06.06.2021

Leserbriefe: Impfung, Spitalfrage, grüne Träumer, unfähige Kripo

Von Güst Untersee, Au
aktualisiert am 03.11.2022
Leben ohne ImpfungenUnsere liebe Mutter Natur schafft Leben für Pflanzen, Tiere und Menschen. Und das seit Millionen von Jahren ganz ohne künstliche Impfstoffe. Dennoch bleibt alles in wunderbarer Harmonie und Balance, jedenfalls solange der Mensch nicht eingreift in den Lebenszyklus der Natur, um diese zu überlisten. Das tut er unter anderem, indem er mit künstlichen Impfstoffen Krankheiten bekämpft. Das verlangt Respekt vor wissenschaftlichen und medizinischen Errungenschaften einerseits.Andererseits wird damit die natürliche Auslese in Natur und Evolution umgangen. Die Sterblichkeit wurde durch Impfungen stark gesenkt, das hat jedoch auch eine Überbevölkerung zur Folge. Wenn zum Beispiel einheimische Fischer 500 Kilometer weit vor die Küste fahren müssen, um Fische zu fangen, so ist dies auch ein Zeichen dafür, dass in der Natur einiges nicht mehr in Balance ist.Gemeint ist auch die Belastung von Wasser, Luft und Erde durch Umweltzerstörung und Verschmutzung. Die Natur kann auch ohne den Menschen leben, der Mensch jedoch nicht ohne eine intakte Natur. Eine intakte Flora und Fauna ist wie das Immunsystem unseres Planeten. Das eigene Immunsystem zu stärken, ist ein Schlüssel für die Volksgesundheit. Und damit auch ein sinnvoller Weg aus der derzeitigen Krise.Güst Untersee, AuFür ein Krankenhaus in WattwilKürzlich habe ich bei einem Kantonsspitalaufenthalt das Interview mit Regierungsrat Bruno Damann gelesen und dabei festgestellt, dass man als Bewohner vom Land in diesem Kanton im Gesundheitswesen schlechte Karten hat. Es wurde im Bericht immer nur der finanzielle Aspekt in den Vordergrund gestellt. Herr Damann, der in Gossau wohnt, hat im Notfall einen Weg von zehn Minuten ins Kantonsspital. Ich plädiere dafür, dass Eliten und kleine Leute in diesem Kanton gleiche Chancen im medizinischen Notfall haben. Aus diesem Grund bin ich für den Erhalt des Krankenhauses in Wattwil. Als Demokratin finde ich es nicht mehr als recht, wenn der 58 Millionen Franken teure Bettentrakt nun in Betrieb geht und der Landbevölkerung einen Mehrwert bringt. Aus Solidarität sollten alle Kantonseinwohner ein Nein in die Urne legen. Geld ist genug vorhanden, fragt sich nur, für was und wen.Margrith Schöbi-Wäger, AuUnaufgeklärte Tötungsdelikte«Abschaffung der Verjährungsfrist bei schweren Straftaten»Es hat mich gefreut, dass die St. Galler Standesinitiative von SVP-Nationalrat Mike Egger im Nationalrat knapp durchgekommen ist. Jetzt möchte ich mal dem Spezialdienst der Kapo SG einen Kaktus verleihen. Für ihre zahlreichen unaufgeklärten Tötungsdelikte im Kanton. Die Steuerzahler berappen eine Polizei, die nicht im Stande ist, Tötungsdelikte aufzuklären. Fehlt es an der Kripoführung? Oder an Kripo-Beamten? Der Brand mit Todesfolge im Restaurant Sonne in Oberriet im Oktober 2018 ist auch nach drei Jahren nicht aufgeklärt. Er wird wohl bald in die Verjährung übertreten. Wie der Fall Kristallhöhle von 1982, werden auch der tragische Brandfall in Oberriet und weitere aktuelle Mordfälle mit der Verjährung enden. Die nächste Initiative wird dann konkreter. Etwa, dass