26.08.2021

Leserbriefe: Ehe für alle, Oase verschwindet

Von Robbie Schegg, Kriessern
aktualisiert am 03.11.2022
Ehe für alle - ist damit allen Recht getan?Am 26. September wird unter anderem über das Referendum «Ehe für alle» entschieden. Ich möchte dazu anregen, sich Gedanken zu machen und genau hinzuschauen. Bis jetzt können homosexuelle Beziehungen als Partnerschaft eingetragen werden. Im Jahr 2020 wurde von diesem Recht 651-mal Gebrauch gemacht. Im Vergleich dazu wurden 35 160 Ehen geschlossen. Ein Grund dafür könnte sein, dass kein Bedürfnis für eine rechtliche Absicherung der Beziehung besteht oder der Partnerschaftsvertrag lückenhaft ist. Allfällige Lücken in einem solchen Vertrag könnten vom Gesetzgeber geschlossen werden. Daraus lässt sich schliessen, dass hinter der Ehe für alle auch eine andere Motivation steht. Nämlich der Wunsch nach Kindern. Diesen können sich homosexuelle Paare auf natürlichem Weg nicht erfüllen. Um das Bedürfnis nach Kindern zu stillen, gibt es drei Möglichkeiten: Adoption, Samenspende und Leihmutterschaft.Für männliche Paare ist eine Samenspende keine Option, ist damit dem Mann Recht getan? Da die Leihmutterschaft in der Schweiz verboten ist, kann es dazu führen, dass ein Kind im Ausland beschafft wird. Das Geld wird dafür den Weg ebnen und der Bund hat darauf nur beschränkten Einfluss. Wollen wir gekaufte Kinder? Auf das Thema Kindswohl möchte ich nicht eingehen, da dies sehr viele weitere Fragen aufwirft und Studien mit entgegengesetzten Meinungen existieren. Des Weiteren, soll dieses Gesetz Homosexuelle gleichstellen. Könnte jedoch eine Annahme eben jenes Gesetzes nicht im gleichen Zug andere diskriminieren? Die Ehe hat heute noch einen hohen religiösen und gesellschaftlichen Stellenwert. Wird damit Gläubigen eine von der Religion nicht gutgeheissene Verbindung aufgezwungen? So wird es wohl sein, dass die eine Gruppe gleichgestellt, die andere jedoch diskriminiert wird. Eine Demokratie lebt von geteilten Meinungen, unser oberstes Ziel sollte sein, einen tragbaren Kompromiss für alle zu finden.Robbie Schegg, KriessernDie letzte grüne Oase verschwindetDie Gemeinde Oberriet ist stolze Besitzerin der Burg Oberriet. Die Burg mit der Aussenanlage aus dem 16. Jahrhundert ist von überregionaler Bedeutung. Klug und mit Weitsicht haben unsere Vorfahren diese Anlage der Grünzone zugeteilt. Eine grüne Oase mitten in Oberriet mit charmanter Ausstrahlung und bewegter Geschichte, die es zu erhalten gilt. Grünzonen werden für Gebiete ausgeschieden, die nicht überbaut werden dürfen. Sie dienen der Freihaltung von Flächen vor Überbauung, Erhaltung und Schaffung von Sport-, Park- und Erholungsanlagen sowie zur Erhaltung von Schutzgegenständen. Im Rahmen der Ortsplanungsrevision ist vorgesehen, das Grundstück Burg von der Grünzone in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen einzuzonen. Eine Zone, die den Gemeinden einen grossen Beurteilungsspielraum lassen, was als öffentliche Aufgabe zu betrachten ist. Eine Nutzungsänderung der Anlagen in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ist jederzeit möglich. Diese Umzonung ist langfristig betrachtet falsch. Die heutige Grünzone bietet langfristigen Schutz der Burg und besonders des Aussenraumes. Auch die Freihaltezonen, die im Zuge der Umsetzung des neuen Planungs- und Baugesetzes die Grünzonen ersetzen werden, bieten diesen Schutz. Mit der Sanierung der Burg und dem Neubau eines Begegnungszentrums mit Tiefgarage verschwindet die letzte grüne Oase. Der Verbleib in der Grünzone und geringfügige bauliche Massnahmen werden sich in der Zukunft als sinnvoll und nachhaltig erweisen. Die letzte grüne Oase muss nicht zubetoniert werden.Meinrad Weder, Oberriet

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