt gegeben. Drei bisherige Gemeinderäte treten zur Wiederwahl an. Die FDP plant also einen Angriff auf das Gemeindepräsidium – den Namen pfeifen die Spatzen in Balgach schon lange von den Dächern – und wird daneben wahrscheinlich mit zwei weiteren Ratskandidaten aufwarten. Was soll sich dadurch bewegen?Wie viele zahlende Mitglieder haben die beiden «grossen» Ortsparteien? Wodurch legitimiert sich der Anspruch, weiterhin (fast) den ganzen Gemeinderat zu stellen? Wenn es der einzige Vorwurf ist, mit dem Frau Troxler attackiert werden kann, nämlich, dass sie nicht dem Kollegialitätsprinzip gemäss kommuniziert hat, dann hat sie ihren Job gut gemacht. Immerhin wird ihr Vorgehen vom halben Rat gutgeheissen.Zurück zum Thema, dass sich in Balgach etwas bewegen soll. Traut euch, liebe junge Frauen (vor allem) und Männer von und in Balgach! Meldet euch bei mir, wenn ihr euch eine Tätigkeit im Gemeinderat zutraut. Würde – Ja! Bürde – auch! Mit Elan ist eine solche Aufgabe ganz sicher zu meistern.Kurt Ritz, BalgachParadoxe Auslegeordnung«Abstimmungen der Gemeinde und der Primarschule vom 14. Juni», Ausgabe vom 23. MaiDie Balgacher Bürgerschaft hat an der Budgetversammlung vom 24. November 2019 den Schul- und Gemeinderäten mit deutlichem Mehr den Auftrag erteilt, die nötigen Schritte für die Zusammenlegung der Budget- und der Rechnungsgemeinden in die Wege zu leiten.Für den Schulrat überwiegen die Vorteile dieser Lösung eindeutig, er befürwortet deshalb die Rückkehr zu einer einzigen Gemeindeversammlung im Frühjahr einstimmig. Auch der Gemeinderat beantragt zwar der Bürgerschaft, der dazu nötigen Änderung des Artikels 10 der Gemeindeordnung zuzustimmen. Paradoxerweise überwiegen jedoch im Argumentarium des Gutachtens die angeblichen Nachteile bei nur einer Gemeindeversammlung deutlich.Aus diesem unverständlichen Widerspruch könnte man schliessen, dass die oftmals autokratisch agierende Gemeindepräsidentin einmal mehr Mühe bekundet, nicht genehme Anträge aus der Bürgerschaft zu akzeptieren und umzusetzen. Hinzu kommt, dass diverse Gegenargumente einem Faktencheck in keiner Weise standhalten. Erstaunlich auch, dass gerade die Nachbargemeinden ohne separate Budgetversammlung (im Rheintal bis auf Altstätten und Balgach alle) in den letzten Jahren deutlich mehr und gewichtigere Investitionsvorhaben als Balgach realisiert oder angestossen haben.Ich empfehle deshalb, die teilweise zweifelhaften Gegenargumente zu negieren und – im Sinne des Bürgerauftrages vom 24. November 2019 und der Empfehlungen der beiden Räte – am 14. Juni mit 2 × Ja für die Änderung der Gemeindeordnungen zu stimmen.Willy Gerber, BalgachWir Alten und die CoronazeitWas gibt es Schöneres, als an einem herrlichen Morgen mit dem Velo durchs sattgrüne Rheintal zu fahren! Nichts deutet auf die schlimme Zeit hin, verursacht durch das Coronavirus, in der wir gerade stecken. Bauer und Natur haben Hand in Hand gearbeitet wie eh und je.Die schlimme Kunde von der Pandemie hat uns plötzlich, unvorbereitet und mit strengen Konsequenzen getroffen. Unsere Regierung hat sofort und angepasst gehandelt. Abstand von Mensch zu Mensch, von Enkeln zu Grosseltern, Hausarrest und geschlossene Grenzen, für uns freiheitsliebende Schweizer ein hartes Novum. Ich erinnere mich an den Ausspruch meiner Grossmutter: «Alles nicht mehr wie früher.»Wir Alten seien das Problem, hört man diskret oder direkt aus gewissen Mündern. Müssen wir deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Wir, denen es doch so gut geht in den alten Tagen. Finanziell unterschiedlich, aber abgesichert durch die AHV und Zusätzen, wenn nötig.Ein reiches Angebot an Abwechslung bereiten uns die eigens dafür geschaffenen Institutionen und Vereine. Unsere Altersheime bieten professionelle Pflege, Betreuung und ordentlichen Komfort. Ich bin überzeugt, die meisten von uns sind der jüngeren Generation von Herzen dankbar für die Rücksichtnahme, obwohl die gefährliche Ansteckung auch diese Menschen treffen kann.Gewissensbisse, mit denen man unsere Generation schon in der Jugend belastete, sind fehl am Platz. Wir haben unsere Arbeit in Familie, Beruf und Gesellschaft geleistet und unsern Jungen gute Startpositionen für ihr eigenes Leben geschaffen. Dankbar und zufrieden wollen wir unsere verbleibenden Jahre geniessen. Aber nehmt auch unsere Ressourcen für Freiwilligenarbeit in Anspruch. Das gibt uns ein gutes Gefühl von immer noch nützlich sein und, wir geben für unser «gutes Alter» auch gerne etwas zurück.Reni Villiger, Widnau

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