der Staat den Angehörigen von Opfern von schweren Straftaten eine lebenslange Genugtuung bezahlen muss. Vielleicht arbeitet dann unsere Kripo im Klosterhof St. Gallen effizienter.Thomas Benz, St. GallenGrüne TräumerÜber das CO2-Gesetz, über das wir jetzt abstimmen, wird eigentlich wenig geschrieben. Etwa aus lauter Bequemlichkeit? Dabei geht es in dieser Vorlage um sehr viel. Die Befürworter wollen uns bevormunden und einschränken. Dabei ist die Schweiz ein Sandkorn im Getriebe der Umweltverschmutzung. Beispiel gefällig? China hat 175-mal mehr Bevölkerung als die Schweiz und ist mit über 30 Prozent der Emissionen die grösste CO2-Schleuder, gefolgt von den USA und der EU. Die USA hat 40-mal so viele Einwohner wie wir und die EU etwa 60-mal so viele. Die USA sind für etwa einen Siebtel der Emissionen verantwortlich und Deutschland, das grösste EU-Land, für etwa zwei Prozent. Vergleichsmässig dürfte die Schweiz für rund 0,2 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich sein. Das heisst, wenn China drei Prozent weniger ausstossen würde, könnten oder dürften wir 15-mal mehr Emissionen ausstossen. Was natürlich nicht vorkommen sollte. Die Grünen wollen uns aber eine Halbierung gegenüber 1990 vorschreiben oder besser gesagt aufzwingen. Das ist schlicht Träumerei und nicht machbar. Vor 30 Jahren hatte die Schweiz zwei Millionen Einwohner weniger. Somit auch weniger Autos und weniger Wohnungen, die Heizungen brauchen. Diese Zwängerei ist schlichtweg Utopie. Ausserdem will der Bundesrat bis 2050 eine klimaneutrale Schweiz. Dies ist ohne massive Einschränkungen und Verbote unmöglich.Noch ein Beispiel. Täglich brennen auf den Strassen Autos, was früher nicht die Regel war. Auf den Ozeanen brennen Schiffe, regelmässig brennen Recyclingbetriebe, Vulkane spucken Gase aus, Bomben, die in Kriegen abgeworfen werden, sind auch nicht gerade luftreinigend. Tankwagen explodieren in Kriegsgebieten, mit Öl und Chemikalien beladene Züge entgleisen regelmässig und brennen. Trägt das zur Klimaneutralität bei? In der Nordsee wird eine riesige Gasleitung gebaut, um Kohlekraftwerke zu ersetzen. Aber erst ab dem Jahr 2038. Bei uns in der zehnmal kleineren Schweiz schon acht Jahre früher. Ich muss in neun Jahren meine kleine Gasheizung stilllegen und ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mit einem kleinen Fünf-Liter-Auto fahre. Darüber, welche Kosten auf uns zukommen, möchte ich gar nicht schreiben. Ich bin im Kopf vermutlich grüner als die meisten Grünen (nicht aber politisch), daher gibt es von mir zum CO2-Gesetz nur eine Antwort: Nein.Mäx Hasler, AltstättenEine SpekulationMeine Spekulation zu den Abstimmungsvorlagen vom 13. Juni sieht wie folgt aus: Wetten, dass die Pestizidinitiative abgelehnt wird (zu teuer), dass die Trinkwasserinitiative abgelehnt wird (zu teuer), dass die CO2-Gesetzesvorlage ab-gelehnt wird (zu teuer). Wer sind die Gewinner? Die Verlierer sind wir alle, die Rechnung kommt nämlich trotzdem. Das Covid-19-Gesetz wird angenommen, die Krankheit kann schliesslich jeden treffen. Dem Terrorismusgesetz wird ebenfalls zugestimmt, es betrifft ja nur die anderen.Ingrid Bickel, Altstätten

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