09.06.2021

Leserbriefe: Naturschützer aus der Stadt, Agrarinitiativen

Die städtischen Naturschützer Die ewige Verhinderung dieser Gemüsehalle finde ich extrem kontraproduktiv in Anbetracht der schon zwei verhinderten Projekte. Vor allem finde ich dieses «Schreibtisch-Tun» von Pro Natura und WWF fürchterlich. Wurde jetzt doch der ideale Standort gefunden: kilometerweit bestes Ackerland, An- und Zufahrt zur A13 ohne Tangierung von bewohntem Gebiet. Ich frage mich, wie die Stadt-St. Galler Schreibtischtäterinnen und -täter von Pro Natura und WWF über die Zonenkonformität hier diskutieren können? Hoffentlich folgt ihnen nicht auch das Areg SG. Landwirtschaft und deren Verarbeitung gehört doch zusammen, und kurze Weg bedeuten weniger CO2-Transportbelastung. Wo bleiben bei diesen Organisationen denn die hochgelobten Naturgedanken? Anscheinend ist deren Wunsch, dass die Rheintaler Äcker geteert und für die Industrie bereitgestellt werden.Das blöde Gemüse kann problemlos im Ausland oder vom 300 Kilometer entfernten Seeland bezogen werden. Die dazu benötigten Transporte sind unbedeutend. Ich habe meine Konsequenzen schon immer gezogen: Kein Geld an solche Bürotisch-Technokraten, die Natur noch nie aus der Nähe betrachtet haben! Ein schön wachsender Acker ist auch Natur und es kann nicht nur Moor und Streue sein, sonst müssen wir Menschen auch wieder in die Höhle umziehen.Rolf Sieber, WidnauWenn die Argumente fehlenEine knappe Woche hat ein Banner, das für ein Ja zur Trinkwasserinitiative geworben hat, überlebt, dann ist es auf Nimmerwiedersehen im Altstätter Stadtbach verschwunden. In der Schweiz hat in den letzten Wochen eine neue politische Kultur Einzug gehalten: Wenn einem die eigenen Argumente ausgehen, greift man zur Schere oder zum Farbpinsel und zerstört kurzerhand Abstimmungsplakate, die einem nicht in den Kram passen. Der Fall ist klar: Ein doppeltes Ja zu den Trinkwasserinitiativen ist am Sonntag die richtige Antwort auf solche Pöbeleien.Markus Rohner, AltstättenKonsequent einkaufenBald werden wir wissen, wie die Resultate der beiden Agrarinitiativen aussehen. Wenn es am 13. Juni zu einem Ja kommen sollte, erwarte ich von all denen, die ein Ja in die Urne legen oder schon eingelegt haben, dass sie ihrem Ja anschliessend auch mit ihrem Einkaufsverhalten Rechnung tragen werden, wenn sie das nicht schon vorher getan haben.Denn bis jetzt macht sich dies seit Jahren erst in homöopathischem Ansatz bemerkbar, beträgt der Bioanteil der gesamten Einkäufe doch gerade mal elf Prozent. Doch rund 50 Prozent der Befragten wollen laut Umfrageresultaten die beiden extremen Initiativen unterstützen. Da frage ich mich schon allen Ernstes, was für Lebensmittel kauften all diese Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, aber auch wo, bisher ein? Es grenzt für mich an reinen Zynismus, uns Bauernfamilien und nicht nur uns, sondern auch all den nachgelagerten Lebensmittel-verarbeitenden Betrieben, das Leben schwer zu machen und damit auch noch rund 160000 Arbeitsstellen zu gefährden, doch an seinem Verhalten selbst nichts ändern zu wollen. Darum erwarte ich von allen Ja-Stimmenden, dass sie künftig nur noch in der Schweiz, in saisongerechter reiner Bioqualität und in unserem Land produzierte Lebensmittel einkaufen, denn nur so darf man diesen beiden Initiativen mit gutem Gewissen zustimmen.Elisabeth Graf-Heierli, Rebstein

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