Leserbriefe: Krisenpolitik ist wie die «alte Fasnacht»

Eine zweite Grippewelle hat dieses Land erfasst, welche in Woche 46 auf dem Höhepunkt angelangt war. Die Anzahl Hospitalisationen wegen Corona lag bei 1413 Patienten in einer Woche. Die Todesfälle waren in Woche 46 ebenfalls auf dem Höchststand. Seit dem 15. November sinken die Zahlen kontinuierlich. In der letzten Woche wurden noch 891 Patienten wegen Corona hospitalisiert.Und nun sollen die Massnahmen wieder massiv verschärft werden, ein zweiter Lockdown ist bereits beschlossene Sache. Mit Corona haben eigentlich nur über 75-Jährige ein wirkliches Problem und trotzdem schliessen wir alle Institutionen, wo sich diese Altersgruppe nicht trifft – Bars, Kinos, Restaurants, Shopping-Malls etc. Unsere Politik folgt einer völlig falschen Strategie und beschliesst Massnahmen immer dann, wenn die Welle bereits bricht.Martin Walser, KriessernRegionalität vs. deutsches EinkaufsinseratTag für Tag liest man im «Rheintaler» News über das Dauerthema Covid-19 und die entsprechenden Massnahmen und Fakten.Man liest jedoch immer wieder, wie sehr die Wirtschaft respektive die einzelnen Unternehmer in der Schweiz leiden und einen nackten Kampf ums Überleben führen. Dies betrifft auch die Region Rheintal, die von diesem Phänomen nicht verschont bleibt. Umso mehr war ich aber erstaunt, dass bei der Ausgabe vom 16. Dezember ein einseitiges Inserat vom Lebensmittelhändler Edeka (Deutschland) zu finden war. «Wir sind weiter für Sie da» – titelt das Inserat.Ist die Situation bei unseren regionalen Unternehmen doch nicht so prekär, dass ein derartiges Inserat abgedruckt wird? Müssten wir eigentlich nicht gerade in einer solchen Situation die Läden und Unternehmen in der Region berücksichtigen und uns als Standort Rheintal gegenseitig stärken?Kaufen wir doch beson-ders in solch unsicheren und schwierigen Zeiten bei unseren regionalen Unternehmen, Läden und Produzenten ein und erhalten in der Region eine wertvolle Wertschöpfung und sichern Arbeitsplätze.Armin Risch, St. Margrethen